Nationales Bildungspanel

Das Nationale Bildungspanel (englisch National Educational Panel Study, NEPS), bekannt auch unter dem Titel NEPS-Studie „Bildungsverläufe in Deutschland“, ist eine Panelstudie zur Erforschung von Bildungsprozessen in der Bundesrepublik Deutschland. Ziel des Nationalen Bildungspanels ist es, Längsschnittdaten zu Kompetenzentwicklungen, Bildungsprozessen, Bildungsentscheidungen und Bildungsrenditen in formalen, nicht-formalen und informellen Kontexten über die gesamte Lebensspanne zu erheben.

Geschichte

Das Projekt wurde in den Jahren 2009 bis 2013 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Seit dem 1. Januar 2014 wird das Nationale Bildungspanel vom Leibniz-Institut für Bildungsverläufe e. V. (LIfBi) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg betrieben.

Beteiligte Institute

Neben den vertraglich gebundenen Partnereinrichtungen sind folgende Institutionen an der Umsetzung der Studie beteiligt (in alphabetischer Reihenfolge):

Aufbau

Im Nationalen Bildungspanel werden acht Bildungsabschnitte, sogenannte Etappen, unterschieden, deren Integration durch die theoretische Konzentration auf sechs miteinander verbundene Dimensionen erreicht wird. Die sechs Dimensionen sind:

Diese Dimensionen stellen die zentralen Stützpfeiler des Nationalen Bildungspanels dar. Die inhaltlichen Schwerpunkte werden über die Lebensspanne hinweg verfolgt. Die Lebensspanne wird dabei in folgende acht Bildungsetappen unterteilt:

Konzeption

Die methodische Anlage des Nationalen Bildungspanels lässt sich als Multi-Kohorten-Sequenz-Design beschreiben. In den Jahren 2009 bis 2012 wurden sechs Startkohorten (Neugeborene, Kindergartenkinder, Klasse 5, Klasse 9, Studierende und Erwachsene) mit insgesamt mehr als 60.000 Personen gezogen. Die Stichprobenziehungen orientieren sich sowohl an den Übergängen im Bildungssystem als auch an den Übergängen zwischen Bildungssystem und Arbeitsmarkt. Die Panelteilnehmer werden über einen längeren Zeitraum regelmäßig befragt; ebenso finden in festgelegten Abständen Kompetenzerhebungen statt. Um historische Veränderungen bei der Absolvierung der verschiedenen bildungsrelevanten Übergänge dokumentieren und analysieren zu können, werden in späteren Jahren neue Stichproben gezogen (Kohortensukzession) und in die Studie aufgenommen. Die erhobenen Daten unterliegen zeitnah einer strengen Qualitätskontrolle und werden nutzerfreundlich aufbereitet und dokumentiert. Danach erhalten Forscher aus dem In- und Ausland die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Analyse dieser Daten, um eine möglichst hohe Ausschöpfung des Datenmaterials und somit möglichst große Fortschritte in der Bildungsforschung zu erzielen.

Das Nationale Bildungspanel soll zur Beantwortung u. a. folgender Fragestellungen beitragen:

Weblinks