Adenokarzinom

Klassifikation nach ICD-10
C80 Bösartige Neubildung ohne Angabe der Lokalisation
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Klassifikation nach ICD-O-3
8140/3 Adenokarzinom o.n.A.
ICD-O-3, zweite Revision (2019)

Als Adenokarzinom bezeichnet man einen bösartigen (malignen) von der Deckzellschicht (Epithel) ausgehenden Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgegangen ist. Die gutartige (benigne) Zellveränderung von Drüsengewebe nennt man dagegen Adenom.

Adenokarzinome kommen vor allem im Bereich der Verdauungsorgane, Lunge, Niere und Genitalorgane vor. Die Therapie richtet sich nach dem Ursprung des Tumors (Primärtumor) und der Ausbreitung (TNM-Stadium). Mikroskopisch spielt der Differenzierungsgrad (Ähnlichkeit mit dem Normalgewebe) eine große Rolle, welcher als „Grading“ in das TNM einfließt.

Wichtige Differentialdiagnosen sind z. B. bei Karzinomen das Plattenepithelkarzinom, ferner das Urothelkarzinom und das Mesotheliom. Bei den nicht-epithelialen Tumoren z. B. Sarkome, Lymphome und Melanome.

Pathologie

Mikroskopische Aufnahme eines herkömmlichen Adenokarzinoms des Mastdarms in der HE-Färbung Siegelringzellkarzinom, HE. Muzinöses Adenokarzinom. HE. TTF1-Expression (braun) in einer Hirnmetastase eines pulmonalen Adenokarzinoms (Lungenkrebs). Immunhistochemie.

Adenokarzinome lassen sich im Rahmen der pathologischen Aufarbeitung aufgrund ihrer Gestalt (Morphologie), ggf. Schleimsekretion (Muzingehalt) und Proteinausstattung typisieren sowie teilweise auch dem Ursprungsorgan zuordnen, was insbesondere bei Metastasen wichtig ist, um den Ausgangstumor (Primärtumor) aufzuspüren (vgl. CUP-Syndrom). Zusammengefasst:

Adenokarzinome weisen organabhängig ätiopathogenetische, morphologische und immunhistochemische Unterschiede auf und die Nomenklatur ist teilweise uneinheitlich und zeitlichen Veränderungen unterworfen. Häufige Lokalisationen und Subtypen sind z. B.:

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise


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