Der Große Preis von Österreich 2017 (offiziell Formula 1 Großer Preis von Österreich 2017) fand am 9. Juli auf dem Red Bull Ring in Spielberg statt und war das neunte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2017.
Nach dem Großen Preis von Aserbaidschan führte Sebastian Vettel in der Fahrerwertung mit 14 Punkten vor Lewis Hamilton und mit 42 Punkten vor Valtteri Bottas. In der Konstrukteurswertung führte Mercedes mit 24 Punkten vor Ferrari und mit 113 Punkten vor Red Bull Racing.
Beim Großen Preis von Österreich stellte Pirelli den Fahrern die Reifenmischungen P Zero Soft (gelb), P Zero Supersoft (rot), P Zero Ultrasoft (violett) sowie für Nässe Cinturato Intermediates (grün) und Cinturato Full-Wets (blau) zur Verfügung.
In den Kurven Schlossgold, Würth und Kurve acht wurden wegen der durch die Regeländerungen zur Saison 2017 höheren Geschwindigkeiten der Fahrzeuge die Anzahl der Reifenstapel erhöht. An der Boxeneinfahrt standen nun TecPro-Barrieren vor der Leitplanke. Die im Vorjahr eingeführten, zusätzlichen Randsteine mit einer Höhe von 100 mm befanden sich nun nur noch am Ausgang der Kurven Rauch, Rindt und Red Bull Mobile und hatten einen Abstand von 3,20 Meter. Es wurden weitere Drainagen errichtet, um bei Regen einen besseren Abfluss des Regenwassers zu erreichen. Außerdem wurden an mehreren Stellen neue, sehr flache Randsteine montiert. Diese Maßnahme hatte jedoch keinen Bezug zur Formel 1, sondern diese Veränderung wurde für Motorradrennen vorgenommen.
Es gab zwei DRS-Zonen, die im Vergleich zum Vorjahr unverändert blieben. Die erste Zone begann genau 85 Meter nach der Remus, der Messpunkt lag 360 Meter vor dieser Kurve. Die zweite Zone befand sich auf der Start-Ziel-Geraden und begann 110 Meter nach der Red Bull Mobile, gemessen wurde der Abstand zwischen den Fahrzeugen zehn Meter nach der Rindt.
Bei diesem Rennen stellte Ferrari ein neues Motorenupdate zur Verfügung, das nur vom Haas-Team eingesetzt wurde. Das Ferrari-Werksteam verwendete beim Rennen noch die alte Spezifikation.
Vettel (neun), Daniil Kwjat, Kevin Magnussen, Jolyon Palmer, Sergio Pérez, Carlos Sainz jr. (jeweils fünf), Nico Hülkenberg, Esteban Ocon (jeweils vier), Romain Grosjean, Stoffel Vandoorne (jeweils drei), Hamilton, Felipe Massa, Pascal Wehrlein (jeweils zwei) und Max Verstappen (einer) gingen mit Strafpunkten ins Rennwochenende.
Im Anschluss an den Großen Preis von Aserbaidschan kündigte die FIA an, einen Vorfall zwischen Hamilton und Vettel, bei dem Vettel während einer Safety-Car-Phase zunächst auf Hamilton aufgefahren, anschließend dann neben Hamilton gefahren war und diesen seitlich gerammt hatte, trotz der von den Rennkommissaren ausgesprochenen Zehn-Sekunden-Strafe in der Woche vor dem Großen Preis von Österreich erneut zu untersuchen. Vettel war bereits beim Großen Preis von Mexiko 2016 auffällig geworden, als er Renndirektor Charlie Whiting am Funk beschimpft hatte. Die FIA sah damals nach einer öffentlichen Entschuldigung von einer Bestrafung ab, drohte im Wiederholungsfall aber an, den Fall vor das internationale Tribunal der FIA zu bringen. Auch dieses Mal sah die FIA von einer Bestrafung ab, falls sich Vettel öffentlich für sein Verhalten entschuldige. Zusätzlich müsse er Nachwuchsarbeit in der FIA-Formel-2-Meisterschaft, der europäischen Formel-3-Meisterschaft sowie einer noch zu bestimmenden Formel-4-Meisterschaft leisten und ein Seminar mit den FIA-Kommissaren besuchen.
Mit Hamilton (einmal) nahm ein ehemaliger Sieger an diesem Grand Prix teil.
Rennkommissare waren Walter Jobst (AUT), Tim Mayer (USA), Andrew Mallalieu (BRB) und Mika Salo (FIN).
Im ersten freien Training fuhr Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:05,975 Minuten die Bestzeit vor Verstappen und Bottas.
Im zweiten freien Training war Hamilton mit einer Rundenzeit von 1:05,483 Minuten erneut Schnellster vor Vettel und Bottas.
Die Bestzeit im dritten freien Training fuhr Vettel in 1:05,092 Minuten vor Hamilton und Bottas.
Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Hamilton war Schnellster. Die Sauber- und Williams-Piloten sowie Palmer schieden aus.
Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Hamilton fuhr als einziger Pilot seine schnellste Runde auf Supersoft. Bottas war Schnellster. Magnussen, der nach einem Bruch der Radaufhängung im Q1 keine Zeit fuhr, Kwjat, die McLaren-Fahrer und Hülkenberg schieden aus.
Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Bottas fuhr mit einer Rundenzeit von 1:04,251 Minuten die Bestzeit vor Vettel und Hamilton. Es war die zweite Pole-Position für Bottas in der Formel-1-Weltmeisterschaft.
Hamilton wurde wegen eines vorzeitigen Getriebewechsels um fünf Startplätze nach hinten versetzt. Da bei Wehrleins Fahrzeug nach dem Qualifying der Turbolader aufgrund eines Defekts gegen ein nicht baugleiches Teil ersetzt wurde, musste er das Rennen aus der Boxengasse starten.
Beim Start behielt Bottas die Führung vor Vettel. Räikkönen wurde von Ricciardo und Grosjean überholt. Dahinter gab es Probleme, als Kwjat Alonso traf, der dann wiederum Verstappen traf. Sowohl Alonso als auch Verstappen schieden aus, Kwjat erhielt eine Durchfahrtsstrafe für die Verursachung des Unfalls. Gegen Bottas wurde wegen eines Frühstarts ermittelt, aber die Sportkommissare verhängten keine Strafe.
In der dritten Runde überholte Räikkönen Grosjean. Der Franzose überließ in Runde 8 eine weitere Position an Hamilton. Die Rangliste blieb dann mehrere Runden lang unverändert: Hamilton versuchte, auf Räikkönen aufzuschließen, aber ohne Erfolg. Der Engländer ging dann in der 31. Runde zum Boxenstopp und wechselte auf Ultrasoft-Reifen. Zwei Runden später war Ricciardo an der Reihe, in Runde 34 auch Vettel. Beide entschieden sich für Supersofts. Die gleiche Entscheidung traf auch Grosjean in Runde 37. Runde. Der Spitzenreiter Bottas wartete bis zur Runde 41: Er überließ den ersten Platz Räikkönen, der jedoch bereits nach zwei Runden wieder vom Mercedes-Piloten überholt wurde. Der Ferrari-Pilot wartete bis zur 44. Runde auf den Boxenstopp, kehrte nach Hamilton auf die Strecke zurück und kletterte so auf den fünften Platz.
Der Rest des Rennens verlief wenig ereignisreich, bis Vettel gegen Ende Druck auf Bottas ausübte, um die Führung zu übernehmen, aber letztendlich gelang es ihm nicht, an Bottas vorbeizukommen. Auch Hamilton kam näher an Ricciardo ran, kam allerdings auch nicht vorbei.
Bottas gewann schlussendlich das Rennen vor Vettel und Ricciardo. Es war Bottas' zweiter Sieg in der Formel-1-Weltmeisterschaft, Vettel erzielte die siebte und Ricciardo die fünfte Podestplatzierung der Saison. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Hamilton, Räikkönen, Grosjean, Pérez, Ocon, Massa und Lance Stroll.
Sowohl in der Fahrer-, als auch in der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Plätze unverändert.
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Q1 | Q2 | Q3 | Start |
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01 | Finnland Valtteri Bottas | Deutschland Mercedes | 1:05,760 | 1:04,316 | 1:04,251 | 1 |
02 | Deutschland Sebastian Vettel | Italien Ferrari | 1:05,585 | 1:04,772 | 1:04,293 | 2 |
03 | Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton | Deutschland Mercedes | 1:05,064 | 1:04,800 | 1:04,424 | 8 |
04 | Finnland Kimi Räikkönen | Italien Ferrari | 1:05,148 | 1:05,004 | 1:04,779 | 3 |
05 | Australien Daniel Ricciardo | Osterreich Red Bull-TAG Heuer | 1:05,854 | 1:05,161 | 1:04,896 | 4 |
06 | Niederlande Max Verstappen | Osterreich Red Bull-TAG Heuer | 1:05,779 | 1:04,948 | 1:04,983 | 5 |
07 | Frankreich Romain Grosjean | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 1:05,902 | 1:05,319 | 1:05,480 | 6 |
08 | Mexiko Sergio Pérez | Indien Force India-Mercedes | 1:05,975 | 1:05,435 | 1:05,605 | 7 |
09 | Frankreich Esteban Ocon | Indien Force India-Mercedes | 1:06,033 | 1:05,550 | 1:05,674 | 9 |
10 | Spanien Carlos Sainz jr. | Italien Toro Rosso-Renault | 1:05,675 | 1:05,544 | 1:05,726 | 10 |
