Kameraden, deutsch-jüdischer Wanderbund

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Die Kameraden, deutsch-jüdischer Wanderbund waren ein Jugendbund innerhalb der jüdischen Jugendbewegung in Deutschland. Der 1916 gegründete Jugendbund spaltete sich 1932 in drei Nachfolgeorganisationen auf; zu diesem Zeitpunkt hatte er etwa 1600 Mitglieder.

Geschichte

Der erste deutsch-jüdische Wanderverein mit dem Namen „Kameraden“ entstand 1916 in Breslau; ihm folgten weitere Ortsvereine, die sich 1919 zu einem Reichsverband zusammenschlossen. Anders als der 1912 gegründete jüdische Wanderbund Blau-Weiß waren die Kameraden nicht national-jüdisch oder zionistisch ausgerichtet, sie orientierten sich am assimilierten jüdischen Bürgertum. Bundesziel war „die Erziehung einer seelisch und körperlich gesunden Jugend, die sich bewußt als Glied der deutschen Volksgemeinschaft und der jüdischen Religionsgemeinschaft fühlt.“[1] Religiös nahm der Bund eine neutrale Position zu den unterschiedlichen Strömungen innerhalb des Judentums ein.

Innerhalb des Bundes entwickelten sich unterschiedliche politische und regionale Strömungen, die prominentesten unter ihnen war der Schwarze Haufen um Hans Litten und Max Fürst, der sich um die Mitte der 1920er Jahre aus dem Ostpreußen umfassenden Nordostgau der Kameraden entwickelte und sich seinen Namen Florian Geyers Odenwälder Bauernheer Schwarzer Haufen entlehnt hatte. Der Schwarze Haufen gab sich antiautoritär und trat für die soziale Revolution ein, seine etwa 150 Angehörigen provozierten mit einem libertären Lebensstil. Teile des Schwarzen Haufens lebten in gemischtgeschlechtlichen Wohngemeinschaften zusammen, die sich vegetarisch ernährten und auf Alkohol und Nikotin verzichteten. Pfingsten 1927 wurde der Schwarze Haufen aus dem Bund ausgeschlossen, er bestand noch ein Jahr selbständig weiter. Viele seiner Mitglieder schlossen sich danach sozialistischen und kommunistischen Organisationen an und waren im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv. Gegenpol zum Schwarzen Haufen war der „Ring“ mit dem Schwerpunkt im Westen Deutschlands, der patriotisch-deutsch orientiert war und eine gesellschaftliche Wirksamkeit des Jugendbundes verneinte.

Mit dem Ausschluss des Schwarzen Haufens waren die Richtungskonflikte innerhalb der Kameraden nicht beseitigt, weiterhin existierten ein sozialistischer und ein patriotisch-deutscher Flügel. Zusätzlich entstand ab 1928 mit dem „Kreis“ um Hermann Gerson eine gemäßigt sozialistische, religiöse Strömung innerhalb des Bundes, die sich an Martin Buber orientierte, gleichzeitig aber auch stark von Stefan George beeinflusst wurde, wie viele andere Gruppen der bündischen Jugend. Die Spannung zwischen diesen Gruppen führten 1932 zum Auseinanderbrechen des Bundes:

Bekannte Mitglieder

Literatur

  • Knut Bergbauer und Stefanie Schüler-Springorum: „Wir sind jung, die Welt ist offen“. Eine jüdische Jugendgruppe im 20. Jahrhundert. Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin 2002. ISBN 3-9808517-2-9. [3]
  • Antje Dertinger: Weiße Möwe, gelber Stern. Das kurze Leben der Helga Beyer. Dietz, Berlin und Bonn 1987. ISBN 3-8012-3020-1.
  • Irmgard Klönne: Deutsch, Jüdisch, Bündisch. Erinnerung an die aus Deutschland vertriebene jüdische Jugendbewegung. Puls 21. Verlag der Jugendbewegung, Witzenhausen 1993. ISSN 0342-3328.
  • Bernhard Trefz: Jugendbewegung und Juden in Deutschland. Eine historische Untersuchung mit besonderer Berücksichtigung des Deutsch-Jüdischen Wanderbundes Kameraden. Peter Lang, Frankfurt am Main 1999. ISBN 978-3-631-33900-8.
  • Paul Mendes-Flohr: Rosenzweig and the Kameraden. A Non-Zionist Alliance. In: Journal of Contemporary History, Jg. 26 (1991), Heft 3/4 (= Jehuda Reinharz (Hg.): The Impact of Western Nationalisms. Essays Dedicated to Walter Z. Laqueur on the Occasion of His 70th Birthday. Sage Publications, London 1991), S. 385–402.

Einzelnachweise

  1. Kameraden. Verbandszeitschrift des Jugendverbands jüdischer Deutscher „Kameraden“. 2. Jg. (1921), H. 4, S. 1. zitiert nach Klönne, S. 27
  2. Zu Schwarzes Fähnlein und Blaue Schar siehe: Lothar Bembenek: Werner T. Angress, Paul Yogi Mayer und Guy Stern
  3. Knut Bergbauer und Stefanie Schüler-Springorum: „Wir sind jung, die Welt ist offen“. Eine jüdische Jugendgruppe im 20. Jahrhundert. Haus der Wannsee-Konferenz, Berlin 2002. ISBN 3-9808517-2-9. ; S. 47 und Seite 120