Petrović-Njegoš

Wappen des Königshauses von Montenegro

Die serbische Familie Petrović-Njegoš stellte als vierte Dynastie, nach den Vojislavljević, Balšić und Crnojević, in der Zeit von 1697 bis 1918, zuerst als Bischöfe (Vladika), seit 1852 als Fürsten und seit 1910 als Könige die Herrscher Montenegros. Nach der Ortschaft Njeguši („Njegusch“ oder „Njegosch“), nahe bei Cetinje in Montenegro, erhielt das Herrschergeschlecht der Petrović den Beinamen Njegosch bzw. Njegoš.

Auch nach der türkischen Eroberung des Balkans im 15. Jahrhundert lebten die Stämme Montenegros, die ihre alte patriarchale Gesellschaftsstruktur bewahrten, mehr oder weniger selbständig. Die Osmanen begnügten sich mit einer pro forma Oberhoheit über Montenegro. Die einigende symbolische Autorität unter den Stämmen wurde der Bischof (Vladika) von Cetinje. Unter den Bischöfen entwickelte sich in Montenegro eine eigene Form von Theokratie, die allerdings nur unter Zustimmung der führenden Clans Montenegros funktionieren konnte. Das kirchliche Amt wurde ab 1697 innerhalb der Familie Petrović vererbt; daraus entstand im 19. Jahrhundert die montenegrinische Fürstendynastie der Petrovići.