Die Liste der politischen Parteien in Portugal enthält die bedeutendsten politischen Parteien Portugals der Geschichte und der Gegenwart. Die politische Landschaft Portugals war mehrmals durch eine starke Zersplitterung des Parteiensystems charakterisiert. Daher werden hier nur die wichtigsten Parteien genannt.
Vorkonstitutionelle Zeit
In der vorkonstitutionellen Zeit (vor Ende des Miguelistenkrieges 1832 bis 1834) gab es noch keine wirklichen Parteien in Portugal, aber politische Strömungen, nämlich:
Konstitutionelle Monarchie seit Ende des Miguelistenkrieges
In der ersten Phase nach Ende des Miguelistenkrieges kann man immer noch nicht von politischen Parteien sprechen, es lassen sich jedoch drei politische Strömungen unterscheiden:
- die Miguelisten („miguelistas“), d. h. die Anhänger des exilierten Königs Michael (auf Portugiesisch Dom Miguel). Da Michael der letzte König war, der absolutistisch regierte, rekrutierten sie sich vornehmlich aus den Anhängern der vormaligen Absolutisten.
Aus diesen Strömungen entwickelten sich die Parteien, die Portugal bis zum Ende der Monarchie prägen sollten:
- die Republikanische Partei, die 1876 gegründet, während der Zeit der Monarchie nie eine Regierung stellte, oftmals Verfolgungen ausgesetzt war, und aufgrund eines für sie unvorteilhaften Wahlsystem nie eine größere Anzahl von Parlamentsmandaten erringen konnte. Trotzdem wurden die Republikaner schnell außerparlamentarisch zu einer bedeutenden politischen Kraft.
Während der Jahre der Salazar-Diktatur, dem Estado Novo, gab es nur eine Einheitspartei, nämlich die
Parteiengründungen nach 1974
Nach der Nelkenrevolution wurden die wichtigsten politischen Parteien des Landes neugegründet. Das sind:
- der maoistische, heute weitgehend marginalisierte Partido Comunista dos Trabalhadores Portugueses – Movimento Reorganizativo do Partido do Proletariado (PCTP–MRPP, Kommunistische Partei der portugiesischen Werktätigen – Bewegung zur Reorganisation der Partei des Proletariats) mit Arnaldo Matos und Garcia Pereira als wichtigsten Vertretern;
- der Bloco de Esquerda (BE, Linksblock), ein Zusammenschluss von vier Organisationen der radikalen Linken und Parteilosen;
- der Partido Comunista Português (PCP, Kommunistische Partei Portugals), der eine Teil der Coligação Democrática Unitária (CDU, Demokratische Einheitskoalition) mit Bento António Gonçalves und Álvaro Cunhal als wichtigsten Vertretern;
- der Partido Ecologista „Os Verdes“ (PEV, Ökologische Partei „Die Grünen“), der andere Teil des links-grünen Parteienbündnisses CDU;
- der Partido Socialista (PS, Sozialistische Partei) mit Mário Soares, António Guterres und Jorge Sampaio als wichtigsten Vertretern;
- der gemäßigt konservative Partido Popular Democrático (PPD, Demokratische Volkspartei), der sich 1976 in Partido Social Democrata (PSD, Sozialdemokratische Partei) umbenannte, mit Francisco Sá Carneiro, Magalhães Mota, Francisco Pinto Balsemão, Aníbal Cavaco Silva, José Manuel Barroso und Manuela Ferreira Leite als den wichtigsten Vertretern;
- das rechtskonservative Centro Democrático e Social (CDS, Demokratisches und soziales Zentrum), das 1991 zum Centro Democrático e Social – Partido Popular (CDS–PP, Demokratisches und soziales Zentrum – Portugiesische Volkspartei) wurde, mit Adelino Amaro da Costa, Diogo Freitas do Amaral und Basílio Horta als wichtigsten Vertretern;
- der Partido Popular Monárquico (PPM, Monarchische Volkspartei);
- die Aliança Democrática (AD, Demokratische Allianz), ein 1979 gegründetes Wahlbündnis der konservativen Parteien PSD, CDS und PPM, das 1983 wieder zerfiel;
- der ursprünglich gemäßigt linke Partido Renovador Democrático (PRD, Demokratische Erneuerungspartei), deren wichtigster Führer General António Ramalho Eanes war und an dessen Stelle im Jahr 2000 der nunmehr rechtsradikale Partido Nacional Renovador (PNR, Nationale Erneuerungspartei) trat.
Heute bestehende Parteien in Portugal
Für einen Überblick über die aktuell aktiven Parteien Portugals kann die folgende Liste der zur Parlamentswahl in Portugal 2015 angetretenen Parteien gelten, absteigend nach Stimmenanteil:
Weblinks
Siehe auch