Dietrich von Engelhardt

Dietrich von Engelhardt (* 5. Mai 1941 in Göttingen) ist ein deutscher Wissenschafts- und Medizinhistoriker. Er war Direktor des Instituts für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung der Universität Lübeck.

Leben

Dietrich von Engelhardt ist der Sohn des Mineralogen und Geologen Wolf von Engelhardt. Dietrich von Engelhardt studierte 1961 bis 1968 Philosophie, Geschichte und Slawistik an der Universität Tübingen, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Heidelberg, an der er 1969 in Philosophie promoviert wurde. Anschließend folgte eine Ausbildung in Kriminologie und Kriminaltherapie. 1971 wurde er bei Heinrich Schipperges Assistent am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Heidelberg, an der er sich 1976 habilitierte und Professor wurde. 1983 bis 2007 war er Professor für Geschichte der Medizin und Allgemeine Wissenschaftsgeschichte an der Universität Lübeck und 1993 bis 1996 Prorektor der Universität Lübeck. Er wirkte unter anderem bei der Deutschen Biographischen Enzyklopädie von Walther Killy und Rudolf Vierhaus mit.

1998 bis 2002 war er kommissarischer Leiter des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der TU München.

1995 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt. 2001 bis 2010 war er Präsident der Akademie für Ethik in der Medizin und 2008 bis 2011 Vizepräsident des Landeskomitees für Ethik in Südtirol. 2010 wurde er Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. Für 2014 wurde ihm der Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung zugesprochen. 2016 erhielt er die Alexander von Humboldt-Medaille der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ).

Zu seinen Doktoranden gehört die Neurowissenschaftlerin Hannah Monyer.

Seine Frau ist Ulrike von Engelhardt (geborene Aschoff), Tochter des Mediziners und Verhaltensphysiologen Jürgen Aschoff. Gemeinsam haben sie fünf Kinder.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ulmer Denkanstöße 2021: Prof. Dr. Dietrich von Engelhardt.
  2. Dietrich von Engelhardt - Spezialist für „Realidealismus“, NZZ, 20. September 2008
  3. Sabine Braunschweig: Forschungsschwerpunkte. In: Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Hrsg.): Das Wichtige Brückenfach. 60 Jahre Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1961–2021), Medizinische Fakultät Universität Heidelberg 2021, S. 12 f.
  4. Mitgliedseintrag von Dietrich von Engelhardt bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 21. Februar 2016.
  5. Persönlichkeiten. In: GDNÄ - Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte. Abgerufen am 2. Januar 2023 (deutsch). 
Normdaten (Person): GND: 120591979 | LCCN: nr88000697 | NDL: 00944047 | VIAF: 85379790 |