Elisabeth Baume-Schneider (* 24. Dezember 1963 in Saint-Imier als Elisabeth Schneider; heimatberechtigt in Les Breuleux) ist eine Schweizer Politikerin (SP). Am 7. Dezember 2022 wurde sie als Nachfolgerin von Simonetta Sommaruga in den Bundesrat gewählt. Sie trat ihr Amt als Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes am 1. Januar 2023 an und wechselte per 1. Januar 2024 ins Eidgenössische Departement des Innern.
Elisabeth Schneider wuchs auf einem Bauernhof in Les Bois auf. Ihre Eltern sprachen Schweizerdeutsch, sind jedoch Französisch eingeschult worden. Die ebenfalls beide Sprachen sprechende Tochter erlebte die Unabhängigkeit des Kantons Jura 1979 als Schulkind. Die Handelsschule in La Chaux-de-Fonds beendete sie 1983 erfolgreich mit einer Wirtschaftsmatura. Danach studierte sie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Neuenburg und schloss 1987 mit einem Lizenziat in Sozialwissenschaften zum Thema bäuerliche Identität ab. Von 1989 bis 2002 war sie als Sozialarbeiterin tätig.
Sie ist mit Pierre-André Baume verheiratet und Mutter zweier erwachsener Söhne. Sie wohnt in Les Breuleux, im Westen des Kantons Jura.
Ihre politischen Aktivitäten begann sie als Studentin bei der Sozialistischen Arbeiterpartei, später trat sie der SP bei. Sie beschreibt sich selbst als links stehend: «Ich stand immer eher links. Aber ich habe auch immer als Minorität gearbeitet. Und da musste ich immer mitmachen, mit Leuten, die weniger links waren oder eher rechts oder aus der Mitte. Ich habe immer gezeigt, dass ich etwas beitragen kann, auch wenn ich sehr links bin.»
Regierungsrätin Elisabeth Baume-Schneider (2011)Ab 1995 gehörte sie dem jurassischen Parlament an, das sie 2000 präsidierte. 2002 wurde sie in die Kantonsregierung (Gouvernement) des Kantons Jura gewählt. Sie leitete dort das Departement für Bildung, Kultur und Sport. In den Jahren 2006, 2008 und 2012 präsidierte sie das Gouvernement (Regierungsratspräsidentin), bis 2015 war sie dessen Mitglied. Später leitete sie vier Jahre lang die Hochschule für Soziale Arbeit und Gesundheit (Haute École de travail social et de la santé) in Lausanne.
Bei den Wahlen 2019 wurde Baume-Schneider in den Ständerat gewählt. Dort war sie Präsidentin der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK), Mitglied der Geschäftsprüfungskommission (GPK), der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) und des Büros des Ständerates. Sie war bis zu ihrer Wahl in den Bundesrat Vizepräsidentin der SP Schweiz.
Baume-Schneider kandidierte für die Bundesratswahl 2022 als Nachfolgerin der zurücktretenden Simonetta Sommaruga. Am 26. November 2022 beschloss die SP-Fraktion, Baume-Schneider zusammen mit Eva Herzog auf ihren Wahlvorschlag an die Bundesversammlung aufzunehmen.
Am 7. Dezember 2022 wurde Baume-Schneider im dritten Wahlgang zur Bundesrätin gewählt, nachdem sie anfangs als Aussenseiterin gegolten hatte. Mit ihr ist der Kanton Jura erstmals im Bundesrat vertreten. Sie trat ihr Amt als Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes am 1. Januar 2023 an. Per 1. Januar 2024 übernahm sie das Eidgenössische Departement des Innern.
Vorgängerin | Amt | Nachfolger |
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Simonetta Sommaruga | Mitglied im Schweizer Bundesrat seit 2023 | — |
Viola Amherd (Mitte/VS) | Elisabeth Baume-Schneider (SP/JU) | Ignazio Cassis (FDP/TI) | Beat Jans (SP/BS) | Karin Keller-Sutter (FDP/SG) | Guy Parmelin (SVP/VD) | Albert Rösti (SVP/BE)
Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI)Stefano Franscini | Giovanni Battista Pioda | Karl Schenk | Jakob Dubs | Josef Martin Knüsel | Numa Droz | Adolf Deucher | Eugène Ruffy | Adrien Lachenal | Marc Ruchet | Ludwig Forrer | Josef Anton Schobinger | Camille Decoppet | Louis Perrier | Felix Calonder | Gustave Ador | Ernest Chuard | Marcel Pilet-Golaz | Albert Meyer | Philipp Etter | Hans-Peter Tschudi | Hans Hürlimann | Alphons Egli | Flavio Cotti | Ruth Dreifuss | Pascal Couchepin | Didier Burkhalter | Alain Berset | Elisabeth Baume-Schneider
Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements (EJPD)Henri Druey | Jonas Furrer | Jakob Stämpfli | Josef Martin Knüsel | Jakob Dubs | Paul Cérésole | Fridolin Anderwert | Emil Welti | Louis Ruchonnet | Adolf Deucher | Eugène Ruffy | Eduard Müller | Ernst Brenner | Robert Comtesse | Josef Anton Schobinger | Ludwig Forrer | Arthur Hoffmann | Camille Decoppet | Heinrich Häberlin | Johannes Baumann | Eduard von Steiger | Markus Feldmann | Friedrich Traugott Wahlen | Ludwig von Moos | Kurt Furgler | Rudolf Friedrich | Elisabeth Kopp | Arnold Koller | Ruth Metzler-Arnold | Christoph Blocher | Eveline Widmer-Schlumpf | Simonetta Sommaruga | Karin Keller-Sutter | Elisabeth Baume-Schneider | Beat Jans
National- und Ständeräte der 51. Legislaturperiode aus dem Kanton JuraNationalräte: Pierre-Alain Fridez | Jean-Paul Gschwind
Ständeräte: Elisabeth Baume-Schneider (bis Dez. 2022) | Mathilde Crevoisier Crelier (ab Dez. 2022) | Charles Juillard
Liste der Mitglieder des Schweizer Nationalrats in der 51. Legislaturperiode | Liste der Mitglieder des Schweizer Ständerats in der 51. Legislaturperiode
Normdaten (Person): | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 7. Dezember 2022.Personendaten | |
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NAME | Baume-Schneider, Elisabeth |
ALTERNATIVNAMEN | Schneider, Elisabeth (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politikerin (SP) |
GEBURTSDATUM | 24. Dezember 1963 |
GEBURTSORT | Saint-Imier |