Tand

Tand ist eine altertümliche Bezeichnung für eine hübsche, nutzlose Sache, welche keinen Wert hat. Der sogenannte „Nürnberger Tand“ war das erste industriell hergestellte Kinderspielzeug. Mehr oder weniger synonyme Begriffe sind etwa Nippes, Firlefanz oder Trödel.

Wortherkunft

Das mittelhochdeutsche Substantiv tant bedeutet „Geschwätz, Unsinn“. Tändeln ist als von mhd. tenten („Unfug treiben“) abgeleiteter Frequentativ seit dem 17. Jahrhundert belegt mit der Bedeutung „schäkern“, „scherzen“ oder „flirten“.

Tandler, Tändler, Tendler und auch Dentler (mhd. tendeler) sind bis ins 19. Jahrhundert belegte Berufsnamen im bairisch-österreichischen Raum für angesessene Klein- und Kurzwarenhändler sowie auch umherziehende Hausierer oder Wanderhändler. In anderen deutschsprachigen Regionen bezeichnete man diese Berufsgruppe als „Trödler“. Der Begriff wurde umgangssprachlich und meist abwertend verwendet, fand aber auch Aufnahme in offizielle Dokumente, die dieses Gewerbe reglementierten.

Eine andere Begriffsherkunft für Tant wird vom lateinischen tantum („so viel“) abgeleitet und bezog sich ursprünglich auf Rechenpfennige, die jeweils so viel wert waren wie die Linie, auf der sie lagen.

Erwähnung in der Literatur

Einzelnachweise

  1. Siehe Duden, Band 7: Das Herkunftswörterbuch, Stichwort „tändeln“
  2. Churpfalzbaierisches Regierungsblatt 1805, Sp. 931: Höchst-Landesherrliche Verordnungen, die Tändler in München betreffend (Digitalisat)
  3. Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Der Tragödie Erster Teil. Nacht im Projekt Gutenberg-DE(Archivversion)

Weblinks

Wiktionary: Tand – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen