Die Bedeutung von Tierfrieden in unserer Gesellschaft ist unbestreitbar. Im Laufe der Zeit ist Tierfrieden zu einem bestimmenden Faktor in verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens geworden. Von seinen Auswirkungen auf die Wirtschaft bis hin zu seinem Einfluss auf die Kultur spielt Tierfrieden eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der heutigen Welt. In diesem Artikel werden wir die Relevanz von Tierfrieden und seine Rolle in verschiedenen Bereichen sowie die Auswirkungen, die es für die Zukunft hat, eingehend untersuchen. Durch detaillierte Analysen werden wir versuchen, die Bedeutung von Tierfrieden in dieser sich ständig verändernden Welt besser zu verstehen.
Tierfrieden bezeichnet einen Zustand, in dem Raub- und Beutetiere friedlich miteinander leben. Diese gegen die Erfahrung gestellte Vision eines ursprünglichen und künftigen Heils wirkte geschichtlich als Leit- und Hoffnungsbild für Menschen.
Genesis 1 beschreibt den paradiesischen Vegetarismus oder auch Urfrieden. Erst nach dem Sündenfall erscheint Abel als erster Viehhirt, der Tiere schlachtet (Gen 4,4 EU).
Der alttestamentliche Prophet Jesaja (8. Jahrhundert v. Chr.) beschreibt in eschatologischen Bildern ein kommendes absolutes Friedensreich, in dem der sogenannte messianische Tierfrieden herrscht. So wie in dieser Vision die Tiere zusammenleben, werden auch die Menschen bzw. alle Geschöpfe in der Endzeit zusammenleben. Typisch ist hier die paarweise Nennung von Raub- und Beutetieren. Im Gegensatz zum paradiesischen Frieden spielen Sünde und Gottesgericht beim jesajanischen Frieden keine Rolle. Jesaja beschreibt den Tierfrieden als kennzeichnend für die Herrschaft des erwarteten Messiaskönigs.
Auch in der außerjüdischen Antike existiert die Vorstellung, dass sich die Tiere untereinander nichts tun und dass die Menschen sich daran ein Beispiel nehmen sollen. Das Motiv des Tierfriedens findet seine antike bildnerische Vorlage bei Orpheus. Er betört die Tiere mit der Musik seiner Lyra.
Für die christliche Antike lässt sich ein umgrenzter geografischer Raum feststellen, in dem Mosaike mit Tierfriedensmotiven gefunden wurden, besonders in Syrien, Südtürkei, Libanon, Palästina, Jordanien. Insgesamt sind es zwölf erhaltene Mosaike, die alle auf des Ende des 5./Anfang des 6. Jahrhunderts datiert werden. Die einzige mittelalterliche Darstellung eines Tierfriedensmotivs findet sich am Dom zu Speyer.
Das Mosaik zeigt die Darstellung Adams, der christusähnlich zwischen Tieren thront, die zu ihm aufschauen. Die Tiere sind nicht paarweise dargestellt, was einen Bezug zum jesajanischen Motiv ausschließt. Adam kann hier als Antitypus zum Typus Christus angesehen werden.
Das Bild zeigt gepaarte Tiere im jesajanischen Frieden. Das Tierfriedensmosaik findet sich auf der Achse vor der Apsis. Dabei ist die Position des Motivs besonders wichtig. Bilder dieses Motivs befinden sich immer vor der Apsis bzw. auf der direkten Sichtachse zum Altar hin, im Hinblick auf Christus, der auf dem Altar geopfert wird, als Endziel dieser Sichtachse. Er ist am Ende schließlich derjenige, der den Zustand des allumfassenden Frieden herbeiführen wird. Im Seitenschiff wäre die Stellung des Tierfriedensmotivs wahrscheinlich zu beiläufig und würde seine zentrale Bedeutung verfehlen. Es gibt keine Hinweise einer Tierfriedensdarstellung in einer Apsiskalotte oder auf einer Apsisstirnwand.
Das Königreich des Friedens Gemälde von Edward Hicks