Gideon Levy

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Gideon Levy, 2011

Gideon Levy (hebräisch גדעון לוי; * 1953 in Tel Aviv) ist ein israelischer Journalist und Mitglied des Herausgeberkreises der Tageszeitung Haaretz.

Leben

Sein Vater Heinz Loewy floh 1939 vor den Nazis aus dem Sudetenland mit einem Schiff übers Mittelmeer und landete als Flüchtling illegal bei Tel Aviv. Gideon Levy diente ab 1974 in den israelischen Streitkräften (IDF) als Reporter für den Armeesender Galei Zahal. Er studierte Politikwissenschaft in Tel Aviv und war 1978–1982 Mitarbeiter von Schimon Peres.

Ab 1982 schrieb er für die Tageszeitung Haaretz, in der er seit 1988 die Kolumne Twilight Zone über die Lebensverhältnisse der Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten veröffentlicht. 2004 erschien eine Auswahl der Kolumnen in Buchform unter dem Titel Twilight Zone – Life and Death under the Israeli Occupation (in deutscher Übersetzung: Schrei, geliebtes Land, 2005). In den 1990er Jahren dokumentierte er in einer Rundfunkserie die Lage der Juden in Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion.[1]

Levys Reportagen über die Lebensbedingungen in den Palästinensergebieten führten zu wiederholten Morddrohungen und persönlichen Angriffen.[2] 2002 feuerte ein israelischer Soldat ohne Vorwarnung auf ein Taxi, in dem Levy unterwegs war. Die Schüsse trafen die Windschutzscheibe in Kopfhöhe; Levy überlebte nur, weil das Fahrzeug gepanzert war.[2] Israels Verteidigungsminister Ben-Eliezer entschuldigte sich anschließend persönlich bei Levy für den Zwischenfall.[2][3]

Positionen

In einem Beitrag für die Blätter für deutsche und internationale Politik im Jahr 2015 fasste Levy seine Sichtweise der politischen Situation Israels so zusammen: „Und so sieht sie aus, die Wahrheit: Die Zwei-Staaten-Lösung ist tot (sie hat ohnehin nie das Licht des Tages erblickt); den Palästinenserstaat wird es nicht geben; das Völkerrecht gilt für Israel nicht; Besatzung wird weiterhin schleichend, aber beschleunigt in Annexion übergehen, die rasch zum Apartheid-Staat führen wird; ,jüdisch‘ schlägt ,demokratisch‘; Nationalismus und Rassismus werden sich regierungsamtlicher Beglaubigung erfreuen – auch wenn es sie schon seit langem gibt.“[4]

Levy bezeichnet seine Einstellung zum Zionismus als ambivalent: In einem Interview mit der propalästinensischen Webseite Electronic Intifada gab er 2010 an, insofern Antizionist zu sein, als er die dem Zionismus eigene Überzeugung ablehne, dass Juden in Palästina mehr Rechte hätten als irgendjemand anderes. Allerdings teile er den ebenfalls zionistischen Glauben, dass das jüdische Volk das Recht habe, in Palästina Seite an Seite mit den Palästinensern zu leben, verbunden mit dem Bemühen um eine Wiedergutmachung der 1948 von den Palästinensern erlittenen Tragödie. Die „moderaten Zionisten“ wie etwa die der Bürgerrechtspartei Meretz und der Friedensbewegung „Schalom Achschaw“ lehne er jedoch ab, da sie gegen die für eine Friedenslösung unverzichtbare Aufarbeitung von 1948 seien. Im Vergleich zu den israelischen Linken seien die Rechten ehrlicher.[5][6]

