Liste Heilbronner Bauwerke

Diese Seite stellt Bauwerke in Heilbronn vor, die von besonderem geschichtlichen oder architektonischem Interesse sind. Neben Bauwerken, die als Kulturdenkmäler Aufnahme in die Denkmaltopographie des Landesamts für Denkmalpflege gefunden haben, sind auch solche aufgeführt, die als Landmarken gelten oder aus anderen Gründen vielfach in der Literatur abgehandelt werden.

Ausführliche Einzeldarstellungen zu Brunnen in Heilbronn, Denkmälern in Heilbronn sowie Skulpturen in Heilbronn finden sich in den entsprechenden Artikeln. Bau- und Kulturdenkmäler in den eingemeindeten Stadtteilen werden in den Stadtteilartikeln vorgestellt.

Vorbemerkung

Heilbronner Marktplatz mit Rathaus (rechts) und Käthchenhaus (links).
(Die Gebäude dahinter stammen alle aus den 1950er und 1960er Jahren.) Das zerstörte Heilbronn 1945

Die Ansiedlung Heilbronn erhielt im 13. Jahrhundert die Stadtrechte und entwickelte sich zur traditionsreichen Patrizier- und Reichsstadt. Das historische Stadtgebiet war fast rechteckig von einer Stadtmauer umschlossen, deren westlicher Teil zwischen dem Götzenturm im Südwesten und dem Bollwerksturm im Nordwesten an den Neckar grenzte, während ungefähr einen halben Kilometer parallel dazu der östliche längs der heutigen Allee verlief. Das heutige Marktplatz-Ensemble aus Rathaus und Kilianskirche besteht in dieser Form seit dem 16. Jahrhundert. Die Bahnhofsvorstadt im Westen jenseits des Neckars entstand wesentlich erst im 19. Jahrhundert, ebenso die Villenviertel im Süden und Osten. Die historische Altstadt besaß Hunderte historischer Bauwerke aus allen Epochen seit dem 13. Jahrhundert, darunter zahlreiche Kirchen und historisch bedeutsame Profangebäude.

Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 wurde die Innenstadt völlig zerstört. Danach rekonstruierte man nur sehr wenige Gebäude den historischen Vorbildern getreu, darunter das Rathaus, die Kilianskirche und den Deutschhof. Neben diesen gibt es in der Kernstadt heute zahlreiche Gebäude, bei denen man den typisch barockisierenden Heimatstils der Stuttgarter Schule von Paul Schmitthenner wiederaufnahm. Viele Hinterhöfe und Nebenstraßen der Innenstadt haben noch den Baubestand der Wiederaufbauzeit. Aus den knapp dimensionierten und allmählich in die Jahre gekommenen Gebäuden sind seit den 80er Jahren oft die alteingesessenen Handelsgeschäfte ausgezogen. In den späten 1960er und den 1970er Jahren entstanden in der Heilbronner Innenstadt auch einige Hochhausbauten im schlichten Stil des Brutalismus, wie das Shoppinghaus von 1971 oder das Einkaufszentrum Wollhaus von 1974, die im Stadtbild heute unübersehbar sind.

Da die Villenviertel im Unterschied zur Innenstadt im Krieg nur wenig beschädigt wurden, sind unter den denkmalgeschützten Gebäuden in der Stadt die repräsentativen Bürgerbauten vom Beginn des 20. Jahrhunderts heute sehr stark vertreten. Daneben gibt es bedeutende Zeugnisse der Neckarnutzung und der frühen und starken Industrialisierung der Stadt wie etwa den Handkran auf der Kraneninsel oder den Alten Bahnhof. Die äußeren Landmarken der Stadt der Stadt sind Turm und Gaststätte auf dem Wartberg im Osten und das Kraftwerk Heilbronn im Westen.

Die 2007 erschienene Denkmaltopographie führt über 300 historische Baudenkmäler und rund 170 Bodendenkmäler für Heilbronn und seine Stadtteile auf.

Öffentliche Gebäude aus der Vergangenheit

Rathaus

Das Heilbronner Rathaus am Marktplatz gegenüber der Kilianskirche ist ein Renaissancebau um 1580 von Hans Kurz mit einer markanten astronomischen Kunstuhr von Isaak Habrecht. Das Rathaus wurde mitsamt den umliegenden städtischen Gebäuden (Neue Kanzlei und Syndikatshaus sowie Stadtarchiv) 1944 zerstört. Den Hauptbau rekonstruierte man 1953/54 in der historischen Fassade, und 1957 bis 1959 erweiterte man ihn durch Bauten in modernem Stil. Das ehemalige Stadtarchiv, 1765 von Johann Christoph Keller erbaut und 1944 ausgebrannt, liegt heute im von den modernen Anbauten umschlossenen Rathausinnenhof, hier wurde im Jahr 1963 eine Ehrenhalle für die Opfer des Zweiten Weltkriegs eingerichtet.

Deutschhof

Der Deutschhof wurde 1268 als Hauskommende des Deutschen Ordens begründet. Die Anlage, von der auch das Deutschordensmünster St. Peter und Paul ein Teil ist, wurde 1719 von Wilhelm Heinrich Behringer barockisiert. Nach der Säkularisation 1805 diente das Anwesen verschiedenen Zwecken, u. a. als Kaserne und als Sitz des Landgerichts Heilbronn. Nach seiner Zerstörung im Jahr 1944 wurde der Deutschhof von 1957 bis 1974 nach Entwürfen von Richard Scheffler recht originalgetreu wiederaufgebaut. Seine Räumlichkeiten nutzen heute die Städtischen Museen, das Stadtarchiv und die Heilbronner Volkshochschule.

