Herbert Girgensohn

Herbert Girgensohn (* 27. Septemberjul. / 9. Oktober 1887greg. in Wolmar, Gouvernement Livland; † 11. September 1963 in Glücksburg (Ostsee)) war ein deutsch-baltischer Theologe des Luthertums.

Leben

Herbert Girgensohns Vater war ein deutsch-baltischer Pfarrer. Nach dem Schulbesuch in Sankt Petersburg begann Girgensohn 1906 das Studium der Evangelischen Theologie an der Universität Dorpat. Er wechselte an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (1910/11) und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (1912/13).

Nach der Promotion zum Dr. theol. (1913) war er ab 1914 Vikar und 1919/20 Feldprediger im Baltikum. 1921 wurde er Pfarrer an der Petrikirche (Riga). Ab 1927 war er auch Dozent für Praktische Theologie an der deutschsprachigen Herder-Hochschule Riga. Nach dem Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt musste Girgensohn im Zuge der Umsiedlung der Deutschbalten 1939 Lettland verlassen. 1940 wurde er Pastor in Posen. Im Januar 1945 nach Westen geflüchtet, wurde Girgensohn Pfarrer an der Marienkirche in Lübeck. Er kümmerte sich um die Vertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches. Der Ostkirchenausschuss (1949 von der EKD anerkannt) wählte ihn 1946 zum ersten Vorsitzenden. Fast gleichzeitig wurde Girgensohn Dozent (ab 1955 Professor) für Praktische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Bethel. Er legte den Vorsitz im Ostkirchenausschuss 1951 nieder, wirkte aber weiterhin durch Veröffentlichungen an der Aufarbeitung der Erfahrungen der Vertriebenen. Mit seinem Eintreten für eine Verständigung bereitete er die Ostdenkschrift im Jahre 1965 vor. Er sprach am Sarg von Teodors Grīnbergs.

Publikationen (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Taufregister der Gemeinde Wolmar-Weidenhof (Memento des Originals vom 29. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvva-raduraksti.lv
  2. Rainer Clos zur Ostdenkschrift 1965 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ekd.de
Normdaten (Person): GND: 118695134 | LCCN: no99022367 | VIAF: 37710619 |