Johann Philipp Gabler

Johann Philipp Gabler

Johann Philipp Gabler (* 4. Juni 1753 in Frankfurt am Main; † 17. Februar 1826 in Jena) war ein deutscher protestantischer Theologe.

Leben

Johann Philipp wurde als Sohn des Notars Johann Paul Gabler (* 1715; † 1775) und dessen Frau Anna Maria (geb. Becker, * 1723; † 1792) geboren. Nach anfänglicher Ausbildung durch Privatlehrer, besuchte er ab 1763 das städtische Gymnasium, das damals von Rektor Johann Georg Purmann geleitet wurde. Am 7. Oktober 1772 immatrikulierte er sich an der Universität Jena, wo er zunächst philosophische Vorlesungen bei Christian Friedrich Polz, Johann Peter Reusch, Johann Wilhelm Baier, Johann August Heinrich Ulrich, Lorenz Johann Daniel Suckow, Johann Ernst Basilius Wiedeburg und Johann Ernst Immanuel Walch besuchte. Vor allem Johann Jakob Griesbach begeisterte ihn für die Theologie, so dass er auch die theologischen Ausführungen von Johann Gottfried Eichhorn und Ernst Jakob Danovius verfolgte. Nachdem er sich am 9. Oktober 1778 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie erworben hatte, kehrte er zurück in seine Geburtsstadt, wo er als Lehrer am dortigen Gymnasium wirkte.

Hier hatte er auch Artikel in der Frankfurter gelehrten Zeitung verfasst, absolvierte das theologische Examen vor dem Predigerministerium und zog 1780 als Privatdozent an die Universität Göttingen. In Göttingen wirkte er als Hauslehrer und erweiterte er seine Kenntnisse zur Geschichte unter Christian Gottlob Heyne. 1783 wurde Gabler Professor der Philosophie am Archigymnasium in Dortmund, 1785 dritter Professor an der Universität Altdorf und Diakon an der dortigen Stadtkirche. Nachdem er 1787 zum Doktor der Theologie promoviert hatte, stieg er 1793 zur zweiten theologischen Professur auf und war damit verbunden Archidiakon der Altdorfer Stadtkirche St. Laurentius. Hier beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Altdorfer Hochschule und war zwei Mal in den Jahren 1791, 1799 Rektor der Bildungseinrichtung. Im Jahr 1804 wurde er als zweiter Professor der Theologie an die Universität Jena berufen und erhielt den Titel eines Kirchenrats von Sachsen Weimar. 1812 rückte er in die erste theologische Professur auf, wurde geheimer Kirchenrat und 1822 Ritter des Sachsen-Weimarischen weißen Falkenordens, sowie 1822 Direktor des evangelischen theologischen Seminars in Jena. An der dortigen Hochschuleinrichtung beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Salana und war in den Wintersemestern 1806, 1810, 1812, 1818, 1822 Rektor der Alma Mater.

Gabler huldigte dem entschiedensten Rationalismus und erwarb sich besonders um die Begriffsbestimmung der biblischen Theologie Verdienste (De justo discrimine theologiae biblicae et dogmaticae, Altdorf 1787). Die meisten seiner Arbeiten stehen in den von ihm herausgegebenen Zeitschriften: Neuestes theologisches Journal (Nürnberg 1798–1800), Journal für theologische Literatur (1801–1804) und Journal für auserlesene theologische Literatur (1805–11).

Gabler verehelichte sich am 2. Oktober 1785 in Dortmund mit Josine Isabelle Christine Hoffmann (* 18. Mai 1763 in Dortmund; † Bayreuth), der Tochter des Prorektors des Archigymnasiums in Dortmund und Professors der Theologie Gotthilf August Hoffmann (* 21. September 1720 in Glaucha; † 13. April 1769 in Dortmund). Aus der Ehe stammten neun Kinder; darunter der Philosoph und Nachfolger Hegels in Berlin, Georg Andreas Gabler (1786–1853) und die beiden evangelischen Pfarrer Theodor August Gabler (* 3. Januar 1788 in Altdorf; † 25. April 1849 in München) und Johann Gottfried Gabler (1798 in Altdorf; † 7. Februar 1879 in Dornburg), die später einige seiner Schriften herausgaben. Seine Tochter Sabina Dorothea Gabler (* 13. Juli 1801 in (Ansbach?); † 24. November 1875 in Weimar) verheiratete sich am 25. November 1825 in Oßmannstedt bei Weimar mit dem Gerichtsrat Heinrich Ernst Karl Reichardt (* 30. März 1787 in Schmölln; † 1. Oktober 1860 in Camburg).

Werke (Auswahl)

Literatur

Weblinks

Commons: Johann Philipp Gabler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beigesetzt am 20. Februar 1826 (Privilegirte Jenaische Wöchentliche Anzeigen vom 3. März 1826, Beerdigte).
  2. Eingeschrieben als „Jo. Phil. Gabler“ (Matrikel 1764–1801, S. 39v).
Normdaten (Person): GND: 118688995 | LCCN: no98130962 | VIAF: 40172652 |