Dalberg (Adelsgeschlecht)

Die Herren und Freiherren von Dalberg waren ein deutsches Uradelsgeschlecht mit Schwerpunkt am Mittelrhein. Sie bildeten einen jüngeren Zweig der Familie der Kämmerer von Worms, der ab 1315 sukzessive das Erbe einer älteren, dann erloschenen Familie von Dalberg auf Burg Dalberg antrat.

Sie stellten im Heiligen Römischen Reich bedeutende Amtsträger, darunter drei Fürstbischöfe, zwei davon Kurfürsten. Das bedeutendste Familienmitglied war der letzte Mainzer Kurfürst und Erzbischof Karl Theodor von Dalberg (1744–1817), der auch noch nach dem Ende des Alten Reiches als Fürstprimas des Rheinbundes, als Großherzog von Frankfurt und als Regent im Fürstentum Regensburg einer der einflussreichsten Politiker und Intellektuellen seiner Zeit war.

Stammwappen der Kämmerer von Worms Geviertes Wappen der Kämmerer und derer von Dalberg (am Jüngeren Dalberger Hof in Mainz)

Geschichte

Spätes Mittelalter

Burg Dalberg

Im 14. Jahrhundert erwarb Johann III. Kämmerer von Worms, der über seine erste Frau, Juliane, in die Verwandtschaft der Herren von Dalberg eingeheiratet hatte, Anteile an der Herrschaft Dalberg. Doch starb diese erste Dalberger Linie der Kämmerer von Worms 1375 aus. Johann XI. Kämmerer von Worms brachte sich in dieser Zeit in den Besitz der gesamten Burg und Herrschaft und fügte fortan seinem Familiennamen Kämmerer von Worms den Zusatz „zu Dalberg“ bei. Sein Enkel, Wolfgang III., und dessen Nachkommen führten – erstmals 1375 – die Namensform Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg, oder kurz von Dalberg. 1390 oder 1400 hatte die Familie den Alleinbesitz an Burg und Herrschaft erlangt. Zu diesem Lehen gehörten die Dörfer Dalberg, das benachbarte Wallhausen, Spabrücken und Sommerloch.

Die zweite Dalberger Linie der Kämmerer spaltete sich im 15. Jahrhundert mit dem kurpfälzischen Hofmarschall Wolfgang III. Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg, als jüngere Linie von den übrigen Kämmerern von Worms ab und führte nun den Namen Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg. Dies wurde in der Folgezeit im allgemeinen Gebrauch auf ein von Dalberg verkürzt. Wie die Mitglieder der Herkunftsfamilie waren auch die von Dalberg freie Reichsritter.

Um 1560/1565 zog die Familie von der Burg Dalberg auf das im Tal gelegene, neu erbaute Gut Wallhausen um. Die Burg diente aber noch weiter als militärische Anlage. 1750 ließ Hugo Philipp Eckenbert von Dalberg-Wallhausen baufällige Gebäude auf der Burg einreißen und verwendete das Material, um das Schloss Wallhausen auszubauen. Wallhausen und der Dalberg fielen nach dem Aussterben der Familie im Mannesstamm 1940 an deren Erben, die Linie der Prinzen zu Salm-Salm-Dalberg.

Frühe Neuzeit

Reformation

In der Reformation blieb die Familie überwiegend römisch-katholisch. Das eröffnete ihren Mitgliedern weiterhin den Zugang auch zu geistlichen Positionen, auch nachdem 1555 das Reservatum ecclesiasticum eingeführt worden war, sowie den Zugang auch zu weltlichen Ämtern in den oberrheinischen Bistümern und den Kurstaaten Mainz und Trier.

Lutherisch wurden nur Philipp V. und sein Sohn, Eberhard II. Nach dem Grundsatz Cuius regio, eius religio wurden nun in den von ihnen beherrschten Dörfern Abenheim und Herrnsheim (heute beide Stadtteile von Worms) Kirchen und Dorfbevölkerung lutherisch. Da mit Eberhard II. allerdings diese Linie der Dalberger ausstarb, erbten römisch-katholische Dalberger die Dörfer. 1635 war die Kirche in Herrnsheim endgültig wieder römisch-katholisch.

