Otto Dann

Otto Dann (* 24. August 1937 in Gersdorf/Pommern; † 1. Oktober 2014 in Hürth) war ein deutscher Historiker und Professor der Universität zu Köln.

Leben

Otto Dann verließ nach seinem Abitur an der A. H. Francke-Oberschule in Halle im Jahr 1955 die DDR, arbeitete zunächst als Bergmann in Essen, dann als Werkstudent des Evangelischen Studienwerks Villigst in Dortmund, schließlich auf Gut Hedwigsburg bei Wolfenbüttel, um danach Landwirtschaft zu studieren. Ab 1958 studierte Dann Geschichte, Philosophie und Evangelische Theologie in Bethel, Berlin, Zürich, Köln, besonders aber in Heidelberg. Nach dem Examen an der Theologischen Fakultät im Jahr 1962 wurde er 1968 mit einer Dissertation über den Philosophen Johann Gottlieb Fichte bei Werner Conze und Dieter Henrich in Heidelberg zum Dr. phil. promoviert.

Seit 1968 arbeitete Dann als Wissenschaftlicher Assistent unter Theodor Schieder am Historischen Seminar der Universität zu Köln, speziell an einem Projekt zur Erforschung europäischer Nationalbewegungen. Im Jahr 1974 habilitierte er sich in Köln mit einer Untersuchung über den sozial-politischen Gleichheitsbegriff im Fache Neuere Geschichte an der Philosophischen Fakultät. Zu Beginn des Jahres 1980 wurde er dort auf einen Lehrstuhl für Neuere Geschichte berufen. Ab 1986 leitete er den interdisziplinären Arbeitskreis für Nationalismusforschung. Nach seiner Emeritierung im Jahr 2002 war er im Akademischen Jahr 2002/03 Stipendiat am Wissenschaftskolleg der Niederlande (NIAS) in Wassenaar.

Dann war seit 1965 mit Antje Markert verheiratet und war Vater dreier Kinder. Er starb im Oktober 2014 im Alter von 77 Jahren in seinem Wohnort Hürth. Dann wurde am 10. Oktober 2014 nach einer Trauerfeier auf dem Friedhof in Alt-Hürth beigesetzt.

Mitgliedschaften

Dann war Mitglied der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler, der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens, der Vereinigung für Verfassungsgeschichte, der Internationalen Herder-Gesellschaft, des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln. Er war 1984 Mitbegründer des Arbeitskreises Historische Friedensforschung, dem er bis nach seinem Ruhestand als Mitglied angehörte.

Forschungsschwerpunkte

Zu den Forschungsschwerpunkten Danns gehörten Nationsforschung, bürgerliche Vereinsbildung (18. und 19. Jahrhundert), politische Begriffs- und Ideengeschichte, speziell Kant, Herder, Schiller, Fichte, Gustav Heinemann im 20. Jahrhundert. Mit dem Thema Heinemann kehrte er zu seinen Anfängen der Friedensforschungen 1970 in Heidelberg zurück, als Heinemann die dortige Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung förderte.

Werke (Auswahl)

Otto Dann war Mitarbeiter am Lexikon Geschichtliche Grundbegriffe und an der Schiller-Nationalausgabe. Sein Verzeichnis wissenschaftlicher Schriften umfasst 147 Publikationen, darunter 21 Bücher.

Herausgeberschaften

Beiträge

Normdaten (Person): GND: 107308126 | LCCN: n78044067 | NDL: 00795445 | VIAF: 68942549 |