Andere

Fleischhaus

Das Fleischhaus ist ein altes Gerichts- und Marktgebäude aus der Zeit um 1600. Auf den damals im Erdgeschoss herrschenden Marktbetrieb weisen die schmuckvollen Arkaden hin. Das Haus war später städtische Botenhalle und ab dem späten 19. Jahrhundert bis 2009 ein naturgeschichtliches Museum. Seine Außenfassade trägt Wasserstandsmarken historischer Hochwasser.

Das Cäcilienbrunnenhaus errichtete 1589 Baumeister Hans Stefan bei der Neufassung des Silchenbrunnens; es versorgte über eine hölzerne Teuchelleitung 30 Zisternen und 6 Brunnen mit Wasser.

Das barocke Schießhaus erbaute 1770 Johann Christoph Keller ebenerdig auf dem damaligen Festgelände Hammelwasen als Saalbau für den Heilbronner Pferdemarkt. Nach der Höherlegung der an der Vorderseite vorbeilaufenden Frankfurter Straße scheint es heute in einer Senke zu stehen.

Kirchen

Die Kilianskirche ist die bedeutendste Heilbronner Kirche

Kilianskirche

Die evangelische Kilianskirche geht auf eine im 8. Jahrhundert erwähnte Michaelsbasilika zurück und ist damit die älteste Kirche der Stadt. Im 12. Jahrhundert wurde die Kirche vergrößert und dem Heiligen Kilian geweiht. Um 1460 erfolgte ein abermaliger Umbau. In der Kirche steht ein Hochaltar von Hans Seyfer aus dem Jahr 1498. Der 1529 von Hans Schweiner vollendete Westturm mit seinem reichen Bauschmuck ist ein Meisterwerk renaissancezeitlicher Baukunst und das Wahrzeichen der Stadt. Die Kilianskirche wurde 1944 zerstört, jedoch originalgetreu wiederaufgebaut.

Nikolaikirche

Die 1351 erstmals erwähnte, heute evangelische Nikolaikirche war ab 1525 die erste Reformationskirche der Stadt. Sie war eine Filialkirche der Kilianskirche, wurde mehrfach profaniert und u. a. als Zeughaus, Waffenlager und Turnhalle genutzt, ist aber seit 1851 wieder eine Kirche, seit 1900/01 mit eigener Pfarrei. Die Nikolaikirche wurde 1944 zerstört und 1949 im Heimatstil wiederaufgebaut.

Deutschordensmünster

Das katholische Deutschordensmünster St. Peter und Paul im Deutschhof ist seit dem 13. Jahrhundert als Ordenskirche des Deutschen Ordens belegt, war zeitweilig Wallfahrtskirche und wurde 1720 barockisiert und St. Peter und Paul geweiht. Die Kirche wurde 1944 zerstört und 1951 wiederaufgebaut. Heute ist das inzwischen mehrfach renovierte und 1977 zum Münster erhobene Bauwerk die Hauptkirche der Heilbronner Katholiken. Besondere Verehrung erfährt die in der Turmchorkapelle verwahrte Heilbronner Madonna.

Weitere Kirchen

Martin-Luther-Kirche Die Aukirche war die erste einer Reihe moderner Kirchen in Heilbronn

Friedhöfe und Grabdenkmäler

Krematorium von 1905 im Hauptfriedhof

Auf dem 1530 angelegten und bis 1882 belegten Alten Friedhof sind 225 historische Grabdenkmäler erhalten, darunter viele von bedeutenden Heilbronner Persönlichkeiten. Auf dem 1882 angelegten Heilbronner Hauptfriedhof stehen außer bedeutenden Grabdenkmälern die historistisch mit massiven Säulen-Vorbauten versehenen Hauptgebäude und das von Emil Beutinger 1905 erbaute Krematorium. Der Jüdische Friedhof besteht seit 1867 und wird bis in die Gegenwart belegt. Der Ehrenfriedhof ist Grabanlage für die rund 6500 Opfer des Luftangriffs auf Heilbronn.

Türme

Als Goethe die Stadt im 18. Jahrhundert besuchte, soll die Heilbronner Stadtmauer noch von zehn Türmen bewehrt gewesen sein. Von ihnen sind heute nur noch der Bollwerks- und der Götzenturm erhalten, die die Neckarseite der mittelalterlichen Stadt flankierten. Weithin sichtbar ist auch der ehemalige Wachturm auf dem Wartberg über der Stadt. An einem der höchsten Punkte des Stadtgebiets liegt der Schweinsbergturm im Wald versteckt.

Wartbergturm

Wartbergturm mit Lichtskulptur

Der Wartbergturm wurde im 12. Jahrhundert als Wachturm auf dem nördlich der Stadt gelegenen Wartberg angelegt. Von dort lässt sich das gesamte Neckarbecken überblicken, umgekehrt ist der Turm fast im gesamten Stadtgebiet zu sehen. Der, ausgehend vom umliegenden Gelände gemessene, ca. 22,5 Meter hohe Turm war seit dem 15. Jahrhundert von einem kegelförmigen Dach bekrönt und trug einen beweglichen Signalknopf. Dieser konnte auf- und abgelassen werden und zeigte Alarmsignale an, später dann den Beginn und das Ende des Arbeitstages. Zuletzt diente bis um 1860 ein kugelförmiger Korb diesem Zweck. Der Turm erhielt seine Zinnen erst durch eine Restaurierung 1863–68. Seit 2002 ist die Lichtskulptur Sonnenstrahl für Heilbronn des Niederländers Jan van Munster auf ihm installiert.

Die Wartberggaststätte am Turm besteht seit 1792.

Bollwerksturm

Bollwerksturm

Der Bollwerksturm geht auf die staufische Stadtbefestigung von Heilbronn zurück. Der an der nordwestlichen Ecke der Stadtmauern gelegene Turm wurde ehemals auch Hexenturm genannt; in ihm wurden mitunter Ehebrecherinnen oder Kindsmörderinnen inhaftiert, bevor sie hingerichtet wurden. Nachdem im Jahr 1519 der Krieg zwischen dem Schwäbischen Bund und Herzog Ulrich von Württemberg entbrannt war, wurde Götz von Berlichingen am 11. Mai 1519 vom Schwäbischen Bund gefangen genommen. Die Stadt Heilbronn setzte ihn über Nacht im Hexenturm fest, ehe er auf Einspruch des Franz von Sickingen und Georgs von Frundsberg den Aufenthalt im Turmgefängnis gegen „ritterliche Haft“ im „Gasthaus zur Krone“ tauschen durfte.

Der Name Bollwerksturm stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, währenddessen Schweden und Franzosen um das Jahr 1643 ein Bollwerk zur besseren Verteidigung der Stadt errichteten. Ein bekannter Stich von Matthaeus Merian überliefert sein Aussehen; der Bollwerksturm schließt auf ihm die Stadtmauer am Neckar links (im Norden) ab. Die heutige Gestalt des Turmes und auch seine Zinnen erhielt er erst bei der Renovierung 1884.

Der Bollwerksturm befand sich einst so nah am Neckar wie noch heute der Götzenturm, der andere Eckturm der Stadtbefestigung am Neckar im Süden. Nach dem Luftangriff auf Heilbronn 1944 verfüllte man den Neckar-Altarm beim Bollwerksturm mit einer gewaltigen Menge an Trümmern und überbaute ihn später, so dass sich die ursprüngliche Topographie um den Turm heute nicht mehr erahnen lässt. In der Nachbarschaft des in den 1970er Jahren erbauten Heilbronner Stadtbads war der Bollwerksturm lange Zeit von einer Grünfläche umgeben, bevor auch die unmittelbare Umgebung des Turms ab 2012 mit dem Mercure-Hotel überbaut wurde.

Hafenmarktturm

Hafenmarktturm

Der Hafenmarktturm in der Sülmerstraße (Fußgängerzone) geht zurück auf den Turm einer vermutlich 1290 erbauten Marienkirche des seit 1272 in Heilbronn nachgewiesenen Franziskanerklosters am Hafenmarkt. Der Konvent wurde 1544 aufgehoben, worauf man das Klostergebäude zur Schule (Lateinschule, dann Karlsgymnasium, heute Theodor-Heuss-Gymnasium) umwidmete und die Klosterkirche zur evangelischen Kirche. Diese zerstörten 1688 im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Franzosen. Den Turm erbaute bis 1727 Baurat Johann Philipp Meyer von neuem, für den Wiederaufbau der gesamten Kirche konnten nicht die nötigen Mittel beschafft werden. Um 1800 diente der Hafenmarktturm dann als Schrotkugelfabrik. In seinem Sockelbereich richtete man 1926 bis 1936 das Ehrenmal für die Toten des Ersten Weltkriegs ein. Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf der Turmspitze ein Vogel Phönix (Entwurf von Heinrich Röhm 1951) angebracht, im Sockelbereich mit dem Ehrenmal für die Toten des Ersten Weltkriegs aus den 1920er Jahren schuf man 1963 einen Durchgang. Um den Turm herum stehen weitere Denkmäler und Skulpturen. Im Sommer 2011 werden der Turmhelm saniert und das Glockenspiel wieder instand gesetzt.

Götzenturm

Götzenturm

Der 30 Meter hohe Turm aus Heilbronner Sandstein entstand 1392, vermutlich aus Steinen der 1361 geschleiften Klingenberger Raubritterburg, und schützte die südwestliche Ecke der spätmittelalterlichen Stadtmauer. Als relativ junger Turm der Stadtbefestigung hieß er ursprünglich nur Neuer Turm oder Viereckiger Turm. Als Goethes Drama Götz von Berlichingen, in dem Götz vor einem solchen Turm in Heilbronn stirbt, um 1800 populär wurde, erkundigten sich Reisende häufig nach dem Schauplatz des Dramas. Der historische Götz war zwar in Heilbronn inhaftiert, aber nicht im Neuen Turm, sondern im damals noch Hexenturm genannten Bollwerksturm. Da der Bollwerksturm aber im wenig repräsentativen Färber- und Mühlenviertel der Stadt lag, hat man den gefälliger gelegenen Neuen Turm zum Götzenturm erklärt.

Die heutige Gestalt mit Zinnen zeigt der Turm erst seit Renovierungsmaßnahmen am Ende des 19. Jahrhunderts. Seit der Veranstaltung „Skulpturenallee“ 1985 steht auf den Zinnen des Turms die Skulptur Über dem Abgrund von Hubertus von der Goltz.

