Eugen Mahler

Eugen Mahler (* 20. April 1927 in Freudenstadt; † 28. Januar 2019 in Morschen) war ein deutscher Mediziner, Künstler, Psychoanalytiker und Hochschullehrer.

Leben

Eugen Mahler wurde 1945 als Sanitätsanwärter der Luftwaffe eingezogen und an die Front nahe Frankfurt/Oder geschickt. Nach wenigen Tagen geriet er in amerikanische Gefangenschaft. Ende 1945 begann er in Tübingen ein Medizinstudium und setzte es schließlich in Würzburg fort. Im Jahr 1950 machte er sein Staatsexamen. Er heiratete 1952 Elisabeth Berger, mit der er drei Kinder bekam, u.a Oskar Mahler. Die Facharztausbildung zum Internisten absolvierte er in der Medizinischen Klinik der Universität Würzburg bei Ernst Wollheim.

Nach dem Erwerb des Facharztdiploms für Inneres 1959 machte er an der Psychosomatischen Klinik in Heidelberg bei Alexander Mitscherlich eine psychoanalytische Ausbildung. In den Jahren 1963 bis 1965 war er Oberarzt an der Psychosomatischen Klinik in Gießen unter Horst-Eberhard Richter und arbeitete als Leiter der dortigen Ambulanz. Von 1965 bis 1967 war er Oberassistent am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main. Danach baute er im Auftrag des Studentenwerkes und der Universität in Frankfurt die Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende auf und leitete diese bis 1972. Seit 1968 arbeitete er als Psychoanalytiker und Lehranalytiker in eigener Praxis. In den Jahren 1971 und 1972 erhielt er einen Lehrstuhl an der Universität Kassel für Psychoanalyse und Gruppendynamik.

Im Jahr 1975 heiratete er Annegret Bungers, mit der er ebenfalls drei Kinder hatte. Mit ihr zog er nach Morschen. Die Tochter Anna-Sophie wurde Schauspiel- und Opernregisseurin. Zusammen mit Kollegen gründete Mahler 1978 das Alexander-Mitscherlich-Institut in Kassel als Ausbildungsinstitut der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung. Im Jahre 1992 wurde er emeritiert. In der von Ludger Hermanns herausgegebenen Reihe Psychoanalytiker in Selbstdarstellungen erschien im Frühjahr 2007 seine Autobiographie. Mahler veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zur Psychosomatik. Besonders hervorzuheben ist sein Buch Psychische Konflikte und Hochschulstruktur. Zahlreiche Arbeiten zur Gruppen- und Gesellschaftsanalyse entstanden im Zusammenhang mit seiner Lehrtätigkeit.

Künstlerisches Schaffen

Neben seiner medizinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit und seiner Arbeit als Lehrender war Mahler seit den 1950er Jahren als bildender Künstler tätig. Bereits 1955 nahm Mahler in Nürnberg an einer Sammelausstellung fränkischer Künstler teil und hatte im gleichen Jahr im Würzburger Kunstkabinett seine erste Einzelausstellung mit großformatigen tachistischen Bildern. In der Folgezeit beteiligte er sich an verschiedenen Sammelausstellungen. Im Falkenhaus Würzburg wurden in einer Einzelausstellung 1959 Landschaftsaquarelle von ihm gezeigt. Von 1964 bis 1971 stellte er auf zahlreichen Einzel- oder Sammelausstellungen mit internationalen Künstlern wie Christo, Beuys, Ücker, Mack, Arman u. a. Faltcollagen und Montagen aus. Seit 1980 zeigte Mahler in seinen Ausstellungen Collagen und Montagen unter dem Titel Tagesreste.

Ausstellungen (Auswahl)

Veröffentlichungen (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeigen von Eugen Mahler | Trauer.HNA.de. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch). 
  2. Gefaltete und geschichtete Geschichten: Geschichte. SEK-News, 11. April 2017, abgerufen am 11. März 2020 (deutsch). 
Normdaten (Person): GND: 119134314 | LCCN: n94066114 | VIAF: 39843173 |