Ribnitz

Blick über den Saaler Bodden auf Ribnitz Wappen von Ribnitz

Ribnitz ist ein Stadtteil von Ribnitz-Damgarten und war bis 1950 eine selbständige Grenzstadt in Mecklenburg.

Ribnitz bildet den westlichen Teil der Stadt Ribnitz-Damgarten und liegt zwischen den Hansestädten Rostock und Stralsund westlich des Flusses Recknitz an dessen Mündung in den Bodden (Ribnitzer See).

Geschichte

Ribnitz 1630 Ribnitz im Jahr 1712 Blick vom Turm der Marienkirche über den Ostteil von Ribnitz Blick vom Turm der Marienkirche über den Westteil von Ribnitz

Entstanden ist die Stadt aus der Ortschaft Rybanis (Ryba bedeutet „Fisch“), welche in der sumpfigen Recknitzniederung lag. Der Übergang über die Recknitz wird auch Mecklenburger Pass genannt. Auf der Ribnitzer Seite befindet sich unmittelbar am Fluss das Pass-Gehöft.

Zum Schutz des wichtigen Flussüberganges über die Recknitz ließen die mecklenburgischen Fürsten in Flussnähe um 1200 eine Burg errichten, die der Keim des späteren Ribnitzer Ortskerns wurde. Bis in das 14. Jahrhundert gehörte der Ort noch zur Herrschaft Rostock, danach zum Fürstentum, später (Groß-)Herzogtum Mecklenburg.

Ribnitz wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1233 erwähnt. Im Jahr 1323 wurde das Klarissenkloster Ribnitz vom mecklenburgischen Fürsten Heinrich II. gegründet. Ribnitz wurde Landstadt in Mecklenburg und war als solche eine der Städte im Wendischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Landstände vertreten waren.

Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 bildet die Recknitz zwischen Ribnitz und Damgarten die Grenze zwischen dem Herzogtum Pommern und dem Herzogtum Mecklenburg. Danach bis zum Jahr 1815 zwischen Schwedisch-Pommern und Mecklenburg.

1889 wurde der Bahnhof Ribnitz in Betrieb genommen. Der Aufschwung der Stadt Ribnitz begann 1934 mit dem Bau kriegswichtiger Produktionsanlagen (Walther-Bachmann-Flugzeugbau KG). Nach Gründung der DDR und bis zur Deutschen Wiedervereinigung waren VEB Ostseeschmuck, VEB Faserplattenwerk und VEB riled Lederwaren bedeutende Industriebetriebe.

Am 1. Juli 1950 vereinigten sich die Städte Ribnitz und Damgarten zur gleichnamigen späteren Kreisstadt Ribnitz-Damgarten. Beide Stadtvertretungen hatten sich gegen den Zusammenschluss ausgesprochen.

Kultur

Stadtkulturhaus mit Klubkino des Landesverbandes Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern. Das Kino besteht seit 1999. Es gibt einen Kinderhort.

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten mit zeitlichem Bezug nach Zusammenschluss der Städte (1950) – siehe unter Ribnitz-Damgarten

Personen, die im Ort geboren wurden

Ribnitz Petersdorf

Personen, die in Ribnitz wirkten

Verkehr

Empfangsgebäude Bahnhof Ribnitz-Damgarten West

Der Bahnhof Ribnitz-Damgarten West liegt im Stadtteil Ribnitz und ist an die Bahnstrecke Stralsund–Rostock angeschlossen. Es fahren alle zwei Stunden Züge Linie RE 9 (Rostock – Sassnitz). Zudem halten außerdem einzelne ICE-Züge von DB Fernverkehr auf der Linie 26 Karlsruhe – Frankfurt (Main) – Hamburg – Stralsund.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 695–698.
  2. Ulpts, Ingo: Die Bettelorden in Mecklenburg. Ein Beitrag zur Geschichte der Franziskaner, Klarissen, Dominikaner und Augustiner-Eremiten im Mittelalter. Werl 1995 (Saxonia Franciscana 6), S. 111–134 (Gründung), 205–236 (vom 14. bis 16. Jahrhundert), 375–381 (Reformation und Aufhebung).
  3. Bahnhof Ribnitz-Damgarten West. In: ostseestrecke.de. Abgerufen am 1. Mai 2016. 
Commons: Ribnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

54.24356388888912.422961111111Koordinaten: 54° 15′ N, 12° 25′ O