VS 80 (U-Boot)

VS 80, auch V 80, war ein Versuchs-U-Boot, welches in den Jahren 1938 bis 1940 von der Germaniawerft in Kiel in Zusammenarbeit mit Hellmuth Walter für die deutsche Kriegsmarine gebaut wurde.

Geschichte

Das Versuchsboot (Versuch = VS) war ein unbewaffnetes Klein-U-Boot, das für eine Besatzung von drei bis fünf Personen vorgesehen war. Das Boot lief am 14. April 1940 vom Stapel. Es war 22,05 m lang und 2,10 m breit, hatte aufgetaucht 3,20 m Tiefgang und eine Gesamthöhe von 5,65 m. Die Wasserverdrängung betrug 73 t aufgetaucht und 85,5 t getaucht. Bemerkenswert war der revolutionäre Antrieb, der aus einer Walter-Turbinen-Anlage bestand, die bei einer Drehzahl von 20,000 Umdrehungen pro Minute 2.000 PS entwickelte. Bei Seeerprobungen 1940 und 1941 in der Schlei und der Putziger Wiek (in Begleitung des Sicherungsschiffs John Rehder bzw. Polyp) wurde eine Unterwassergeschwindigkeit von 28,1 Knoten erreicht, ein erst 1953 von der USS Albacore übertroffener Wert. Das Boot konnte mit dem vorhandenen Vorrat von 21 t Wasserstoffperoxid bei einer Geschwindigkeit von 28 kn unter Wasser bis zu 50 Seemeilen fahren.

Die Kriegsmarine war von den Leistungen des Versuchsboots begeistert. Aber der Walter-Antrieb steckte 1940/41 noch in den Kinderschuhen und war technisch noch nicht genügend ausgereift und erprobt worden. Die weitere Entwicklung der Walter-U-Boote führte zu den Typen XVII, XVIII und XXVI. Keiner dieser Typen wurde letztlich frontreif, was aber weniger an der Technik, sondern am Mangel an verfügbarem Wasserstoffperoxid lag.

Das Boot wurde Ende 1942 aufgelegt und im März 1945 in Hela selbstversenkt.

Dokumentation

Das Imperial War Museum (IWM) in London besitzt mehrere von der Walter KG produzierte Kurzfilme, die das Boot bei Erprobungsfahrten in der Schlei und in der Putziger Wiek zeigen:

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. Ein von der Kriegsmarine im Februar 1940 gechartertes, im Juli 1940 gekauftes und entsprechend umgebautes Küstenmotorschiff
  2. https://www.iwm.org.uk/collections/item/object/1060004792
Kleinkampfmittel der deutschen Marinen 1902–1945

Kleinst-U-Boote: K-Projekt | Molch | Hecht | Biber | Seehund | Delphin | Schwertwal | Manta | Seeteufel | Tarpon | XXVII | XXXIV | XXVII F | XXVII G | XXXIV | XXXII | Grundhai

Schnellboote/Sturmboote: Hydra | Seedrache | Wal | Schlitten | Kobra | M.T.S.M. | M.T.S.M.A | M.T.L. | Planungsstudien

Sprengboote: FL | Linse | Tornado | M.T.M. | M.T.R | M.T.R.M.

Bemannte Torpedos: Neger | Marder | Hai

Sonstige: Kampfschwimmer

Kleinst-U-Boote nach Staaten

Deutscher Bund, Schleswig-Holstein: Brandtaucher

Dreizehn Kolonien: Turtle

CSA: Pioneer | Tredegar Iron Works | Bayou St. John | American Diver

USA: X-1 | SEAL Delivery Vehicle

Frankreich: Nautilus

Deutsches Reich: VS 80 | K-Projekt | Molch | Biber | Delphin | Schwertwal | Manta | Seeteufel | Tarpon | Typ XXVII | Typ XXXIV | Typ XXXII | Grundhai

Japan: Kleine Fliege | Typ A | Typ B | Typ C | Typ D (Kōryū) | Kairyū | Kanamono | Maru-Se | Shinkai

Vereinigtes Königreich: Resurgam I | Resurgam II | X-Craft | XE-Craft | Welman | Welfreighter | MSC

Russisches Kaiserreich: Forelle

Sowjetunion: Seeteufel | Sirena | Triton-1M | Triton-2

Königreich Italien: A-Klasse | B-Klasse | CA-Klasse | CB-Klasse | CC-Klasse | CD-Klasse | CM-Klasse

Griechenland: Nordenfelt I

Deutschland: Narwal