Im unten vorgestellten Artikel wird das Thema Deutsche Airplaycharts aus verschiedenen Perspektiven und Ansätzen beleuchtet. Seine Ursprünge, seine Entwicklung im Laufe der Zeit und seine heutige Bedeutung werden analysiert. Darüber hinaus werden seine Auswirkungen auf verschiedene Bereiche untersucht, von sozialen über wissenschaftliche bis hin zu kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten. Wir werden versuchen, eine umfassende und globale Vision von Deutsche Airplaycharts anzubieten, damit der Leser seine Relevanz und seinen Einfluss in der heutigen Welt verstehen kann. Durch einen multidisziplinären Ansatz wollen wir uns mit den verschiedenen Aspekten befassen, die Deutsche Airplaycharts definieren, und detaillierte und aktuelle Informationen zu diesem breiten und vielfältigen Thema bereitstellen.
Die Deutschen Airplaycharts (auch Deutsche Airplay-Charts[1] oder alternativ: Deutsche Radiocharts oder Rundfunk Hitparade[2]) sind eine Reihe von Chartauswertungen, die seit dem 6. April 1976 im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) ermittelt werden.[3] Sie enthalten die meistgespielten Lieder auf dem deutschen Hörfunkmarkt und gelten als offizielle Airplay- beziehungsweise Radiocharts in Deutschland.
Aktuelle Chartlisten
Ehemalige Chartlisten
Ziel der Erfassung ist die repräsentative Abbildung der Musiknutzung im deutschen Hörfunk. Wie bei der Ermittlung der Verkaufscharts ist es auch hier nicht erforderlich, alle existierenden „Programme“ zu erfassen. Es genügt eine repräsentative Stichprobe. Ansatzpunkte für die Auswahl von Programmen sind folgende Kriterien:
Dabei werden sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Anbieter berücksichtigt. Durch Konzentration auf Programme mit großen Reichweiten nähert sich die Stichprobe einer Vollerhebung an. Für alle in der Stichprobe erfassten Programme wird die zugehörige Tagesreichweite herangezogen.[5]
Ein neuer Titel erhält mit erstmaligem Eintritt unter die Besten 200 in die formatübergreifenden Airplaycharts einmalig einen zwölfwöchigen „Neuheitenbonus“. Dieser ist unabhängig davon, ob das betreffende Stück sich während dieser Bonuslaufzeit in den TOP-300-Charts hält oder nicht. Der Bonus führt zu einer zusätzlichen Bewertung des jeweiligen Titels mit 0,5 Punkten (entsprechend 500.000 Hörern) für den Tag (6:00–23:59 Uhr) und 0,125 (entsprechend 125.000 Hörern) Punkten für die Nacht (24:00–05:59 Uhr). Alle für die Airplaycharts beobachteten und punktierten Stationen werden nach deren aktueller Reichweite gewichtet. Die aktuelle Liste einschließlich der Senderzuordnung zu den jeweiligen „Formatcharts“ der ständig für die Airplaycharts erfassten Programme kann bei Interesse in der Verbandsgeschäftsstelle angefordert werden. Mitgliedsfirmen werden über Änderungen regelmäßig informiert.[5]
Lieder werden 26 Wochen nach Eintritt in die TOP-300-Charts aus den Airplaycharts bereinigt. Titel, die sich noch in den Singlecharts befinden, werden erst nach Austritt aus ebendiesen aus den Airplaycharts bereinigt, auch wenn sie bereits länger als 26 Wochen platziert waren. Bereits aus den Airplaycharts bereinigte Titel, die wieder in die Singlecharts einsteigen, werden ab der Folgewoche bis zum Wiederaustritt aus den Singlecharts für die TOP-300-Charts gewertet. Eine Wiederanmeldung von bereinigten Titeln für die Airplaycharts ist nicht möglich. Das Gleiche gilt für „remasterte Produkte“, während Neuaufnahmen als neue Produkte gewertet werden können. Bei neu angemeldeten Neuaufnahmen dürfen die alten Versionen nicht mit hinzuaddiert werden. Abweichend davon dürfen Titel, die seit mindestens 26 Wochen nicht unter den Besten 200 der Airplaycharts vertreten waren und niemals die Top 50 der Singlecharts erreichten, neu für die Ermittlung der Airplaycharts gewertet werden. Die Regeln für Neuheitenbonus und Bereinigung berechnen sich neu ab der Wiederanmeldung. Voraussetzung für die erneute Aufnahme in die Airplaycharts ist, dass diese Titel auch über das Musik Promotion Network (MPN) oder manuell beim offiziellen Airplay-Chartsermittler neu angemeldet werden.[5]