Freiherrenstand

Am 22. September 1653 erhielt die Familie durch Kaiser Ferdinand III. den Reichsfreiherrentitel verliehen. Faktisch begünstigt waren dadurch die damals lebenden vier Agnaten in drei unterschiedlichen Familienzweigen und deren Familien

Die Verleihung des Freiherrentitels bezog sich nur noch auf das von Dalberg, der ältere Namenszusatz Kämmerer von Worms wurde damit nun auch offiziell aufgegeben, auch wenn diese Herkunft selbstverständlich präsent blieb.

Neuzeit

Mit dem Zusammenbruch des Alten Reichs verloren auch die Dalbergs das bisherige ständische Versorgungsnetz als Reichsritter. Insbesondere die Pfründe der Domherrenstellen fielen weg. Außerdem ging im Zuge der französischen Besetzung und Annexion ein erheblicher Teil des linksrheinisch gelegenen Vermögens verloren. Ein Teil der Familie orientierte sich darauf hin zum Kaisertum Österreich. Dies fiel um so leichter, als Friedrich Karl Anton von Dalberg 1809 die Herrschaften Datschitz in Mähren und Maleschau in Böhmen geerbt hatte. Für die nächsten knapp eineinhalb Jahrhunderte bildeten diese den Mittelpunkt der längst überlebenden Linie des Hauses Dalberg.

Als eines der freiherrlichen Geschlechter erhielt die Familie in der Folge einen erblichen Sitz im Herrenhaus, dem Oberhaus des österreichischen Reichsrates, sowie im bayerischen Reichsrat, dem Oberhaus der Bayerischen Ständeversammlung.

Die Tochter des Herzog Emmerich Joseph von Dalberg, Marie Louise, verwitwete Lady Acton, ließ das Schloss Herrnsheim ab 1837 von Ignaz Opfermann umbauen. Ihr Sohn, Lord Dalberg-Acton, verkaufte die Anlage aber 1883 an den Wormser Lederwarenfabrikanten Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim.

Das Adelsgeschlecht ist mit Johannes Evangelist von Dalberg (1909–1940), im Mannesstamm erloschen. Über seine Cousine, Maria Anna von und zu Dalberg (1891–1979), fiel das Erbe mit Schloss Wallhausen und den böhmischen Besitzungen an eine Nebenlinie des Fürstenhauses Salm-Salm. Die böhmischen Besitzungen wurden allerdings durch die Tschechoslowakei 1945 enteignet.

Stammliste

→ Hauptartikel: Stammliste des Adelsgeschlechts Dalberg

Bedeutung

Politik

Die Familie gehörte zu den freien Reichsrittern, die zwar reichsunmittelbar waren, aber nicht zu den Reichsständen gehörten und damit nicht zum Hochadel. Aber vielfach hielten Familienangehörige hohe politische Ämter im Heiligen Römischen Reich. Darunter waren geistliche Kurfürsten, Erzbischöfe und Bischöfe, ein Fürstabt und ein Präsident des Reichskammergerichts.

Wolfgang Heribert von Dalberg, Theaterintendant

Seit dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts finden sich Kämmerer von Worms und dann Dalbergs aus allen Zweigen der Familie als hohe und höchste Funktionsträger in der Kurpfalz und am kurpfälzischen Hof, in nachreformatorischer Zeit – die Kurpfalz wurde zunächst evangelisch – auch schwerpunktmäßig in Kurmainz. Als die Pfalz unter den Pfalz-Neuburgern wieder römisch-katholisch wurde, finden sich in deren Diensten auch wieder Dalberger, unter ihnen herausragend Wolfgang Heribert von Dalberg (1750–1806), Bruder des 1802 gewählten Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs Karl Theodor, der vor allem als Intendant des Nationaltheaters in Mannheim und Förderer von Friedrich Schiller bekannt wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert dehnte sich das Interessenfeld vom ober- und mittelrheinischen Bereich nach Franken aus, wo Pfründe und Domherrenstellen zu erhalten waren, die der protestantisch gewordene örtliche Adel nicht mehr einnehmen konnte.