11 | Deutschland Nico Hülkenberg | Frankreich Renault | 1:06,174 | 1:05,597 | – | 11 |
12 | Spanien Fernando Alonso | Vereinigtes Konigreich McLaren-Honda | 1:06,158 | 1:05,602 | – | 12 |
13 | Belgien Stoffel Vandoorne | Vereinigtes Konigreich McLaren-Honda | 1:06,316 | 1:05,741 | – | 13 |
14 | Russland Daniil Kwjat | Italien Toro Rosso-Renault | 1:05,990 | 1:05,884 | – | 14 |
15 | Danemark Kevin Magnussen | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 1:06,143 | keine Zeit | – | 15 |
16 | Vereinigtes Konigreich Jolyon Palmer | Frankreich Renault | 1:06,345 | – | – | 16 |
17 | Brasilien Felipe Massa | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 1:06,534 | – | – | 17 |
18 | Kanada Lance Stroll | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 1:06,608 | – | – | 18 |
19 | Schweden Marcus Ericsson | Schweiz Sauber-Ferrari | 1:06,857 | – | – | 19 |
20 | Deutschland Pascal Wehrlein | Schweiz Sauber-Ferrari | 1:07,011 | – | – | Box |
107-Prozent-Zeit: 1:09,618 min (bezogen auf Q1-Bestzeit von 1:05,064 min) |
Anmerkungen
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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01 | Finnland Valtteri Bottas | Deutschland Mercedes | 71 | 1 | 1:21:48,523 | 01 | 1:07,847 (51.) |
02 | Deutschland Sebastian Vettel | Italien Ferrari | 71 | 1 | + 0,658 | 02 | 1:07,496 (69.) |
03 | Australien Daniel Ricciardo | Osterreich Red Bull-TAG Heuer | 71 | 1 | + 6,012 | 04 | 1:07,442 (69.) |
04 | Vereinigtes Konigreich Lewis Hamilton | Deutschland Mercedes | 71 | 1 | + 7,430 | 08 | 1:07,411 (69.) |
05 | Finnland Kimi Räikkönen | Italien Ferrari | 71 | 1 | + 20,370 | 03 | 1:07,486 (68.) |
06 | Frankreich Romain Grosjean | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 71 | 1 | + 1:13,160 | 06 | 1:08,590 (65.) |
07 | Mexiko Sergio Pérez | Indien Force India-Mercedes | 70 | 1 | + 1 Runde | 07 | 1:08,659 (68.) |
08 | Frankreich Esteban Ocon | Indien Force India-Mercedes | 70 | 1 | + 1 Runde | 09 | 1:08,659 (68.) |
09 | Brasilien Felipe Massa | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 70 | 1 | + 1 Runde | 17 | 1:08,419 (49.) |
10 | Kanada Lance Stroll | Vereinigtes Konigreich Williams-Mercedes | 70 | 1 | + 1 Runde | 18 | 1:08,777 (67.) |
11 | Vereinigtes Konigreich Jolyon Palmer | Frankreich Renault | 70 | 1 | + 1 Runde | 16 | 1:08,652 (64.) |
12 | Belgien Stoffel Vandoorne | Vereinigtes Konigreich McLaren-Honda | 70 | 2 | + 1 Runde | 13 | 1:08,422 (67.) |
13 | Deutschland Nico Hülkenberg | Frankreich Renault | 70 | 1 | + 1 Runde | 11 | 1:09,043 (64.) |
14 | Deutschland Pascal Wehrlein | Schweiz Sauber-Ferrari | 70 | 1 | + 1 Runde | Box | 1:09,241 (60.) |
15 | Schweden Marcus Ericsson | Schweiz Sauber-Ferrari | 69 | 1 | + 2 Runden | 19 | 1:09,284 (56.) |
16 | Russland Daniil Kwjat | Italien Toro Rosso-Renault | 68 | 3 | + 3 Runden | 14 | 1:08,061 (57.) |
– | Spanien Carlos Sainz jr. | Italien Toro Rosso-Renault | 44 | 1 | DNF | 10 | 1:09,150 (42.) |
– | Danemark Kevin Magnussen | Vereinigte Staaten Haas-Ferrari | 29 | 0 | DNF | 15 | 1:10,402 (23.) |
– | Spanien Fernando Alonso | Vereinigtes Konigreich McLaren-Honda | 1 | 0 | DNF | 12 | – |
– | Niederlande Max Verstappen | Osterreich Red Bull-TAG Heuer | 0 | 0 | DNF | 05 | – |
Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e).
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1963 | 1964 | — | 1970 | 1971 | 1972 | 1973 | 1974 | 1975 | 1976 | 1977 | 1978 | 1979 | 1980 | 1981 | 1982 | 1983 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | — | 1997 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | — | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024
Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2017Australien | China | Bahrain | Russland | Spanien | Monaco | Kanada | Aserbaidschan | Österreich | Großbritannien | Ungarn | Belgien | Italien | Singapur | Malaysia | Japan | USA | Mexiko | Brasilien | Abu Dhabi