Dieser Artikel befasst sich mit dem Problem Early Goal-Directed Therapy, das in letzter Zeit stark an Bedeutung gewonnen hat. Von seinen Ursprüngen bis zu seinen aktuellen Auswirkungen auf die Gesellschaft werden seine Entwicklung und sein Einfluss in verschiedenen Bereichen untersucht. Early Goal-Directed Therapy hat die Aufmerksamkeit von Experten und der breiten Öffentlichkeit auf sich gezogen und Debatten und Überlegungen zu seiner Bedeutung und Wirkung ausgelöst. Durch eine umfassende Analyse werden verschiedene Perspektiven erkundet und ein umfassender Blick auf Early Goal-Directed Therapy geboten, mit dem Ziel, ein tieferes Verständnis dieses Themas zu ermöglichen.
Die Early Goal-Directed Therapy (EGDT, seltener werden die Übersetzungen frühe zielgerichtete Therapie und frühe zielorientierte Therapie in der deutschsprachigen Literatur verwendet) ist ein Behandlungsprotokoll bei schwerer Sepsis. Das Konzept der EGDT wurde 2001 von dem US-amerikanischen Arzt Emanuel Rivers und Kollegen im New England Journal of Medicine erstmals veröffentlicht.[1]
Die Maßnahmen der EGDT sind auf eine frühzeitige hämodynamische Stabilisierung der Patienten ausgerichtet. Die wesentlichen Zielparameter sind dabei der arterielle Mitteldruck, der zentrale Venendruck und die zentralvenöse Sauerstoffsättigung (ScvO2). Dazu erhalten die Patienten in den ersten sechs Stunden der Behandlung eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr, häufiger das Inotropikum Dobutamin und mehr Bluttransfusionen.[2] Der ScvO2-Wert wird mittels eines mit einer Faseroptik versehenen zentralen Venenkatheters in der Vena cava superior (obere Hohlvene) oder zentralvenösen Blutgasanalysen gemessen. Bei der Behandlung wird ein ScvO2-Wert von mindestens 70 % angestrebt. Wenn dies mittels Flüssigkeitszufuhr und Dobutamin oder anderen Katecholaminen nicht gelingt, wird der Hämatokrit-Wert durch Bluttransfusionen auf 30 % erhöht.[1][3] Rivers konnte mit diesem Behandlungschema die 28-Tage-Letalität von Patienten mit schwerer Sepsis beziehungsweise septischem Schock von 46,5 auf 30,5 % (p=0,009) senken und die Krankenhausverweildauer bei den überlebenden Patienten um 3,8 Tage verkürzen.[2]
Die Early Goal-Directed Therapy sollte bereits in der Notaufnahme beginnen und die Patienten sollen innerhalb von sechs Stunden auf die Intensivstation verlegt werden.[4]
Leider scheiterte die Early Goal-Directed Therapy in nachfolgenden Interventionsstudien.[5][6]