Mit viel Engagement nehmen Mitglieder der Familie auch immer wieder Aufgaben in den Kooperationen der Reichsritter wahr, vor allem im Ritterkanton Oberrhein. Vom Ende des 17. Jahrhunderts an gehörten sie ständig zur Burgmannschaft der Burg Friedberg, einer genossenschaftlich organisierten und reichsunmittelbaren Burggrafschaft, die von erblichen adligen Burgmannen der Umgebung regiert wurde. Einige Familienmitglieder waren an den höchsten Reichsgerichten tätig: Philipp Franz Eberhard von Dalberg war von 1671 bis 1693 Präsident des Reichskammergerichts, Eckenbert von Dalberg, Franz Eckenbert II. von Dalberg und Johann Friedrich Eckenbert von Dalberg waren Mitglieder des Reichshofrats.

Mit Großherzog Karl Theodor von Dalberg (1744–1817), Erzbischof und letzter Kurfürst von Mainz, Reichserzkanzler, Fürst- und Erzbischof von Regensburg und Aschaffenburg, Regent im Fürstentum Regensburg Großherzog von Frankfurt und Fürstprimas von Deutschland, und Herzog Emmerich Joseph von Dalberg, neben Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord einer der beiden französischen Verhandlungsführer auf dem Wiener Kongress, stellte die Familie Politiker von deutschem und europäischem Format.

Kirchliche Verbindungen und Karrieren

Grablegen

Aus einer mittelalterlichen Tradition, die die Dalberger aus ihrer Herkunft von der Familie der Kämmerer von Worms übernommen hatten, stammt die Verbindung zum Wormser Stift St. Martin. In der frühen Neuzeit wurde dies noch dadurch deutlich, dass zahlreiche Mitglieder der Familie Dalberg in der Kirche St. Martin bestattet wurden. Dazu zählen:

Seit dem 15. Jahrhundert befand sich die zentrale Familiengrablege der Dalberger in der Pfarrkirche von Herrnsheim, St. Peter. Eine weitere – für den dort lebenden Familienzweig – in der Kirche St. Martin in Sankt Martin (Pfalz). Zuvor wurden zahlreiche Dalberger in der Katharinenkirche in Oppenheim beigesetzt, wo von ihnen noch eine Reihe stattlicher Grabmäler aus der späten Gotik und der frühen Renaissance erhalten sind.

Klöster

Es gab eine Reihe von Klöstern und Stiften, in die Mitglieder der Familie Dalberg vorzugsweise eintraten. Dazu zählten:

Bischöfe Johann von Dalberg, Bischof von Worms (1455–1503)

Herzog von Dalberg

Herzog Emmerich Joseph von Dalberg (1773–1833), um 1815

Emmerich Joseph von Dalberg (1773–1833), der Neffe des Erzbischofs Karl Theodor, begann als Domherr in Mainz, trat dann jedoch in den badischen Staatsdienst ein und wurde Gesandter in Paris. Dort lernte er den französischen Außenminister Talleyrand kennen, mit dem er fortan eng zusammenarbeitete. Anfang 1810 war er an den Vorbereitungen zur Heirat von Napoleon I. und Marie-Louise von Österreich beteiligt. Kurz darauf schied er als badischer Gesandter aus. Um seine beschlagnahmten Stammgüter auf dem Linken Rheinufer zurückzuerhalten, wurde er französischer Staatsbürger. In den Jahren von 1806 bis 1813 amtierte sein Onkel als Fürstprimas der mit Napoleon verbündeten Rheinbundstaaten. Talleyrand sorgte dafür, dass der Freiherr 1810 zum napoleonischen Herzog (Duc de Dalberg) erhoben wurde. Außerdem erhielt er eine hohe Dotation und eine Jahresrente.

