Hydrochorie

Entada phaseoloides – Nautochorie

Hydrochorie ist die Ausbreitung von Pflanzendiasporen mittels Wasser (Schwimmer).

Die Ausbreitung kann sehr effizient erfolgen, da mit Hilfe von Fließgewässern oder großen Wasserflächen enorme Distanzen zurückgelegt werden können. Die Pflanzen sind meist selbst Wasserpflanzen (Schwimmpflanzen) oder siedeln wassernah. Aber besonders in der Gruppe der ombrochoren Pflanzen, die das Regenwasser als Ausbreitungshilfe nutzen, werden auch nicht wasserbeeinflusste Standorte bis hin zu Wüsten besiedelt. Man unterscheidet drei große Gruppen:

Es kann dann noch unterschieden werden in Unter- oder Überwassertransport.

Die Nautochorie wird von Wasser- und Sumpfpflanzen oder in der Nähe von Gewässern siedelnden Pflanzen genutzt. Die Diasporen dieser Pflanzen sind oft sehr widerstandsfähig und bleiben bis zu 15 Jahren keimungsfähig. Weiter kann in Leichtgewichts-Schwimmer und Lufthöhlen-Schwimmer unterteilt werden. Ein bekannter Vertreter dieser Ausbreitungseinheit ist die Kokosnuss (Cocos nucifera). Die Steinfrucht ist durch ihren Aufbau auch für lange Reisen gerüstet und kann von Südindien bis nach Südamerika keimungsfähig gelangen. Das Mesokarp dient als Stoßdämpfer und das luftgefüllte Exokarp als Ionenbarriere (Salzwasser). Auch die Verbreitung von schwimmenden Algen wie beispielsweise Seetang durch Meeresströmungen wird dazu gezählt.

Bythisochorie oder Rheochorie

Die Bythisochorie oder Rheochorie ist die Ausbreitung von nicht an das Schwimmen angepassten Diasporen von Landpflanzen mit Hilfe von Wasserströmungen. Sie erfolgt durch Bäche und Flüsse oder temporären Gewässer wie Überflutungen oder Rinnsale infolge von Starkregen. Der Schlamm der sich nach Hochwassern absetzt ist meist sehr diasporenreich. Viele Arten können sich auf diese Weise entlang an Flussufern über große Entfernungen ausbreiten. Ein kurzer Transport in Süßwasser schadet den meisten Samen nicht, gelangen sie jedoch in permanente Gewässer gehen sie meist zugrunde. Die Diasporen sind häufig blasenförmig wie bei der Gelben Teichrose (Nuphar lutea) oder enthalten ein Schwimmgewebe (geringe spezifische Dichte) wie bei der Sumpfdotterblume (Caltha palustris).

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Hydrochorie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b F. G. Schroeder: Lehrbuch der Pflanzengeographie. Quelle & Meyer, 1998, ISBN 3-494-02235-6, S. 32 f, online auf yumpu.com, abgerufen am 2. September 2017.
  2. Ecology. Vol. XIV, Brooklyn Botanic Garden, 1933, S. 226, archive.org.
  3. Preslia. 43, 1971, S. 77.
  4. C. F. Esteves u. a.: On the Limited Potential of Azorean Fleshy Fruits for Oceanic Dispersal. In: PLOS ONE. 10(10), 2015, e0138882, doi:10.1371/journal.pone.0138882.
  5. L. van der Pijl: Principles of Dispersal in Higher Plants. Second Edition, Springer, 1972, ISBN 3-642-96110-X, S. 60–65.
  6. Fausto O. Sarmiento: Diccionario de ecología. Ediciones Abya Yala, 2000, ISBN 9978-04-677-1, S. 61.
Ausbreitungsmechanismen von Pflanzen

Zoochorie (Ausbreitung durch Tiere): Endochorie | Epichorie || Mammaliochorie || Ornithochorie | Ichthyochorie | Saurochorie | Myrmekochorie || Dysochorie 

Anemochorie (Ausbreitung durch den Wind): Meteorochorie | Chamaechorie 

Semachorie: Windstreuung | Tierstreuung | Tierballisten 

Hydrochorie (Ausbreitung durch Wasser): Nautochorie | Bythisochorie | Ombrochorie 

Hemerochorie (Ausbreitung durch den Menschen): Ethelochorie | Speirochorie | Agochorie 

Autochorie (Selbstausbreitung): Ballochorie | Herpochorie | Barochorie | Blastochorie | Achorie 

Polychorie (mehrere)