Elisabeth Kulman

Elisabeth Kulman (2010)

Elisabeth Kulman (* 28. Juni 1973 in Oberpullendorf, Österreich) ist eine österreichische Sängerin (Sopran/Mezzosopran/Alt).

Werdegang

Elisabeth Kulman studierte nach der Matura (1991) zunächst Russisch, Finno-Ugristik sowie Musikwissenschaft und betätigte sich daneben intensiv als Chorsängerin in mehreren renommierten Chören Wiens: Arnold Schoenberg Chor, Concentus Vocalis Wien, Wiener Singakademie, Wiener Kammerchor, Chorus sine nomine u. a. 1995 begann sie ein Gesangsstudium bei Helena Łazarska an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Direkt nach dem Studienabschluss 2001 (gleichzeitig in den beiden Studienrichtungen „Oper“ sowie „Lied und Oratorium“, beide mit Auszeichnung und Titel Magister artium) wurde sie als Pamina in Mozarts Zauberflöte an die Wiener Volksoper engagiert. Besonders als Mozart-Sopranistin (Contessa Almaviva, Donna Elvira) konnte sie schnell auf sich aufmerksam machen.

2004 vollzog sie einen Fachwechsel zum Mezzosopran und reüssierte in ihrer ersten Hosenrolle, dem Boccaccio in Suppés gleichnamiger Operette an der Wiener Volksoper in der Inszenierung von Helmuth Lohner. Daraufhin folgten weitere Rollendebüts in kürzester Zeit. Wichtige Stationen waren ihr Orpheus in Glucks Orpheus und Eurydike an der Opéra National de Paris im Juni 2005, weiters ihr Debüt als Carmen (Bizet) an der Berliner Staatsoper unter den Linden im Oktober 2007 sowie ihr Prinz Orlofsky in Johann Straussens Fledermaus an der Wiener Staatsoper zu Silvester 2006, für dessen Interpretation ihr im Juni 2007 die Eberhard-Waechter-Medaille verliehen wurde. Auch im Bereich der Alten Musik setzte die Sängerin Akzente: Bei den Schwetzinger Festspielen wirkte sie mit überragendem Erfolg in zwei Opern-Ausgrabungen unter Thomas Hengelbrock mit – 2005 in Alessandro Scarlattis Telemaco und 2007 in der Titelpartie von Giovanni Legrenzis Il Giustino.

Als Konzertsängerin war Kulman international gefragt. Unter Peter Schreier entstand eine DVD mit Bachs Weihnachtsoratorium, unter Christian Arming eine CD mit Gustav Mahlers 2. Sinfonie. Den klassischen Liederabend, meist mit Walter Moore als Klavierpartner, pflegte sie genauso wie außergewöhnliche Liedprojekte, z. B. mit „Mussorgsky Dis-Covered“ einem Projekt von Tscho Theissing sowie dem Ensemble Amarcord Wien (Mahler-Bearbeitungen).

Im Frühjahr 2011 sang Kulman an der Wiener Staatsoper in der Donizetti-Oper Anna Bolena den Smeton. Anna Netrebko und Elīna Garanča waren in den Hauptpartien zu hören.

Im April 2015 hat die Sängerin bekanntgegeben, dass sie an keinen szenischen Opernaufführungen mehr mitwirken und sich neben der Tätigkeit als Konzertsängerin ausschließlich der konzertanten Opernmusik widmen wird. Im Sommer 2021 gab sie bekannt, ihre klassische Gesangskarriere zu beenden. Im Oktober 2021 feierte sie mit einem Liederabend beim Liszt-Festival in Raiding ihren Abschied von der Bühne.

Kulman engagiert sich für faire Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen von ausführenden Künstlern, unter anderem in der Initiative art but fair.

Elisabeth Kulman lebt in Wien.

Preise und Auszeichnungen

Repertoire

Sopranpartien (1998–2004)

Mezzosopran- und Altpartien (ab 2004)

Diskografie

CD:

DVD:

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteilung auf der Website von Elisabeth Kulman abgerufen am 15. April 2015
  2. Julia Schölzel, Antonia Morin: Mezzosopranistin Elisabeth Kulman beendet ihre Karriere. In: br-klassik.de. 7. Juli 2021, abgerufen am 7. Oktober 2021. 
  3. Kulman: Abschiedskonzert nur in Raiding. In: ORF.at. 6. Oktober 2021, abgerufen am 7. Oktober 2021. 
  4. Kulman begeistert bei Abschiedskonzert. In: ORF.at. 23. Oktober 2021, abgerufen am 23. Oktober 2021. 
  5. artbutfair.org
  6. Preisträger auf El Blog de Atticus abgerufen am 15. April 2015
Normdaten (Person): GND: 135134064 | LCCN: no2008006011 | VIAF: 79984008 |