Als Talleyrand in Ungnade fiel, zog sich auch Dalberg zurück, wurde jedoch im April 1814, als Talleyrand an die Spitze der provisorischen Regierung trat, zu einem der fünf Regierungsmitglieder ernannt, die die Restauration der Bourbonen herbeiführten. Er nahm als bevollmächtigter Minister Frankreichs, zusammen mit Talleyrand, die französischen Interessen auf dem Wiener Kongress wahr. Napoleon I. setzte ihn nach seiner Rückkehr im Gegenzug auf die Liste der zwölf Verbannten, deren Güter konfisziert wurden. Dalberg erhielt jedoch nach der zweiten Restauration der Bourbonen alles zurück, wurde Staatsminister und Pair von Frankreich. 1816 wurde er Gesandter des französischen Königs beim König von Sardinien und Piemont in Turin. Anschließend lebte er in Paris und in den letzten Jahren seines Lebens auf dem ererbten Herrnsheimer Schloss in Worms-Herrnsheim, das er aufwändig erneuern ließ. Seine einzige Tochter und Erbin war Marie Louise von Dalberg (1813–1860), die zwei englische Ehemänner nacheinander heiratete. Ihr Sohn Lord Dalberg-Acton verkaufte das Herrnsheimer Schloss 1883.

Besitzungen

Im Lauf der Zeit erwarb die Familie eine stattliche Zahl von Besitzungen. Dieses „Territorium“ war zwar klein und zersplittert, formal aber eine eigene reichsunmittelbare Herrschaft und erstreckte sich zwischen Koblenz im Norden, Neuweiler im Süden, dem Odenwald im Osten und Landstuhl im Westen dar.

→ Hauptartikel: Herrschaft Dalberg

Das Familienvermögen war in einem Fideikommiß gebunden und eines der größten am Mittelrhein. Das Einkommen setzte sich aus hoheitlichen Abgaben, grundherrlichen und lehnrechtlichen Pachten, Renten und Gefällen sowie eigenwirtschaftlichen Betrieben zusammen.

Organisation

Die Familie war auch rechtlich als Einheit konstituiert. Nach vorangegangenen familienrechtlichen Bestimmungen schlossen sie 1723 einen Familienvertrag, der das auch sicher stellte und reichsrechtlich garantiert war. Ab 1597 besaß die Familie den Älteren Dalberger Hof in Mainz, den sie 1609–14 zu einer weitläufigen Renaissanceanlage ausbaute. Der neue Dalberger Hof entstand um 1720 im Auftrag von vier Brüdern aus der Familie Dalberg, worauf auch die Inschrift Concordia fratrum erexit hinweist.

Die Oberhäupter der einzelnen Familienzweige waren in ihrer Verfügungsgewalt über Familienvermögen beschränkt, geheiratet werden durfte nur mit stiftsfähigen Familien und auf jährlichen Familientreffen wurden Absprachen über größere, das Gesamtvermögen betreffende Angelegenheiten vorgenommen. Eine besondere Rolle kam dem „Familiensenior“ zu, dem ältesten lebenden männlichen Familienmitglied, das z. B. die Lehen für die Familie empfing. Das hatte allerdings den Nachteil, dass bei jedem Wechsel in der Person des „Familienseniors“ ein neuer Lehensempfang vorzunehmen war – jedes Mal eine aufwändige und teure Angelegenheit.

Lehnsherren

Die Lehnsherren der Familie Dalberg waren weit gestreut, was sich letztendlich auch in ihrem territorialen Streubesitz niederschlug. Lehnsherren waren:

„Ist (k)ein Dalberg da?“

Milvische Brücke – Ort des sagenhaften Ritterschlages? Zeremoniell

Anlässlich der Kaiserkrönung von Friedrich III. beim Romzug 1452 soll ein Mitglied der Familie Dalberg auf der Engelsbrücke zum Ritter geschlagen worden sein. Seitdem besaß die Familie Dalberg das protokollarische Vorrecht, im Rahmen einer Krönungszeremonie des deutschen Königs als erste zum Reichsritter geschlagen zu werden. Ehe ein neugekrönter Kaiser die Ritterschläge erteilte fragte deshalb der Reichsherold, ob ein Anwärter aus dem Kreis der Familie Dalberg anwesend sei. Aus diesem Recht des ersten Ritterschlags entwickelte sich die Redensart „Ist kein Dalberg da?“, die Julius Mosen in einem gleichnamigen Gedicht aufgriff.

