Basisdaten | |
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Bestandszeitraum | 1922–1952 |
Verwaltungssitz | Sondershausen |
Einwohner | 71.918 (1939) |
Gemeinden | 71 (1939) |
Lage des Landkreises Sondershausen in Thüringen im Jahr 1922 |
Der Landkreis Sondershausen war von 1922 bis 1952 ein Landkreis in Thüringen. Der Kreissitz befand sich in Sondershausen. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute zum Kyffhäuserkreis und zum Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen. In Schwarzburg-Sondershausen existierte bereits von 1850 bis 1912 der Verwaltungsbezirk Sondershausen und von 1912 bis 1922 der Kreis der Unterherrschaft mit Sitz in Sondershausen.
Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen bestand im 19. Jahrhundert aus den drei räumlich getrennten Landesteilen Sondershausen, Arnstadt und Gehren. Der Landesteil Sondershausen bildete die Unterherrschaft, während die Landesteile Arnstadt und Gehren als Oberherrschaft bezeichnet wurden. Bei einer Neugliederung des Staatsgebietes im Jahre 1850 wurden in der Unterherrschaft die drei Verwaltungsbezirke Sondershausen, Ebeleben und Greußen gebildet. Erster Landrat in Sondershausen war Adolf Gottschalck. Der Verwaltungsbezirk Greußen wurde 1858 wieder aufgelöst und auf die Bezirke Sondershausen und Ebeleben aufgeteilt. Von 1882 bis 1897 war der Verwaltungsbezirk Ebeleben vorübergehend aufgehoben und während dieser Zeit bildete die gesamte Unterherrschaft den Verwaltungsbezirk Sondershausen. Im Jahre 1910 umfasste der Verwaltungsbezirk Sondershausen 266 km² und hatte 26.868 Einwohner. 1912 wurde die Stadt Sondershausen kreisfrei und aus dem restlichen Gebiet der Unterherrschaft wurde der Kreis der Unterherrschaft gebildet, dessen Landratsamt seinen Sitz in Sondershausen hatte.
1918 wurde aus dem Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen der Freistaat Schwarzburg-Sondershausen, der wiederum am 1. Mai 1920 im Land Thüringen aufging.
Nachdem 1920 das neue Land Thüringen gegründet worden war, kam es 1922 zu einer umfassenden Gebietsreform. Der dabei gegründete Landkreis Sondershausen setzte sich zusammen aus
Erster Landrat wurde der Jurist August Reinbrecht, der bereits Landrat des Landratsamtes Frankenhausen gewesen war.
Bei der Gebietsreform von 1950 in der DDR trat der Landkreis die Stadt Schlotheim sowie die Gemeinden Großmehlra, Hohenbergen, Keula, Kleinkeula, Körner, Mehrstedt, Menteroda, Obermehler und Urbach an den Landkreis Mühlhausen i. Th. ab. Gleichzeitig erhielt er vom Landkreis Bad Langensalza die Gemeinde Freienbessingen, vom Landkreis Nordhausen die Gemeinden Großberndten und Kleinberndten sowie vom Landkreis Weißensee die Gemeinden Frömmstedt, Grüningen, Herrnschwende, Kindelbrück, Nausiß, Niedertopfstedt, Oberbösa und Obertopfstedt.
Die 2. Parteikonferenz der SED (9.–12. Juli 1952) löste eine Neustrukturierung der Gebiets- und Verwaltungsstruktur in der DDR aus. Im Ergebnis wurden die Länder auf dem Gebiet der DDR abgeschafft und durch Bezirke ersetzt. Gleichzeitig wurde eine neue Kreisgliederung geschaffen:
Verwaltungsbezirk | Landkreis Sondershausen | |||||
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Jahr | 1900 | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 |
Einwohner | 24.965 | 26.868 | 72.164 | 73.152 | 71.918 | 101.315 |
Einwohnerzahlen der Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1939):
Bad Frankenhausen | 7.175 |
Greußen | 3.478 |
Jecha | 2.165 |
Oldisleben | 2.433 |
Schlotheim | 4.032 |
Sondershausen | 10.907 |
Stockhausen | 2.312 |
Im Jahre 1939 umfasste der Landkreis Sondershausen sieben Städte und 64 weitere Gemeinden:
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1922–1952: Altenburg | Altenburg (Stadt) | Apolda (Stadt) | Arnstadt | Arnstadt (Stadt) | Kreisabteilung Camburg | Eisenach | Eisenach (Stadt) | Erfurt | Erfurt (Stadt) | Gera | Gera (Stadt) | Gotha | Gotha (Stadt) | Greiz | Greiz (Stadt) | Heiligenstadt | Hildburghausen | Grafschaft Hohenstein | Ilfeld | Jena | Jena (Stadt) | Langensalza | Meiningen | Mühlhausen | Mühlhausen (Stadt) | Nordhausen (Stadt) | Rudolstadt | Saalfeld | Schleiz | Schleusingen | Herrschaft Schmalkalden | Sondershausen | Sonneberg | Stadtroda | Weimar | Weimar (Stadt) | Weißensee | Worbis | Zella-Mehlis (Stadt) | Ziegenrück. 1952–1994: Altenburg | Apolda | Arnstadt | Artern | Bad Salzungen | Eisenach | Eisenberg | Erfurt-Land | Erfurt (Stadt) | Gera-Land | Gera (Stadt) | Gotha | Greiz | Heiligenstadt | Hildburghausen | Ilmenau | Jena-Land | Jena (Stadt) | Langensalza | Lobenstein | Meiningen | Mühlhausen | Neuhaus/Rwg. | Nordhausen | Pößneck | Rudolstadt | Saalfeld | Schleiz | Schmalkalden | Schmölln | Sömmerda | Sondershausen | Sonneberg | Stadtroda | Suhl-Land | Suhl (Stadt) | Weimar-Land | Weimar (Stadt) | Worbis | Zeulenroda.
Siehe auch: Geschichte der Verwaltungsgliederung Thüringens Normdaten (Geografikum): GND: 4055549-5 | LCCN: n85242315 | VIAF: 141965851