Ebenfalls im Jahr 2010 erklärte Levy in einem Interview mit dem Independent, Israel sei keine Demokratie, da gegen israelische Araber diskriminiert werde und Palästinenser in den besetzten Gebieten ohne jegliche Bürgerrechte und Menschenrechte leben würden.[7] Friedensverhandlungen, während gleichzeitig immer mehr illegale Siedlungen im Westjordanland gebaut würden, hielt Levy für ein Täuschungsmanöver, um Israel vor internationalem Druck zu schützen.[7] Nur Druck von den USA wäre seiner Meinung nach wirklich in der Lage, die Verhältnisse zu ändern, doch es sei nicht sehr wahrscheinlich, dass es zu solchem Druck kommen würde.[7]

2015 beklagte Levy in Haaretz, Israel und der Zionismus seien von religiösen Ultranationalisten übernommen worden.[8] Ebenfalls in Haaretz reagierte er 2017 auf kontroverse Äußerungen der israelischen Justizministerin Ajelet Schaked zum Verhältnis von Zionismus und allgemeinen Grundrechten mit der Feststellung, sie habe nun in ehrlichen Worten klargestellt, dass der Zionismus den Menschenrechten widerspreche und „tatsächlich eine ultranationalistische, kolonialistische und vielleicht sogar rassistische Bewegung“ sei.[9]

2022 warf er der »zionistischen Linken« Israels und namentlich seinem früheren Förderer Schimon Peres vor, für mehr jüdische Siedlungen im Westjordanland verantwortlich zu sein als Benjamin Netanjahu. Die linken und liberalen Israelis und der von ihnen dominierte Oberste Gerichtshof wasche regelmäßig alle Verbrechen der israelischen Besatzungstruppen rein. Ferner schlug Levy zu diesem Zeitpunkt der internationalen Gemeinschaft vor, Israel aus dem weltweiten Zahlungs-Informationssystem SWIFT auszuschließen, um wirksamen Druck auf die israelische Besatzungspolitik auszuüben.[10]

2024 warf Levy Israel „moralische Blindheit“ für die Wirkungen der militärischen Besatzung der palästinensischen Gebiete vor. Israelis würden die Augen vor der Realität verschließen, und das Ergebnis sei Blindheit. „Und dank der Schutzmauern ringsum sieht man nicht, was man tut.“[11]

Kontroversen

Die beständige Kritik Levys an der Politik des Staates Israel und deren Unterstützung durch die Mehrheit der israelischen Gesellschaft polarisierte.

2014 kritisierte er in einem Meinungsartikel der Zeitung Haaretz die Militäroperation Israels Operation Protective Edge im Gazastreifen. Er bezweifelte laut Taz, dass „die Piloten sich ihrer Taten bewusst seien, wenn sie aus Kampfjets auf Joysticks rumdrückten und nicht sähen, wie durch ihre Raketen Kinder ums Leben kommen“. Nach diesem Beitrag kündigten tausend Leser ihr Abonnement der Zeitung. Der Herausgeber, Amos Schoken, sagte, Levy habe mit seinem Kommentar viele Israelis persönlich getroffen. Nach Erscheinen seines Kommentars musste Levy bis zum Ende der Militäroperation auf Personenschutz zurückgreifen.[12] Er selbst berichtete 2024 in einem Interview mit Politico über die Episode.[11]

Ein Vortrag Levys im Mai 2017 in München zum Thema „50 Jahre Besatzung“ wurde von Protesten begleitet, die ein Verbot der Veranstaltung forderten. Levy wurde Nähe zur BDS-Kampagne vorgeworfen. Ein solches Verbot des Vortrags wurde von der Stadtverwaltung auch erwogen, mangels damals noch fehlender rechtlicher Grundlage jedoch nicht ausgesprochen, so lange nicht zum Boykott Israels aufgerufen werde.[13]

Im April 2025 wurde Levy für einen Auftritt im Podcast des Antisemiten und Verschwörungstheoretikers Jackson Hinkle kritisiert, der Sympathien für die Terrororganisation Hamas bekundet hatte. Levy entschuldigte sich für die Teilnahme am Podcast und meinte, er habe erst im Nachhinein „Bekanntschaft mit dem wahren Charakter“ Hinkles gemacht.[14][15]

Schriften

Ehrungen

Commons: Gideon Levi – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 50 Year to the Occupation: How is it possible? Ein Abend mit dem israelischen Journalisten Gideon Levy (Tel Aviv), Jüdisches Museum Hohenems, 23. Mai 2017.
  2. a b c Steven Geyer: Pressefreiheit im Nahen Osten: "Kritik gilt als Vaterlandsverrat". In: Der Spiegel. 30. April 2003, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 29. März 2025]).
  3. Israel Apologizes To Journalist. In: The New York Times. 13. August 2002, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 29. März 2025]).
  4. Israels ehrliche Regierung. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. Juni 2015, abgerufen am 25. März 2025.
  5. David Cronin: A rare voice of courage: journalist Gideon Levy interviewed. In: Electronic Intifada vom 31. März 2010, abgerufen am 13. März 2018 (englisch)
  6. David Cronin: Gideon Levy: A Rare Voice of Courage. In: Jewish Peace Fellowship (Hrsg.): Shalom. Band 39, Nr. 4, Mai 2010, S. 16–18 (jewishpeacefellowship.org [PDF; abgerufen am 15. April 2025]).
  7. a b c Is Gideon Levy the most hated man in Israel or just the most heroic? In: The Independent. 23. September 2010, abgerufen am 28. März 2025 (englisch).
  8. Gideon Levy: Religious Ultranationalist Zionists Have Taken Over Israel. In: Haaretz vom 25. Dezember 2015 (englisch)
  9. Gideon Levy: Israel's Minister of Truth. In: Haaretz vom 1. September 2017, abgerufen am 13. März 2018 (englisch)
  10. Philip Weiss: The Zionist left provides the ‘laundry’ for Israeli apartheid — Gideon Levy. In: Mondoweiss. 8. März 2022, abgerufen am 10. April 2025 (englisch).
  11. a b Jamie Dettmer: Clashing visions of Israel’s future. In: Politico Europe. 24. Januar 2024, abgerufen am 10. April 2025 (englisch).
  12. Gil Shohat: Herr Levy soll weg. Die älteste Zeitung Israels verliert Abonnenten. Der Zorn richtet sich vor allem gegen einen Journalisten – und seine Kommentare zum Gazakrieg. In: Die Tageszeitung. 26. September 2014, abgerufen am 17. Mai 2022.
  13. Heiner Effern und Jakob Wetzel: Umstrittener Gast im Gasteig. In: Süddeutsche Zeitung vom 26. Mai 2017, S. 51
  14. Haaretz journalist under fire for appearing on antisemite's podcast. In: i24NEWS. 1. April 2025, abgerufen am 12. April 2025 (englisch).
  15. Israeli journalist Gideon Levy apologizes for interview with pro-Hamas American communist. April 2025, abgerufen am 15. April 2025 (amerikanisches Englisch).
  16. 1996: Gideon Levy, Haaretz Journalist. Vereinigung für Bürgerrechte in Israel, abgerufen am 17. September 2014.
  17. http://www.haaretz.com/misc/writers/1.402
  18. Gideon Levy wins Anna Lindh Journalistic Prize for his exceptional writings on the challenges of the region. Anna Lindh Foundation, 27. Juli 2008, abgerufen am 1. Juni 2012.
  19. Haaretz's Gideon Levy: Peace Through Media Award 2012. 2. April 2008, archiviert vom Original am 19. Juni 2015; abgerufen am 19. Juni 2015.
  20. Redaktion/Deutsche Presse-Agentur: Haaretz Columnist Gideon Levy Wins 2015 Olof Palme Prize. In: Haaretz. 7. Januar 2016, abgerufen am 20. Juli 2022.
  21. Redaktion: Thomas Seifert mit Ari-Rath-Preis ausgezeichnet. In: Wiener Zeitung. 30. November 2020, abgerufen am 20. Juli 2022.