Auch Napoleon soll ernsthaft erwogen haben, das geschilderte Zeremoniell in seine eigene Krönungszeremonie einzubauen und nahm dabei von der Familie Dalberg Kenntnis. Am 22. September 1804 begegnete Napoleon dem Fürstbischof Karl Theodor von Dalberg in Mainz und lud ihn zu seiner Krönung nach Paris ein. Die spätere Berufung dieses Mitglieds der Familie Dalberg zum Regenten und Fürstbischof in Regensburg könnte hier ihren Ursprung gehabt haben.

Verbriefung

1494 beurkundete König Maximilian I. als erster deutscher Herrscher dieses Vorrecht der Familie von Dalberg auf den ersten Ritterschlag durch einen neu gekrönten deutschen König. Alle seine Nachfolger bestätigten dieses Privileg und es wurde in den folgenden sieben Krönungen auch vollzogen, erstmals bei der Krönung von König Maximilian II. 1562 in Frankfurt am Main.

Dieses mit hohem Sozialprestige verbundene Recht wurde in der Folge mit einem sagenhaften Ursprung versehen, den es in mehreren Variationen gibt:

Sagenhafte Herleitung

Im Schloss Dačice in Tschechien, dem Wohnsitz des letzten Dalbergers, Johannes Evangelist (1909–1940), hängt ein großes Ölbild, das den Ritterschlag auf der Tiberbrücke malerisch dokumentiert.

Die Sage hat aber – gleichgültig in welcher Variation sie erzählt wurde – vermutlich keinen faktischen Kern. Sie gehört zu einem ganzen Bündel von Mythen, die sich die Familie ab dem 17. Jahrhundert in dem Bestreben zulegte, eine Standeserhöhung zu erreichen.

Familien-Mythen

Wie dauerhaft diese Mythen wirkten, zeigt sich etwa daran, dass der Heimatforscher Johannes Bollinger diese Vereinnahmungen noch 1989 für bare Münze nimmt und beide an die Spitze der Dalberger Familien-Genealogie stellt. Mit dieser umfangreichen Mythenbildung stehen die Dalberger recht einzigartig da. Sie resultiert aus der Diskrepanz zwischen ihrem relativ niedrigen (Adels)stand und der recht herausgehobenen Rolle, die sie in Südwestdeutschland und im Reich spielten.

Wappen

Die Dalberger Linie der Kämmerer von Worms kombinierte ihr Wappen (unter einem mit drei Spitzen abgeteilten goldenen Schildhaupt auf blauem Grund 6 silberne Lilien (3:2:1) gestellt) mit dem der ursprünglichen Herren von Dalberg (in gold ein schwarzes Ankerkreuz) und verwendeten fortan ein geviertes Wappen: Felder I und IV: Kämmerer von Worms; II und III: von Dalberg.

Der Mainzer Kurfürst-Erzbischof Karl Theodor kombinierte sein Familienwappen (im Herzschild vor dem Reichsadler als Symbol für seinen reichsfürstlichen Rang) mit dem Mainzer Rad sowie den Wappen als Fürst von Aschaffenburg, Fürst zu Regensburg und Graf zu Wetzlar. Als regierender Großherzog von Frankfurt (von 1810 bis 1813) legte er den Herzschild der Familie Dalberg vor ein geviertes Wappen: 1. Frankfurt; 2. Aschaffenburg; 3. Fulda; 4. Hanau. Sein Neffe und Erbe, Herzog Emmerich Joseph, verwendete wieder das einfache gevierte Kämmerer-Dalberg-Wappen unter dem napoleonischen Sternenhimmel (silberne Sterne auf rotem Grund).

Siehe auch

Literatur

nach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

Weblinks

Commons: Dalberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Commons: Wappen der Dalberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Webseite zum Kloster Maria Himmelskron
  2. Bei Bollinger, S. 58: Eva Maria.
  3. Bollinger, S. 58: getauft am 4. Juni 1647.
  4. Reichslehen waren die hohe Gerichtsbarkeit in Ober- und Niederessingen und das „Baugut“ in Herrnsheim (Godsey: Ritteradel , S. 255).

