Philip Rosseter

Philip Rosseter (* 1568 vermutlich in London; † 5. Mai 1623 ebenda) war ein britischer Komponist und Lautenist.

Leben

In seiner Jugend war Rosseter einer der Children of the Revels of the Queen (Kinder der königlichen Lustbarkeiten). 1604 wurde er Mitglied der königlichen Kapelle und wirkte dort bis zu seinem Tod als Hoflautenist.

Am 4. Januar 1610 wurde ihm und anderen ein Patent gewährt, das sie zu Masters of the Children of the Queens Revels ernennt. Children of the Queen’s Revels oder auch Children of the Revels war ein temporärer Name der Children of the Chapel Royal, die der Gruppe durch obiges Patent gegeben wurde. Es waren ursprünglich Chorknaben vor dem Stimmbruch, die die Chapel Royal unterstützten. Zur Zeit der Regierung Elisabeths I. und auch Jakobs I. entwickelte sich das Ensemble zu einer Kinderschauspielkompanie (siehe auch Boy Actor). Unter Rosseter spielten sie zunächst im Whitefriars Theatre. 1612 vereinigte sich das Ensemble für ein Jahr mit The Elizabeth's Servants. Am 3. Juni 1615 wurde Rosseter gemeinsam mit Philip Kingman, Robert Jones und Ralph Reeve ein kleines Siegel zum Bau eines Theaters im Stadtteil Blackfriars gewährt. Jedoch formierte sich bald der Widerstand der Stadtführung Londons gegen ein weiteres Theater in der Stadt und nach etlichen Einsprüchen und Verfahren entschied der König am 27. Januar 1617 seine Lizenz zurückzunehmen; so wurde das Porter’s Hall Theatre, kurz nachdem es nahezu vollendet war, behördlicherseits abgerissen. Allerdings wurde es bis dahin gelegentlich schon bespielt, u. a. mit einem Premierenstück Nathan Fields. Das Ensemble Rosseters löste sich ebenfalls auf.

Zu seinen Lebzeiten war er mit dem Dichter und Komponistenkollegen Thomas Campion befreundet, zu dessen Texten er viele ayres schrieb, von denen er zwei Bücher veröffentlichte – eines 1601, das andere 1609.

Werke (Auswahl)

A Book of Ayres, 1601. Hier: When to her lute Corrina sings von Thomas Campion

Literatur

Einspielungen

A Fancy

If she forsake me.

What Then Is Love But Mourning? aus: Book of Ayres 1601

When Laura smiles

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Alfred Baumgartner: Philip Rosseter (1568-1623). In: Barockmusik. Kiesel Verlag, 1981, ISBN 3-7023-4002-5
  2. a b Grove's Dictionary of Music and Musicians. Abgerufen am 25. Februar 2017. 
  3. Collections, Band 4, The Malone Society. 1956.
  4. John Payne Collier „The History of English Dramatic Poetry to the Time of Shakespeare: And Annals of the Stage to the Restoration“, Band 1, 1831 in der Google-Buchsuche
  5. Lucy Munro: Children of the Queen's Revels A Jacobean Theatre Repertory. 2005, ISBN 978-0-521-84356-0
  6. Thomas Campion, Philip Rosseter: A booke of ayres, set foorth to be song to the lute, orpherian, and base violl. London 1601.
  7. Frederick Noad: The Renaissance Guitar. (= The Frederick Noad Guitar Anthology. Teil 1) Ariel Publications, New York 1974; Neudruck: Amsco Publications, New York /London/Sydney, UK ISBN 0-7119-0958-X, US ISBN 0-8256-9950-9, S. 104 f.
  8. Keiji Makuta: 51 selections for Lute in renaissance era. Arranged for Guitar. Zen-On, Tokyo 1969, ISBN 4-11-238540-4, S. 24–27.
  9. Harald Lillmeyer: Philip Rosseter/Thomas Campion: A Booke of Ayres / pictures and scans. Abgerufen am 25. Februar 2017. 
  10. Grove's Dictionary of Music and Musicians. Abgerufen am 25. Februar 2017. 
  11. Ein Titel von Thomas Robinson.
Normdaten (Person): GND: 119123134 | LCCN: n81112524 | VIAF: 42189992 |