Teufelspakt

Abschrift des angeblichen Teufelspakts des Christoph Haitzmann Pakt mit dem Teufel (Compendium Maleficarum, 1608) Angeblicher Teufelspakt des David Lipsius Angeblicher Teufelspakt von Urbain Grandier

Ein Teufelspakt oder Teufelsbündnis ist ein Handelsbündnis zwischen dem Teufel und einem Menschen. Dabei wird dem Teufel eine menschliche Seele gegen Reichtum, Macht, Talent, magische Kräfte oder ähnliche Gaben versprochen. Ein derartiger Pakt ist Gegenstand vieler volkstümlicher Sagen und Legenden. Auch in der Literatur wird das Motiv mehrfach aufgegriffen.

Im Zuge der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung wurde der aus biblischen und anderen Quellen hergeleitete, bei Augustinus auch bei Thomas von Aquin (Summa theologica II/II, Qu. 96, a 2) genannte Pakt mit dem Teufel (bzw. mit Dämonen, insbesondere als Inkubus bzw. Sukkubus) gemäß der damaligen christlichen Dämonologie („Hexenlehre“) als Ursprung der Kräfte einer Hexe angesehen. Das Bündnis mit dem Teufel kann sowohl ausführlich mit allen Feierlichkeiten oder auch nur durch eine einfache Abmachung geschlossen werden. Bei einem Pakt handelt es sich um eine Bindung für lange Zeit, dies beinhaltet, sich ein Wesen durch Versprechen dienstbar zu machen und dafür im Jenseits – also nach dem Ableben – für dieses zu arbeiten. Dafür dient der Geist dem Magier für gewisse Zeit. Nach seinem Ableben geht der Magier in die Sphäre des Geistes ein, um dort seine Verpflichtungen abzuleisten. Oft ist die Gegenleistung eine Art Geschenk für Anhängerschaft.

Im übertragenen Sinn wird auch dann von einem Teufelspakt gesprochen, wenn ein Mensch zur Erreichung eines Ziels auf Bündnisse mit Menschen oder Mächten eingeht, die seinem Ziel und seinen Idealen eigentlich entgegenstehen. Besonders in feuilletonistischen Kommentaren zu Politik und Zeitgeschehen ist das Bild beliebt.

Beispiele aus Literatur und Gesellschaft

Literatur

Weblinks

Wiktionary: Teufelspakt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Commons: Teufelspakt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Wikisource: Teufelspakt des David Lipsius – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Michael Siefener: Der Teufel als Vertragspartner (Memento des Originals vom 25. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.historicum.net.
  2. Emmy Rosenfeld: Friedrich Spee von Langenfeld. Eine Stimme in der Wüste. Walter de Gruyter & Co., Berlin 1958 (= Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker. Neue Folge, 2), S. 256–270 (Der Glaube an Teufelserscheinungen und das Verbrechen der Zauberei); hier: S. 260 f.
  3. Vgl. Walter Maas, Pit Siebigs: Der Aachener Dom. Schnell & Steiner, Regensburg 2013, ISBN 978-3-7954-2445-9, S. 29–30.
  4. Vortrag "Informing Ourselves to Death" bei der "Gesellschaft für Informatik" in Stuttgart. 11. Oktober 1990, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Oktober 2011; abgerufen am 20. Oktober 2013.