Einzelnachweise

  1. Beres: Die Kämmerer, S. 139; Kurt Andermann: Der Aufstieg der Kämmerer von Worms im späten Mittelalter. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, N.F. Bd. 31. Darmstadt 2009. ISBN 978-3-88443-054-5, S. 21.
  2. Beres: Die Kämmerer, S. 137.
  3. Schwennicke, Taf. 55–60.
  4. Beres: Die Kämmerer, S. 137.
  5. Beres: Die Kämmerer, S. 139.
  6. Beres: Die Kämmerer, S. 138.
  7. Beres: Die Kämmerer, S. 144.
  8. Bollinger, S. 51.
  9. Bollinger, S. 51.
  10. Bollinger, S. 56.
  11. Bollinger, S. 56.
  12. Murk, S. 189f.
  13. Murk, S. 187.
  14. Bollinger, S. 47.
  15. Bollinger, S. 49.
  16. Bollinger, S. 38.
  17. Bollinger, S. 38.
  18. Bollinger, S. 51.
  19. Bollinger, S. 58.
  20. Dieter Mertens: Bischof Johann von Dalberg (1455–1503) und der deutsche Humanismus. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2009. (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, Neue Folge, Band 31), ISBN 978-3-88443-054-5, S. 35–50 (38).
  21. Henry J. Cohn: The early Renaissance Court in Heidelberg. In: European Studies Review 1 (1971), S. 295–322. Hubach 2005.
  22. Eric Beres: Die Kämmerer von Worms und ihre Bedeutung für die Region um Wallhausen und Dalberg. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 31. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-88443-054-5, S. 137–154 (143).
  23. Jean-Baptiste-Pierre Jullien de Courcelles: Histoire généalogique et héraldique des pairs de France: des grands dignitaires de la couronne, des principales familles nobles du royaume et des maisons princières de l'Europe, précédée de la généalogie de la maison de France. Band 6, Paris 1826.
  24. Andermann: Der Aufstieg, S. 23.
  25. Godsey: Ritteradel , S. 254.
  26. Abgedruckt bei: Johann Ulrich Cramer: Oobservationum juris universi ex praxi recentiori supremorum imperii tribunalium haustarum 3. Ulm 1763, S. 90–119.
  27. Godsey: Ritteradel , S. 247.
  28. Godsey: Ritteradel , S. 255.
  29. Nachfolgende Aufstellung nach Andermann: Der Aufstieg, S. 25, soweit nicht anders angegeben.
  30. Godsey: Ritteradel , S. 255.
  31. Godsey: Ritteradel , S. 255.
  32. Godsey: Ritteradel , S. 255.
  33. Lenhart.
  34. Julius Mosen: Ist kein Dalberg da? In: ders.: Sämmtliche Werke. Band 1, Ferdinand Schmidt, Oldenburg 1863, S. 27. – Als Redensart z. B. bei Wilhelm Raabe: Pfisters Mühle. In: Sämtliche Werke, Bd. 16, 1970, S. 174.
  35. Konrad Maria Färber: Das Fürstentum Regensburg zwischen 1802 und 1810 Ein Intermezzo. In: Hans Jürgen Becker, Konrad Maria Färber (Hrsg.): Regensburg wird bayerisch. Ein Lesebuch. Friedrich Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2218-4, S. 48 f. 
  36. Andermann: Der Aufstieg, S. 29.
  37. Bollinger, S. 34.
  38. Vgl.: Bollinger, S. 19.
  39. Andermann: Der Aufstieg, S. 13.
  40. Andermann: Der Aufstieg, S. 13.
  41. Andermann: Der Aufstieg, S. 14.
  42. Andermann: Der Aufstieg, S. 14.
  43. Andermann: Der Aufstieg, S. 14.
  44. Bollinger, S. 7–9.
  45. Andermann: Der Aufstieg, S. 14.
  46. Harald Drös: Schildhaupt, Lilien, Ankerkreuz. Das Wappen der Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2009. (Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, Neue Folge, Band 31), ISBN 978-3-88443-054-5, S. 51–72.
Normdaten (Person): GND: 118678639 | VIAF: 806306 |