Schweinsbergturm

Schweinsbergturm

Der Aussichtsturm auf dem Schweinsberg wurde 1885/86 vom Verschönerungsverein Heilbronn erbaut. Die Pläne des denkmalgeschützten, im Stil des Historismus aus Sontheimer Schilfsandstein erbauten Turms stammten von Ludwig Eisenlohr und Carl Weigle, die Ausführung besorgten der Heilbronner Architekt Hamann und der Sontheimer Werkmeister Eckert. Der Turm ersetzte eine hölzerne Aussichtspyramide, die dort davor bereits rund zehn Jahre gestanden hatte. Aus Kostengründen wurde auf eine im Entwurf vorgesehene Überdachung verzichtet. Das Bauwerk wurde am 8. Mai 1886 in Anwesenheit von Oberbürgermeister Paul Hegelmaier eingeweiht. Der Turm steht auf dem 372,8 m ü. NHN hohen Schweinsberg, der zweithöchsten Erhebung des heutigen Stadtgebiets von Heilbronn, auf einer Höhe von 367 m ü. NHN und ragt 21 Meter auf. Der Zugang zum Turm verläuft anfangs über eine Außentreppe mit 24 Stufen zum Hocheingang an der Westseite, dann im Innern über eine Steintreppe zu einer südseitig am Turm angebrachten Zwischenplattform und weiter in einem oben am Turm nordseitig eingebauten Treppenturm zur oberen Plattform. Von dieser führt eine schmale Metalltreppe auf eine weitere kleine Plattform auf dem Dach des Treppenturms. Insgesamt sind 114 Stufen zu erklimmen. Von der 20 Meter hoch liegenden oberen Plattform des Turmes auf 387 m ü. NHN waren zum Zeitpunkt seiner Einweihung 15 Städte, 109 Dörfer, 40 Burgen und Schlösser sowie vier Salinen zu sehen. Durch den höheren Baumbestand ist die Aussicht heute etwas eingeschränkt. Unweit des historischen Turmes befindet sich in 371,1 m ü. NHN der 1954 gebaute und 89,2 Meter hohe Fernmeldeturm Heilbronn.

Theresienturm

Theresienturm

Der Theresienturm (bis Februar 2016: General-Wever-Turm) wurde im Jahr 1940 auf der Theresienwiese erbaut und danach als Hochraumbunker für den damals noch benachbarten Schlachthof und die umliegenden Wohngegenden genutzt. Er wurde in der so genannten Bauart Dietel von der Firma Dyckerhoff & Widmann aus Düsseldorf errichtet. Namenspatron bis 2016 war der 1936 tödlich verunglückte Generalstabschef der Luftwaffe, General Walther Wever. Der Turm ist 28,50 Meter hoch und verjüngt sich von unten nach oben im Durchmesser von 12 auf 11 Metern. Die Außenwände sind ca. 1,40 Meter dick, das kegelstumpfförmige Dach hat eine Stärke von 2,00 Metern. Im Inneren befinden sich zehn Geschosse, von denen sechs als Mannschaftsräume für je 42 Personen dienten. Der Turm ist außen größtenteils mit Sandstein verkleidet, er überstand die zahlreichen Luftangriffe auf Heilbronn fast ohne Beschädigung.

Von Kriegsende bis 1948 diente der Turm als Notunterkunft für Vertriebene, seitdem steht er leer. Von 1963 bis zum Ende der 80er Jahre trug er eine großflächige Leuchtreklame für das Unternehmen MAN, weswegen der Turm auch als MAN-Turm bekannt ist. Bis 1999 war der Turm noch als Zivilschutzobjekt ausgewiesen. Inzwischen steht er unter Denkmalschutz. Der ursprüngliche Zugang war eine Rampe zum dritten Geschoss. Da man die Zugangsrampe 1951 gesprengt hat, war das Turminnere bis 2019 nicht zugänglich. Auf Initiative der Bürgerstiftung Heilbronn wurde ein neues Eingangsbauwerk erstellt, eine Besichtigung ist nach Voranmeldung möglich. Ein Turm des gleichen Bautyps, der Mozartturm, steht am Hauptbahnhof Darmstadt.

Industriedenkmale

Am Neckar

Im Auftrag der 1920 gegründeten Neckarbaudirektion unter Otto Konz wurden 1929 bis 1933 die charakteristischen Stauwehre im Neckartal errichtet. Diese 26 Stauwehre zwischen Mannheim und Plochingen, darunter die als Wehrbrücke entworfene Heilbronner Otto-Konz-Brücke, wurden zumeist von Paul Bonatz gestaltet und passen sich mit ihrer trutzigen Architektur den Burgen des Neckartals an. Markant sind auch die erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen weiteren Neckarbrücken. Die große Neckartalbrücke Heilbronn liegt bereits auf der Gemarkung der Nachbarstadt Neckarsulm.

Der 1935 eingeweihte, 3700 m lange Kanalhafen ist der zehntgrößte deutsche Binnenhafen. Nahe beim Kanalhafen liegt das Kraftwerk Heilbronn, es ist die bedeutendste Landmarke des Heilbronner Stadtgebiets, vor allem seit seinen letzten Erweiterungen durch den Kühlturm und die beiden 250 m hohen Schornsteine.

Der 1821 eröffnete Wilhelmskanal besitzt noch eine originale Schleusenanlage aus dem späten 19. Jahrhundert. Der Handkran am Wilhelmskanal weist auf die einstige Bedeutung der Kraneninsel als Warenumschlagplatz der Neckarschifffahrt hin. Der historische Handkran auf der Kraneninsel geht auf das Jahr 1845 zurück, einige Eisengussteile wurden 1906 erneuert. Hier wurden einst Neckarkähne be- und entladen, heute finden dort nur Motoryachten eine Liegestelle. Die älteste Erwähnung eines Krans am Neckar in Heilbronn stammt aus dem Jahr 1516.

Im Bereich von Kranenstraße und Hefenweiler lag am Neckar ein bedeutendes Heilbronner Mühlenviertel. Die Insel Hefenweiler hat ihren Namen von der dort einst verarbeiteten Hefe. Heute steht auf ihr außer dem 1952 von Willy Mayer gegründeten Insel-Hotel lediglich noch ein Wohnhaus und eine Galerie. Die Verbindungsinsel zwischen Hefenweiler und Kraneninsel ist als Willy-Mayer-Brücke seit 2005 nach dem Hotelier benannt. Seit 2007 verbindet die Adolf-Cluss-Brücke, benannt nach dem in Heilbronn geborenen Architekten Adolf Cluss, den Hefenweiler und die Kraneninsel mit der Unteren Neckarstraße. Das nördliche Ende des Hefenweilers, das zuvor schwer zugänglich war, ist seit dem Bau dieser Fußgängerbrücke als schmucker öffentlicher Raum hergerichtet, von wo aus sich der gesamte dort angestaute Neckar-Altarm (neuerdings Hagenbuchersee genannt) überblicken lässt.

1936 erbaute Carl Hagenbucher auf der Kraneninsel als drittes Ölsaatlager für seine Mühle den Hagenbucher, ein sechsstöckiges Lagergebäude am Standort der seit dem 15. Jahrhundert bezeugten städtischen Brückenmühle. Nach der Sprengung anderer Fabrikgebäude 1959 blieb das nach dem 1882 gegründeten Unternehmen benannte Gebäude als einziges Gebäude auf der Kraneninsel stehen, es beherbergte seit 1988 die Neue Kunst im Hagenbucher, die Ausstellung des Kunstvereins Heilbronn sowie wechselnde Ausstellungen des Städtischen Museums. Nach dem Ausbau nach Plänen des Berliner Architekturbüros studioinges von Mai 2008 bis November 2009 befindet sich heute dort das Science Center Experimenta Heilbronn.

Am angestauten Altarm des Neckars wurde 1955/56 nach Plänen von Emil Burkhardt und Paul Barth das Heilbronner Wasserkraftwerk errichtet, es ergänzte ein älteres dortiges Wasserkraftwerk aus dem Jahr 1922.

Eisenbahn und Post

Der Alte Bahnhof wurde 1848 erbaut. Seine Gleise lagen auf der heutigen Bahnhofstraße, Vorplatz und Haupteingang des Gebäudes befanden sich auf der heute von der Straße abgewandten Rückseite. Bereits 1874 wurde weiter westlich ein neuer größerer Bahnhof an der Stelle des heutigen Heilbronner Hauptbahnhofs errichtet. Beide Bahnhöfe wurden 1944 zerstört. Der Alte Bahnhof wurde 1948 in alter Form wiederaufgebaut, der heutige Hauptbahnhof als modernes Gebäude auf den alten Fundamenten errichtet. Das Betonvordach des kubischen Neubaus erregte bei seinem Bau viel Aufmerksamkeit. In der Bahnhofstraße befindet sich außerdem noch das 1902 erbaute neogotische Eisenbahn-Dienstgebäude. Der bereits 1859 erbaute Eisenbahntunnel unter dem Schnarrenberg mit einer Länge von 900 Metern war damals längster Eisenbahntunnel in Württemberg.

Das Alte Hauptpostamt befand sich seit 1875 an der Unteren Neckarstraße, erhielt wohl 1901 einen Isolatorenturm für die hier zusammenlaufenden Telefon-Freileitungen und wurde 1944 zerstört. Mehrere Jahrzehnte jünger ist das Neue Hauptpostamt an der Allee. Das Postamt am Bahnhof wurde 1906 durch Hermann Ockert als Postamt 2 (Bahnpostamt) erbaut. Das repräsentative Gebäude mit Ziergiebeln, Erkern und Turm gehört zu den wenigen Gebäuden der Stadt, die den Zweiten Weltkrieg unbeschädigt überstanden. 1991 wurde unweit des ehemaligen Postamts 2 ein neues Postdienstgebäude gebaut, das seitdem als Hauptpost dient.

Industrie

Maschinenfabrik MGH, heute Jugendzentrum Kaiser’s-Turm

Die Maschinenfabrik in der Olgastraße 45, heute städtisches Jugendhaus, erbaute 1904 M. Keppeler für die Maschinenbau-Gesellschaft Heilbronn (MGH). Hier wurden Dampfwalzen und Ackergeräte gefertigt. Zwei parallel zueinanderstehende frühere Werkhallen wurden saniert und mit einem modernen Zwischenteil verbunden zur Nutzung als Jugendhaus seit 1987.

Die 1897 gegründete Maschinenfabrik Weipert errichtete einen Gebäudekomplex in Ziegelmauerwerk in der nach ihr benannten Weipertstraße und stellte überwiegend Drehbänke her. Nach Schließung des Betriebes nutzten mehrere Unternehmen die Gebäude als Büros und Werkstätten; in der alten Gießerei war zeitweise eine Diskothek. 1996 riss man einige der Häuser ab, die übrigen wurden saniert und beherbergen seit 1998 die Innovationsfabrik Heilbronn.

Der Kaiser’s-Turm war ein Warenspeicher der früheren Kaffeerösterei Kaiser’s, der heute im Besitz des Lebensmittelkonzerns Tengelmann ist. Er wurde im Jahre 1939 im sachlichen Stil der Industriearchitektur dieser Zeit am Kanalhafen errichtet. Der etwa 40 m hohe Turm, der heute unter Denkmalschutz steht, erhielt in den letzten Jahren nach Entwürfen des Architekten Matthias Müller einen neun Meter hohen, verglasten Aufbau, in dem ein zweistöckiges Restaurant mit aufklappbarem Dach untergebracht ist, das Ausblick über Heilbronn bietet. In den Abendstunden illuminiert eine Lichtanlage das Gebäude, die 260 Farbschattierungen erzeugen kann.

Seit dem Bau der neuen, unmittelbar an ihm vorbeiführenden Neckarbrücke im Jahr 2006 steht der weithin sichtbare Kaiser’s-Turm nun an einem Verkehrsknotenpunkt. Bei der Auszeichnung guter Bauten des Bundes Deutscher Architekten, Landesverband Baden-Württemberg, einer regionalen Vorausscheidung des Hugo-Häring-Preises, erhielt der Kaiser's-Turm im Jahre 2008 den Publikumspreis.

Der Kaiser’s-Turm ist das zentrale Bauwerk im Gewerbeareal „Am Kaiser’s-Turm“, abgekürzt „AKT“, in dem von 2004 bis 2005 zwei neue viergeschossige und metallverkleidete Rundgebäude errichtet wurden, deren äußere Form an Neckarkiesel erinnern soll. In den Neubauten haben sich Einzelhändler, eine Diskothek, einige Restaurants sowie andere Dienstleistungsbetriebe angesiedelt.

Wasserwirtschaft

Wasserwerk von 1875 in der Salzstraße

Das Städtische Wasserwerk in der Salzstr. 131 wurde 1875 eröffnet. Es bezog sein Wasser vom Hartlesbrunnen in Biberach und von der Brunnenanlage beim Ochsenbrunnen bei Neckargartach. Von der Pumpstation in der Salzstraße gelangte es dann es in einen Hochbehälter auf dem Wartberg.

Schulen

Robert-Mayer-Gymnasium

Seit 1544 bestand eine Lateinschule in der Stadt, deren Tradition seit 1620 ein Gymnasium fortsetzte, lange Zeit unter dem Namen Karlsgymnasium. 1950 erhielt die Schule ihren heutigen Namen Theodor-Heuss-Gymnasium. Das heute genutzte Gebäude in der Karlstraße wurde 1956 bis 1958 nach Entwürfen von Peter Salzbrenner errichtet.

Das Robert-Mayer-Gymnasium wurde ab 1887 nach Plänen des Stadtbauamts im Stil des Historismus errichtet und bis 1914 mehrfach erweitert. Bereits 1914 wurde die Robert-Mayer-Sternwarte im Obergeschoss des Gymnasiums eingerichtet.

Weitere historische Schulhäuser in der Innenstadt sind die 1900 eingeweihte Rosenauschule und die 1908 eingeweihte Dammschule.

Geschäftsgebäude

Geschäftshäuser

Käthchenhaus Otto & Kaiser-Hauptbau

Bankgebäude

Banken blicken in Heilbronn auf eine lange Tradition zurück. Schon im 11. Jahrhundert sollen es in Heilbronn sogenannte Kawersche aus Südfrankreich gegeben haben. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Heilbronn ein bedeutender Bankenstandort. Die drei Bankhäuser an der Kreuzung der Allee mit der Achse Kaiserstraße – Moltkestraße und andere Banken in historischen Gebäuden prägen stark das Stadtbild.

BW-Bank Ecke Allee/Kaiserstraße Dresdner Bank Ecke Allee/Kaiserstraße

Gaststätten

Wartberggaststätte beim Wartbergturm Volksgarten Schlachthof-Gaststätte Hotel Hubmann

Gaststätten und Hotels:

Café Hagen, Christophstr. 13

Cafégebäude:

Bürgerbauten

Villen

Trappenseeschlösschen Villa Rauch, Steinstraße 1

Neben dem ehemaligen Trappenseegut und dem markanten Trappenseeschlösschen, einem barocken Wasserschlösschen, das einst inmitten eines Obstguts stand, gibt es in Heilbronn zahlreiche Villen, die die Zerstörung des alten Baubestands der Stadt beim Luftangriff auf Heilbronn 1944 meist unbeschadet überstanden haben. Die Wilhelmstraße und die sie kreuzende Cäcilienstraße südlich der Altstadt bebauten nach 1840 Heilbronner Honoratioren und Unternehmer mit ihren Wohnhäusern. Östlich der Innenstadt erstreckt sich im Bereich von Bismarckstraße, Dittmarstraße, Alexanderstraße, Gutenbergstraße und einigen anderen ein weiteres Villenviertel mit seit dem späten 19. Jahrhundert entstandenen repräsentativen Sommer- und Wohnhäusern wohlhabender Bürger.

Wilhelmstraße:

Cäcilienstraße:

Villa Faißt, Cäcilienstraße 66

Bismarckstraße:

Villa Teuffel, Bismarckstraße 48 Villa Münzing, Bahnhofstraße 9

Bahnhofstraße:

Villa Hagenmayer, Dittmarstraße 5 Villa Schliz, Alexanderstraße 53

Dittmarstraße:

Gutenbergstraße:

Alexanderstraße:

Villa Mertz, Rosenbergstraße 1 Villa Pielenz, Wollhausstraße 93

Sonstige Straßen:

Wohnhäuser

Happelstraße

Wegen der Zerstörung der Heilbronner Altstadt 1944 ist hier im Stadtgebiet kein einziges historisches Wohnhaus erhalten. Lediglich in den nach 1840 entstandenen Wohnquartieren insbesondere im Süden der Innenstadt, im Bereich von südlicher Wilhelmstraße, Südstraße, Ludwig-Pfau-Straße, Happel-, Uhland- und Werderstraße, finden sich noch Straßenzüge mit Bebauung aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts.

Südstraße, Ludwig-Pfau-Straße, Happel-, Uhland- und Werderstraße bildeten das historische Arbeiterwohngebiet am Heilbronner Südbahnhof. Schon der Stadtbauplan von 1873 wies dieses Wohngebiet für die „soziale mittlere Schicht“ aus, seine Realisierung erfolgte erst mit dem Bau der Bottwartalbahn um die Jahrhundertwende. Die Wohnhäuser bestanden damals vor allem aus Zwei- bis Dreizimmerwohnungen ohne Bad, das Erdgeschoss wurde oft geschäftlich genutzt, etwa als Laden. Das historische Heilbronner Arbeiterwohngebiet ist architektonisch vor allem vom „reduzierten Historismus“ oder vom Jugendstil bestimmt. Man errichtete die Gebäude meist in Ziegelbauweise ohne jeglichen Putz, die Fassaden wurden mit einer „ornamentalen Bauplastik in Sandstein“ dekoriert.

