Frido Mětšk

Frido Mětšk, etwa 1960

Frido Mětšk (* 4. Oktober 1916 in Annaberg; † 9. Juli 1990 in Bautzen, deutsch Alfred Mietzschke) war ein sorbischer Schriftsteller, Historiker, Herausgeber, Erzähler, Lyriker und Übersetzer.

Leben und Wirken

Frido Mětšk wurde 1916 als Sohn eines kaufmännischen Angestellten in Annaberg im Erzgebirge geboren. Er besuchte 1927 bis 1936 das Kreuzgymnasium Dresden und 1936 bis 1937 die Hochschule für Lehrerbildung in Frankfurt (Oder). Anschließend studierte er bis 1940 klassische Philologie, Geschichte und Slawistik in Halle und Jena. 1940 wurde er bei Dmitrij Tschižewskij mit einer Arbeit zum Theologen Heinrich Milde (1676–1739) in Halle zum Dr. phil. promoviert. Nach kurzer Zeit im Schuldienst als Studienreferendar und -assessor in Keilhau und Halle war er 1941 bis 1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und war dort als Lektor einer Antifa-Schule tätig. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück, um Direktor der Sorbischen Erweiterten Oberschule in Bautzen zu werden. Seit 1955 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für sorbische Volksforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seit 1959 war er Leiter des Sorbischen Kulturarchivs. 1964 habilitierte er sich mit einer Arbeit zum kurmärkisch-wendischen Distrikt. 1960 erhielt er den Ćišinski-Preis und 1969 wurde er mit der kaschubischen Stolema-Medaille der VR Polen ausgezeichnet. 1986 trat er in den Ruhestand. Er war der Vater des Komponisten Juro Mětšk (1954–2022).

Werke

Mětšk veröffentlichte Gedichtsammlungen, Prosaschriften sowie literatur- und geschichtswissenschaftliche Werke. Daneben übersetzte er kaschubische, litauische und lettische Dichtungen ins Sorbische.

Schöngeistige Werke Wissenschaftliche Werke Herausgeber von Schriften sorbischer Dichter

Literatur

Normdaten (Person): GND: 133133931 | LCCN: n81100561 | VIAF: 114864259 |