Scheldegotik

Die Scheldegotik ist ein regionaler frühgotischer Übergangsstil von der Romanik zur Gotik im Kirchenbau. Den Namen hat sie nach dem Fluss Schelde, der durch Nordfrankreich und Belgien fließt.

Die Scheldegotik als Baustil

Die Scheldegotik übernahm ab Anfang des 13. Jahrhunderts den auf der Ile de France und im Burgund entstandenen Stil der Gotik in den Kirchenbau im Becken der Schelde in Flandern. Hauptbaumaterial ist der graublaue Kalkstein aus Tournai, in den Küstengebieten Flanderns auch Backstein. Als erstes Werk der Scheldegotik gilt die Kirche Saint-Quentin in Tournai, mit deren Bau noch vor 1200 begonnen wurde. Deshalb wird die Scheldegotik im Französischen als „gothique tournaisien“ bezeichnet.

Kennzeichen

Beispielhafte Bauten

Bedeutende Beispiele der Scheldegotik sind:

Bezüge

Kathedrale von Tournai, westlich der Vierung romanisch, östlich gotisch

Die Kathedrale von Tournai ist kein typisches Beispiel, da bei ihr romanische und gotische Gebäudeteile nebeneinander stehen, romanische und gotische Stilelemente aber nicht zu einem Stil integriert sind.

Die Scheldegotik beeinflusste neben der „Pariser“ Gotik der Île de France und der Champagne die Entwicklung der Backsteingotik in Norddeutschland und im südlichen Ostseeraum.

Literatur

Fußnoten

  1. a b c d e f g Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Mosaik-Verlag, München 1982, S. 178.