Haus Schöneck, Werderstr. 154 Happelstraße Hier hat sich ein Industrie- und Arbeiterwohngebiet nördlich des Südbahnhofs weitgehend erhalten. Die Gebäude Nr. 51, 53, 53/1, 55 und 55/1 wurden 1904/05 als dreieinhalbgeschossige Arbeiterwohnhäuser im Auftrag von Ernst Nahm in einheitlichem Stil mit Backsteinfassaden errichtet. Das Eckhaus Nr. 57 mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss wurde 1906/07 ebenfalls von Nahm erbaut. Werderstraße Sie bildet die Mittelachse des Industrie- und Arbeiterwohngebiets am Heilbronner Südbahnhof. Diese nördlich parallel zur Happelstraße verlaufende Straße weist noch heute einen dichten Bestand an Arbeiterwohnhäusern auf. Das Gebäude Nr. 138 wurde 1906 nach Plänen von Beutinger & Steiner für Arbeiter der Silberwarenfabrik Peter Bruckmann & Söhne errichtet, Nr. 142 im Jahr 1900 für den Bäckermeister W. Springer, die Gebäude 152, 154, und 155 im Jahr 1906 nach Plänen der Architekten Christian Dietz und Jakob Saame für den Klavierbauer Wilhelm Schöneck. Auch die Gebäude Nr. 148, 150 und 157 entstanden zwischen 1900 und 1906. Wie in der Happelstraße dominieren auch hier unverputzte Fassaden mit Sichtmauerwerk oder Backsteinornamentik. Das Eckhaus Werderstr. 183 / Gabelsberger Str. 14 entstand 1906 als Mietshaus mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss. Das dreigeschossige Sichtmauerwerk ist in der obersten Etage farblich kontrastierend gestaltet, das Haus hat außerdem einen polygonalen Turmerker mit welscher Haube. Ludwig-Pfau-Straße Sie ist eine Nord-Süd-Achse des Industrie- und Arbeiterwohngebiets am Heilbronner Südbahnhof. Die Gebäude Nr. 19 sowie Nr. 21/23 wurden 1910 Rudolf Seitz mit reichem Bauschmuck als Mietshäuser errichtete. Auch das Doppelwohnhaus Nr. 25/27, erbaut 1903 nach Plänen von Jakob Saame, weist Fassadendekoration und Ziergiebel auf. Das Eckhaus Nr. 36 zur Werderstraße wurde 1907/08 für den Bäcker Heinrich Bezner erbaut, im Erdgeschoss lagen einst Wohnung und Bäckerei des Besitzers. Haus Hubmann, Uhlandstr. 57 Uhlandstraße Südstraße mit Eckhaus Silcherplatz 6 Südstraße Schmollerstraße Die Nr. 22/24 in der südlich des Südbahnhofs verlaufenden Schmollerstraße ist ein 1900 erbautes Eisenbahnerwohnhaus, dessen vorkragendes Satteldach dem von Landbahnhöfen ähnelt. Die Gebäudegruppe Schmollerstr. 56/58 und 60/62 um das Eckhaus Nr. 64 wurde 1913 als Arbeiterwohnsiedlung nach Plänen von Fr. Schneider errichtet und zeigt Ziegelfassaden. Liebigstraße 8 Oststraße Katharinenstift Liebigstraße In der Liebigstraße hat sich ein Ensemble aus Ein- und Zweifamilienhäusern erhalten, die 1911 als Wohngebäude für deren Angestellte nach Plänen von Hermann Maute und Theodor Moosbrugger für die Firma Knorr errichtet wurden. Die Gebäude Nr. 8, Nr. 10, Nr. 12/14, Nr. 16/18, Nr. 22/24 und Nr. 26 sind einheitlich mit verschindeltem Fachwerk und steilen Dachgiebeln ausgeführt. Oststraße Das Gebäude in der Oststr. 2 wurde 1908 nach Plänen von Jakob Saame als Mehrfamilienhaus erbaut, seine Sichtmauerfassade ist stark durch vertikale Elemente gegliedert. Weitere denkmalgeschützte Wohnhäuser in der Oststraße sind das Doppelwohnhaus Nr. 21/23, erbaut 1908 nach Plänen von Stuber & Beckmann, und das Wohn- und Geschäftshaus Oststr. 25 an der Ecke zur Bruckmannstraße, erbaut 1913/14 nach Plänen von Friedrich Hubmann. Sonstige Straßen

Garten- und Weinberghäuser

In den Weinbergen um Heilbronn haben sich mehrere historische Weinberghäuschen erhalten. Hierzu zählen das 1513 errichtete und 1775 ausgebaute Weinberghäuschen am Aubergweg, die ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammenden Weinberghäuschen am Riedenberg und am Vorderen Hundsberg sowie das um 1800 erbaute Brunnen- und Weinbergschutzhaus im Breitenloch.

Denkmalgeschützte Gartenhäuser sind das 1892 in der Rosengartstraße im Stil des Späthistorismus erbaute Gartenhaus mit Aussichtsturm und das 1911/12 errichtete Gartenbelvedere des Kaufmanns Rudolf Sperling am Nordberg 5.

Bunkeranlagen

Neben dem Theresienturm (Hochbunker) gibt es noch weitere alte Bunkeranlagen in Heilbronn. Der Bunkerkubus aus Stahlbeton unter dem Kaiser-Friedrich-Platz ist heute mit einem Spielplatz überbaut; Eingang und Belüftungsschächte sind noch sichtbar. Entlang des östlichen Neckar-Ufers finden sich auf Heilbronner Gemarkung auch Reste von Bunkeranlagen der in den 1930er Jahren errichteten und nach dem Zweiten Weltkrieg geschleiften Neckar-Enz-Stellung.

