Jan Zwart erhielt im Alter von vierzehn Jahren Orgelunterricht bei Gerardus Bartus van Krieken (* 1836; † 1913), dem Organisten der Zuiderkerk in Rotterdam.[1] Im Jahre 1893 wurde Jan Zwart Organist der niederländisch-reformierten Kirche in Rotterdam. Mit achtzehn Jahren erhielt er unterricht von Hendrik de Vries (* 1857; † 1929), dem Organisten der Laurenskerk in Rotterdam, unter dessen Anleitung er die ersten Kompositionen anfertigte.[1] Etwas später wurde er als Organist der Gemeinde Capelle aan den IJssel eingestellt. Ab 1898 wirkte er als Organist für die evangelisch-lutherische Kirche (Hersteld Evangelisch-Lutherse Kerk) in Amsterdam.[1] Ab 1907 war er hier auch Kantor.[1] Hier begann er im Sommer 1914 wöchentlich Orgelkonzerte zu geben, die er bis zu seinem Tod fortsetzte.
Jan Zwart war auch der erste niederländische Organist, der Einspielungen für das Radio machte. Durch seine ab 1925 bis 1932 regelmäßigen produzierten Radiosendungen weckte er das Interesse eines größeren Publikum für die Kirchenorgel. Ferner wirkte er als Orgellehrer. Einer seiner bekannteren Schüler war Feike Asma.
Als Orgelhistoriker publizierte Jan Zwart Artikel über die ältere niederländische Orgelgeschichte und erneuerte so unter anderem das Interesse an der Orgelmusik von Jan Pieterszoon Sweelinck. Jan Zwart komponierte auch selber Orgelmusik. Im Jahre 1917 begann er die Ausgabe der Nederlandse Orgelmuziek. Auf Initiative von Zwart fanden ab 1931 auch Orgeltage in ’s-Hertogenbosch, Alkmaar und Deventer statt.
Familie
Jan Zwarts Eltern waren der Kaufmann Stoffel Zwart und Christina Bot. Jan heiratete am 15. April 1909 Catharina Zwart. Sie hatten zusammen sechs Söhne und sieben Töchter.[1] Die Söhne Willem Hendrik Zwart und Dirk Janszoon Zwart (* 1917; † 2002) waren ebenfalls Organisten und Komponisten, sein Enkel Everhard Zwart ist Organist, dessen Bruder Jan Quintus Zwart Dirigent und Musikproduzent.[2] Sein Enkel Boudewijn Zwart (* 1. Dezember 1962) ist Carilloneur, Organist, Pianist und Komponist.[3]
Werke (Auswahl)
Fantasie over het Lutherlied „Een vaste burg is onze God“ Veröffentlicht vom Bureau van Uitgave Nederlandsche Orgelmuziek, Nederlandsche orgelmuziek Buch Nr. 1 OCLC64775426[Digitalisat 1]
Suite Keerstfest Nr. 1, für den Gebrauch in Kirche und Konzert. Veröffentlicht vom Bureau van Uitgave Nederlandsche Orgelmuziek, Nederlandsche orgelmuziek Buch Nr. 2 OCLC1032264153
Biografisch woordenboek van Nederland. Band 3, Nijhoff , 's-Gravenhage 1989.
Einspielungen
Dirk Jansz. Zwart speelt Jan Zwart. Dirk Janszoon Zwart, Orgel. Aufgenommen am 8./9. Juli 1971 in der Koninginnekerk, Rotterdam und am 4./5. Oktober 1972 in der Wilhelminakerk, Rotterdam. Canto di Vangelo[4]
Jan Zwart: Passie en pasen. Feike Asma Orgel. Oude Kerk, Amsterdam. Philips S 06164 R[5]
Jan Zwart (1877–1937) Orgelwerken. Dirk Jansz. Zwart, Orgel. St. Eusebiuskerk, Arnhem. Aufgenommen am 11. Juni 1986 Marcato Keyboard MCD 068701[6]
Klaas Jan Mulder speelt Jan Zwart. Klaas Jan Mulder, Orgel. Aufgenommen 1988 in der Grote Kerk in Hasselt, Te deum[7]
Jan Zwart: Orgelwerken I, 2009. Dirk Jansz. Zwart (* 1917; † 2002), Orgel. Live 1995 bis 2000 aufgenommen. St. Joriskerk, Amstelfoord. Festivo CLX4143[8]
Jan Zwart: Koraalbewerkingen. Willem Hendrik Zwart, Everhard Zwart, Orgel. Hinsz-Orgel, Bovenkerk, Kampen. Ichthus ICH 695004
Willem Hendrik Zwart Speelt Jan Zwart. Willem Hendrik Zwart, Orgel. Ichthus
The magnificent church organ Music of Jan Zwart. Willem Hendrik Zwart, Orgel. P4Y JQZ
↑Biografie - Bell Moods: Boudewijn Zwart - carillon, piano & orgel. In: Bell Moods: Boudewijn Zwart - carillon, piano & orgel. (bellmoods.com [abgerufen am 20. April 2017]).