Dagmar Freist

Dagmar Freist (* 22. März 1962 in Wolfenbüttel) ist eine deutsche Historikerin und Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Oldenburg.

Dagmar Freist im Frühjahr 2019

Schule und Studium

Dagmar Freist legte 1981 ihr Abitur am Ratsgymnasium Goslar ab. Anschließend studierte sie an den Universitäten Heidelberg, Cambridge und Freiburg Geschichte, Anglistik und Theologie und schloss ihr Studium 1987 in den Fächern Geschichte und Anglistik an der Universität Freiburg mit dem ersten Staatsexamen ab.

Wissenschaftliche Laufbahn

Nach dem Staatsexamen kehrte Dagmar Freist als Stipendiatin des Evangelischen Studienwerks Villigst an die Universität Cambridge zurück, an der sie 1992 mit einer Arbeit über „The Formation of Opinion and the Communication Network in London 1637 – c. 1645“ promoviert wurde. In den Jahren 1991 und 1992 war sie Referendarin am Kreisgymnasium Gundelfingen/Freiburg im Breisgau.

Anschließend wechselte Dagmar Freist als wissenschaftliche Mitarbeiterin ins Bischofsreferat des Evangelischen Oberkirchenrats in Karlsruhe. Hier leitete sie die Arbeitsstelle Frauendekade, deren Aufgabe darin bestand, die Stelle einer Frauenbeauftragten in der Landeskirche vorzubereiten. Bereits 1995 folgte die Rückkehr in die Geschichtswissenschaft, die sie wiederum nach England führte. Hier arbeitete sie als Research Fellow am Deutschen Historischen Institut in London und nahm ihre Forschungen für das Habilitationsthema „Konfessionspolitik und Toleranz. Religiös gemischte Ehen in der Frühen Neuzeit 1555 – c. 1806“ auf. Bis 1998 war Dagmar Freist zugleich freie Mitarbeiterin bei der Evangelischen Akademie Baden in Bad Herrenalb, für die sie eine Reihe von Tagungen durchführte.

1998 wechselte Dagmar Freist an die Universität Osnabrück, wo sie als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl von Ronald G. Asch ihre Habilitation beendete. Nach ihrer Habilitation wurde Dagmar Freist 2003 zur Oberassistentin ernannt und vertrat für zwei Semester den vakanten Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück. Seit dem Wintersemester 2004 lehrt und forscht Dagmar Freist als Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Oldenburg.

Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Erforschung von Öffentlichkeit und politischer Kultur, Religiöser Pluralisierung, Diaspora, Netzwerken und translokalen Gesellschaften in Nordwesteuropa und England. Sie war von 2012 bis 2017 in dem Projekt „Freiheitsraum Reformation“ tätig. Seit 2018 leitet Dagmar Freist das Projekt „Prize Papers“, gefördert im Akademienprogramm der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften. In diesem Projekt wird der in den britischen National Archives gelagerte Prize Papers Bestand digitalisiert und der Öffentlichkeit in einer Datenbank zugänglich gemacht. Sie ist außerdem Mitantragstellerin und stellvertretende Sprecherin des DFG-Graduiertenkollegs 1608/1/2 „Selbstbildungen. Praktiken der Subjektivierung“.

Persönliches

Dagmar Freist ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Oldenburg.

Schriften (Auswahl)

Monografien

Herausgeberschaften

Aufsätze

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freiheitsraum Reformation. Abgerufen am 3. Februar 2019. 
Normdaten (Person): GND: 136369316 | LCCN: n97094751 | VIAF: 115847655 |