Teichbinsen

Teichbinsen

Gewöhnliche Teichbinse (Schoenoplectus lacustris, rechts), Illustration

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Teichbinsen
Wissenschaftlicher Name
Schoenoplectus
(Rchb.) Palla

Teichbinsen (Schoenoplectus), auch Teichsimsen, Seebinsen oder Flechtbinsen, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Gelegentlich wurden sie dabei auch in die Gattung Scirpus einbezogen. Sie ist fast weltweit verbreitet.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Teichbinsen-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen und erreichen Wuchshöhen von bis über 250, selten 400 Zentimetern. Der Stängel ist unten rund, oben entweder oval oder dreikantig und blattlos. Die Farbe des Stängels variiert zwischen frischgrün und graugrün.

Generative Merkmale

An den oberen Enden der Stängel befindet sich eine scheinbar seitenständige Spirre aus braunen Ährchen – ein Hüllblatt erscheint wie eine „Fortsetzung“ des Stängels.

Standortbedingungen in Mitteleuropa

Teichbinsen-Arten wachsen in der Regel an feuchten Plätzen, vor allem an Ufern von Gewässern. Die Gewöhnliche Teichbinse bildet beispielsweise in idealtypisch zonierten Seen eine eigene Pflanzengesellschaft (Scirpetum lacustris) in Form von Rieden, die sich seeseitig, also in schon recht tiefem Wasser, an Schilfröhrichte anschließen. An manchen Gewässern werden auch Dominanzbestände ohne andere Großröhrichte und -riede ausgeprägt. Mehrere Schoenoplectus-Arten sind salztolerant und besiedeln entsprechend salzhaltige Gewässer in Küstennähe oder an Binnensalzstellen.

Schoenoplectus californicus Tümpel mit Gewöhnlicher Teichbinse (Schoenoplectus lacustris), rechts Kleine Dreikant-Teichbinse (Schoenoplectus pungens) Salz-Teichbinse (Schoenoplectus tabernaemontani) Dreikantige Teichbinse (Schoenoplectus triqueter)

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Schoenoplectus wurde 1888 durch Eduard Palla in Verhandlungen der Kaiserlich-Königlichen Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien, Band 38 (Sitzungsbericht), Seite 49 aufgestellt. Der Gattungsname Schoenoplectus leitet sich aus den altgriechischen Wörter schoinos für „Binse“ und plektos für „geflochten“ ab. Synonyme für Schoenoplectus (Rchb.) Palla nom. cons. sind: Elytrospermum C.A.Mey., Heleogiton Schult. nom. illeg., Heleophylax P.Beauv. ex T.Lestib., Malacochaete Nees, Pterolepis Schrad., Pterygolepis Rchb.

Die Arten der Gattung Schoenoplectus sind fast weltweit verbreitet (Kosmopolit). In Mitteleuropa kommen die Arten Gewöhnliche Teichbinse (Schoenoplectus lacustris (L.) Palla), Strand-Teichbinse, Schoenoplectus litoralis ((Schrad.) Palla), Kleine Dreikant-Teichbinse (Schoenoplectus pungens ((Vahl) Palla)), Salz-Teichbinse (Schoenoplectus tabernaemontani ((C.C.Gmel.) Palla)), Dreikantige Teichbinse (Schoenoplectus triqueter ((L.) Palla)) vor. Die genannten mitteleuropäischen Arten sind mit Ausnahme von Schoenoplectus lacustris zerstreut bis sehr selten und stehen auf der Roten Liste. Die Art Schoenoplectus litoralis ist eine sehr weit verbreitete Sumpfpflanze, die die gesamte Paläotropis, die Australis sowie den mediterran-orientalischen Raum besiedelt und in Deutschland in der Pfalz in einer Kiesgrube östlich von Jockgrim seit etwa 1985 als lokal eingebürgerter Neophyt vorkommt.

Insgesamt gehören etwa 18 bis 30 Arten zur Gattung Schoenoplectus:

Naturhybride sind:

Nicht mehr in diese Gattung Schoenoplectus werden die Arten der Gattung Schoenoplectiella gerechnet:

Verwendung

In der Jungsteinzeit flochten Menschen, wie noch heute aus der „Binse“ Matten und Körbe. Teichbinsen-Arten werden außerdem in biologischen Kläranlagen eingesetzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al Datenblatt Schoenoplectus bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.

Weblinks

Commons: Teichbinsen (Schoenoplectus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien