Heute ist Ingenieurholzbau ein Thema, das in der Gesellschaft großes Interesse und Debatte hervorruft. Seit Jahrzehnten ist Ingenieurholzbau ein ständiges Gesprächsthema und erregt die Aufmerksamkeit von Menschen jeden Alters und aller Interessen. Ob aufgrund seiner Auswirkungen auf unser tägliches Leben, in der Politik, in der Wissenschaft oder in der Populärkultur, Ingenieurholzbau hat es geschafft, sich als relevantes Element im Leben der Menschen zu positionieren. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte von Ingenieurholzbau untersuchen, von seiner Geschichte bis zu seinen Auswirkungen auf die heutige Welt, um seine Bedeutung und die Rolle zu verstehen, die es in unserem Leben spielt.
Der Ingenieurholzbau, seltener auch Holzingenieurbau, basiert auf Kenntnissen und Arbeitsweisen der modernen Holztechnik und des Ingenieurwesens und grenzt sich im Holzbau vom handwerklich orientierten Zimmereiwesen ab.[1] Insbesondere durch den Einsatz von Verbundmaterialien (Brettschichtholz, Holzwerkstoffe), Materialkombinationen (Nagelplattenbinder, Holzbetonverbund etc.) und computergestützter Verfahren der Baustatik sind großdimensionierte Holzkonstruktionen (Hallen, Brücken, Türme) mit dem Baustoff Holz möglich. Inhaber eines Lehrstuhls für Ingenieurholzbau und Baukonstruktionen in Karlsruhe war ab 1962 Karl Möhler[2] (* 1912).
Grundlage für den Ingenieurholzbau in Europa ist der Eurocode 5, bestehend aus der EN 1995-1-1,[4] der EN 1995-1-2[5] und der EN 1995-2[6]. Hierin sind alle wesentlichen Berechnungsvorschriften sowie Festigkeitswerte der verwendeten Holz- und Holzwerkstoffe enthalten. Von Juli 1933 bis Juli 2012 war in Deutschland die DIN 1052[7] das zentrale Regelwerk für den Ingenieurholzbau.
Ein Anwendungsfeld des Ingenieurholzbaus stellen individuell entworfene Pavillons, wie beispielsweise das sogenannte EXPO-Dach auf dem Messegelände in Hannover,[8] dar. Auch Brücken, wie die Holzbrücke bei Essing, sind ein Anwendungsfeld.