Die konservativen Sender im Panel werden zusätzlich zur Erfassung bei den Top-300-Charts bei den Konservativen Pop Airplaycharts berücksichtigt. Die aktuelle Zuordnung der Radiostationen wird regelmäßig überprüft und kann bei Interesse in der Verbandsgeschäftsstelle angefordert werden. Die Ermittlung der Konservativen Pop Airplaycharts erfolgt für 50 Positionen. Titel können sich nur einmalig ab Überwachungsstart für die Konservativen Pop Airplaycharts qualifizieren. Die Titel werden unabhängig von ihrer Platzierung in den Singlecharts 26 Wochen nach Eintritt in die Top-300-Charts aus den Konservativen Pop Airplaycharts bereinigt. Für die Konservativ Pop Airplaycharts qualifizieren sich alle Titel aus den Top-300-Charts, die mehrheitlich auf den Sendern des konservativen Sender-Panels laufen. Zur Berechnung der Rangfolge innerhalb der Konservativen Pop Airplaycharts werden die Airplaypunkte der Einsätze bei den konservativen Sendern herangezogen. Der Neuheitenbonus folgt den Regelungen der Top-300-Charts.[5]
Carl Mahlmann, ehemaliges Mitglied des oberen Managements der EMI Electrola GmbH Köln, beschrieb die Zielgruppe des Segments „Konservativ (Pop)“ wie folgt:
Neben der wöchentlichen Erhebung erfolgte im Januar 2023 die Einführung einer monatlichen Hitparade. Diese wird ebenfalls als Top-50-Chartliste erhoben und in der MDR-Musikshow Die Schlager des Monats präsentiert.[7]
Die New Entry Airplaycharts bilden Produkte ab, die neu in den Titellisten der Radiostationen sind, um als Trend-Indikator für Musiklabels, Medien und Endverbraucher zu fungieren. Die New Entry Airplaycharts umfassen 100 Positionen. Titel werden zwölf Wochen nach erstmaligem Charteintritt bereinigt. Bei den New Entry Airplaycharts wird grundsätzlich kein Neuheitenbonus gewährt. Weiterhin erfolgt kein Wiedereinstieg der Titel durch Listung in den Singlecharts. Einmal bereinigte Titel können sich nicht mehr in den New Entry Airplaycharts platzieren.[5] Die New Entry Airplaycharts vereinen seit Anfang 2015 die ehemaligen Jugend- und Mainstream Airplaycharts, die jeweils separat als Top-50-Hitliste bis zur Chartwoche 53/2015 ermittelt wurden.[4]
Bevor Titel für die Airplaycharts erfasst werden können, müssen sie MusicTrace vorliegen und in das System zur Überwachung eingepflegt sein. Es sollten immer alle relevanten Versionen vorgelegt werden, indem entweder
Musiklabels und Repertoireinhaber, die sicherstellen wollen, dass Ihre Produkte für die Airplaycharts gewertet werden oder ein bestimmtes Anmeldedatum wünschen, wird empfohlen MusicTrace den Titel gemäß dem Regelwerk zur „Vorlage von Musiktiteln“ vorzulegen und zusätzlich eine E-Mail mit dem Betreff „Chartanmeldung“ an MusicTrace zu senden. Diese soll über folgende Inhalte verfügen:
Sollen Produkte mit dem Start der Chartwoche Freitag 00:00 Uhr für die Airplaycharts gewertet werden, so muss der Titel vorher, spätestens zum Mittwoch 23:59 Uhr bei MusicTrace angemeldet und vorgelegt sein. Ist der Donnerstag ein Feiertag, so verschiebt sich die Frist zeitlich um einen Arbeitstag nach vorne. Die Nachmeldung von nicht erfassten Einsätzen ist bei MusicTrace nicht möglich.[5]
Musiklabels und Repertoireinhaber, die keine eigenen Vereinbarungen mit MusicTrace geschlossen haben und wünschen, dass ihr Musiktitel nicht für die Airplaycharts gewertet wird, sollten eine E-Mail mit dem Betreff „Chartsperrung“ an MusicTrace senden, mit den folgenden Angaben:
Am 20. Dezember 2019 erreichten Liam Payne und A Boogie wit da Hoodie mit Stack It Up die Chartspitze der Airplaycharts, ohne dass sich die Single jemals in den deutschen Singlecharts platzieren konnte.[8][9]
Zwischen 2011 und 2016 verlieh die Deutsche Phono-Akademie im Rahmen der Echo-Pop-Verleihung einen sogenannten „Radio Echo“. Die Nominierten wurden anhand der am häufigsten gespielten nationalen Titel in den deutschen Airplaycharts ermittelt und im Nachhinein von den Zuschauern per Online, SMS- oder Telefon-Abstimmung bestimmt.
Preisträger