Das doppelte Plusquamperfekt (auch Ultra-Plusquamperfekt oder Doppel-Präteritumperfekt) ist eine nicht standardsprachliche Vergangenheitsform der deutschen Sprache, die besonders in deutschen Dialekten und der deutschen Umgangssprache vorkommt. Analog zum doppelten Plusquamperfekt existiert auch das doppelte Perfekt.
Das doppelte Plusquamperfekt wurde bereits 1519 von Martin Luther verwendet, gilt aber nicht als standardsprachlich.
Beim doppelten Plusquamperfekt steht das zur Perfektbildung notwendige Hilfsverb „haben“ oder „sein“ selbst im Präteritum. Das aussagende Verb und nochmals das Hilfsverb stehen dann beide stets im Partizip II und sind daher in jeder Person gleich.
Während das doppelte Perfekt meist die Abgeschlossenheit eines Nachfolgezustandes im Zeitpunkt der Gegenwart bezeichnet, bezieht sich das doppelte Plusquamperfekt auf eine solche der Vergangenheit. Beide Zeiten stehen auch für das Hinzufügen eines verstärkenden, betonenden Aspekts.
„Mignon hatte sich versteckt gehabt, hatte ihn angefaßt und ihn in den Arm gebissen.“
– Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre, 5. Buch, 12. KapitelEbenso wie das konjunktivische doppelte Perfekt kommt das doppelte Plusquamperfekt im Konjunktiv in der indirekten Rede vor.
Tempus |
Präsens |
Präteritum (Imperfekt) |
Perfekt |
Plusquamperfekt |
Futur I |
Futur II |
Numerus | |
Modus | |
Genus verbi | |
Person | |
Infinite Verbformen | |
Aspekt |
am-Progressiv (noch nicht sicher etabliert), Absentiv (umstritten) |