Heinz Zahrnt

Heinz Zahrnt (2001) Das Grab von Heinz Zahrnt auf dem Osthofenfriedhof in Soest

Heinz Friedrich Bernhard Zahrnt (* 31. Mai 1915 in Kiel; † 1. November 2003 in Soest) war ein deutscher evangelischer Theologe, Schriftsteller und Publizist.

Werdegang

Heinz Zahrnt kam als Sohn von Julius Zahrnt, dem Leiter einer Bankfiliale, und dessen Ehefrau Margarete Zahrnt, geborene Neumann, zur Welt. Nach dem Abitur an einem Kieler Gymnasium studierte er in den Jahren 1933 bis 1938 an den Universitäten Kiel, Marburg und Tübingen Evangelische Theologie, Philosophie und Geschichte. 1938 und 1939 legte er seine theologischen Examina ab. 1940 arbeitete er kurzzeitig als Assistent an der Universität Wien bei Gerhard Kittel. Zwischen 1941 und 1945 diente er als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende übernahm er 1945 zunächst eine Pfarrstelle in Rosenheim, kehrte aber 1946 in seine Heimatstadt Kiel zurück, wo er bis 1951 als Studentenpfarrer tätig war. Während dieser Zeit verfasste er seine Dissertation über Luthers Geschichtsdeutungund wurde 1949 an der Universität Heidelberg zum Dr. theol. promoviert. Von 1950 an schrieb er 25 Jahre lang für das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt in Hamburg und trug als Theologischer Chefredakteur nachhaltig dazu bei, das Blatt als politisches, kulturelles und religiöses Forum zu etablieren.

Von 1960 bis 1999 war Zahrnt Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags, von 1971 bis 1973 als dessen Präsident amtierend. Mit seinem theologischen Werk, das auch in zahlreichen Übersetzungen vorliegt, gelang es Zahrnt, einem breiten Publikum die Ergebnisse neuzeitlicher Theologie und deren Auseinandersetzung mit der Religionskritik verständlich zu machen. Über sein Jesusbuch Jesus aus Nazareth. Ein Leben (1987) urteilte Klaus Wegenast: „Ich muß gestehen: Das Buch von Heinz Zahrnt hat mich in seinen Bann geschlagen, obwohl ich immer wieder und an vielen Stellen mein ‚historisches Gewissen‘ dazwischen rufen hörte.“

Er war ab 1971 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland und lebte in Soest. Die Rede auf seiner Beerdigung hielt Margot Käßmann.

Heinz Zahrnt war seit 1935 verheiratet mit Dorothee Zahrnt, geborene Meyer, und hatte vier Söhne (Michael, Christoph, Thomass und Sebastian). Sein ältester Sohn ist der Althistoriker Michael Zahrnt.

Auszeichnungen

Schriften

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Katechetische Blätter 115 (1990) 657.
  2. Margot Käßmann im Gespräch mit Andreas Main: Protestantismus - "Heinz Zahrnt war kein politischer Theologe". In: deutschlandfunk.de. 29. Juni 2015, abgerufen am 17. Februar 2024. 
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