Unter dem Industrieplatz liegt ein Tiefbunker aus dem Zweiten Weltkrieg für 400 Personen. Von der unterirdischen Anlage, die keine Strom- und Wasserversorgung besaß und lediglich mit Trockenaborten versehen war, sind noch heute erkennbar das zum Kiosk umgebaute oberirdische Dienstgebäude, die Bunkereingänge und einige Entlüftungsschächte. Der Kiosk im umgebauten oberirdischen Dienstgebäude des Tiefbunkers machte jedoch 2016 zu. Nach Umbauten nach Entwürfen des Architekten Franz-Josef Mattes wird das Gebäude der Mitternachtsmission bei der Diakonie zur Verfügung gestellt. Alexandra Gutmann von der Mitternachtsmission betreut dort Obdachlose, Drogensüchtige, Kriminelle und andere straffällig gewordene Menschen. Dazu Alkoholiker, Prostituierte, Asylanten, Nordstadtkids, Migranten, Flüchtlingskinder und Kinder aus der Obdachlosenunterkunft.

Brunnen

Einige Brunnen in Heilbronn sind historisch bedeutsam, darunter der seit 1588/90 in einem Brunnenhaus gefasste Cäcilienbrunnen, bis 1875 die wichtigste Einrichtung für die Wasserversorgung der Stadt, der Siebenröhrenbrunnen, dessen Vorgängerbau möglicherweise der Stadt ihren Namen gab, sowie der renaissancezeitliche Fleinertorbrunnen und der ebenso alte Hafenmarktbrunnen. Die idyllische Köpferbrunnenanlage besteht seit 1898. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche neue Brunnen errichtet, 1959 zählte man in der Stadt 55 öffentliche Brunnen. Zu den größeren unter den neuen Brunnen gehören der Theaterbrunnen (1982) und der Neue Stadtbrunnen (1996). In den Heilbronner Stadtteilen entstanden in neuerer Zeit Ortsbrunnen, die den jeweiligen Utznamen des Ortes zum Gegenstand haben.

Siehe Brunnen in Heilbronn.

Gegenwartsarchitektur

Harmonie Theater Heilbronn Einkaufszentrum Stadtgalerie Schmoller-Schule, Erweiterungsbau QBig: Außergewöhnliches Stahlkonstruktion als Exo-Skelett

Brücken

Rosenberg-Brücke (1950) Böckinger Brücke Paul-Metz-Brücke (2003) Adolf-Cluss-Brücke (2006) Schleusenbrücke (1959) Siehe auch: Liste der Neckarbrücken

Siehe auch

Belege

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  2. Alexander Renz: Chronik der Stadt Heilbronn (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn - Band=34. Band VI: 1945–1951). Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1995, ISBN 3-928990-55-1, S. 282. 
  3. Frauen wurden häufig wegen Ketzerei o. ä. inhaftiert und erst während der Haft geschwängert, wodurch sie erst zu Ehebrecherinnen und vielfach zu Kindsmörderinnen wurden, vgl. den vom Grafen von Neipperg in Schwaigern 1713 geführten Hexenprozess.
  4. Der Schweinsbergturm: ein Stück Stadtgeschichte mitten im Wald. auf stimme.de vom 15. April 2017, abgerufen am 19. September 2017
  5. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  6. a b Foto der Höhentafel am Turm, auf commons.wikimedia.org
  7. Foto der Gedenktafel am Turm, auf commons.wikimedia.org
  8. Christhard Schrenk: 125 Jahre Heilbronner Verschönerungsverein. In: Schwaben und Franken. (heimatgeschichtliche Beilage der Heilbronner Stimme) Nr. 3/1988.
  9. Geographische Koordinaten des Schweinsbergturms: 49° 6′ 37,2″ N, 9° 14′ 54,8″ O49.1103333333339.2485416666667; des Fernmeldeturms: 49° 6′ 42,1″ N, 9° 15′ 3,6″ O49.1116805555569.251
  10. Erschließungsbau am Theresienturm eingeweiht - Teil gelebter Erinnerungskultur. Bürgerstiftung Heilbronn, 15. April 2019, abgerufen am 10. Mai 2019. 
  11. Lage: 49° 9′ 4″ N, 9° 12′ 46″ O49.1511111111119.2127777777778
  12. Kilian Krauth: „Gute Bauten“ ausgezeichnet. In: Heilbronner Stimme. 18. Juli 2008.
  13. Maria Theresia Heitlinger: Sperber landet mit Bar auf Kaiser's Turm. In: Heilbronner Stimme. 4. Juni 2005.
  14. Christhard Schrenk: Stadtgeschichte Heilbronn: 741 bis 1803. Stadtarchiv Heilbronn
  15. Stadtzeitung: Neckarexpress Nr. 34 Stadt und Landkreis Heilbronn Serie „Bankenstadt Heilbronn“: Gründer-Nachfolger-Wirtschaftsfaktor (1) Mittwoch 18. August 2004.
  16. Kanzleigeschichte auf remmlinger-partner.de, abgerufen am 28. Dezember 2015
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  20. diakonie-heilbronn.de
  21. Bärbel Kistner: Der Kiosk am Industrieplatz, der sich im Besitz der Stadt Heilbronn befindet, wird kostenfrei der Mitternachtsmission zur Verfügung gestellt. In: Heilbronner Stimme. 18. Februar 2017 (bei stimme.de ). 
  22. Gabriele Holthuis: Skulpturenstadt Heilbronn. Heilbronner Museumskatalog Nr. 60, 1996, S. 72.
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  24. Uwe Jacobi: Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-703-2, S. 97.
  25. Uwe Jacobi: Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001, ISBN 3-86134-703-2, S. 102.
  26. Erinnerungen an einen Eiswürfel. In: Heilbronner Stimme. 1. Juli 2003.
  27. Mit der Brille eines Architekten durch Heilbronn. In: Heilbronner Stimme. 28. Dezember 2002.
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Literatur

Weblinks

Commons: Bauwerke in Heilbronn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien