Volker Elis Pilgrim

Volker Elis Pilgrim (* 14. März 1942 in Wiesbaden als Volker Elis von Pilgrim; † 6. März 2022 in Ponsonby, Auckland City, Neuseeland) war ein deutscher Schriftsteller. Er veröffentlichte unter den Pseudonymen Ellis Dohna und (ab 2009) auch als Max Melbo Sachbücher.

Leben

Pilgrim wuchs in der Mark Brandenburg, in einem Berliner Vorort (damals DDR), auf und floh 1960 in die Bundesrepublik. Er entstammte einer preußischen Adelsfamilie aus der Mark Brandenburg. Seine Eltern stammten politisch und privat aus dem Umkreis von Hermann Göring, ein Thema, das er in zahlreichen Büchern immer wieder aufgearbeitet hat. Er studierte Psychologie, Geschichts- und Rechtswissenschaft, Soziologie, Musik (Meisterschüler für Klavier) und Film- und Theaterwissenschaft in Göttingen, Frankfurt am Main, Wiesbaden und München und promovierte schließlich. Um 1980 brach er den Kontakt zu seinen Eltern und seinem Ursprungsmilieu dauerhaft ab; dies behandelte er in seinem Buch Elternaustreibung.

Bekannt wurde er besonders als Vertreter der Männerbewegung (Manifest für den freien Mann, München 1977) und des Veganismus (Zehn Gründe, kein Fleisch mehr zu essen unter dem Pseudonym Ellis Dohna) in den 1970er Jahren. Pilgrim setzte sich in seinen viel gelesenen Büchern, die auch Spiegel-Bestseller wurden, wie Elternaustreibung, Vatersöhne, Muttersöhne und Adieu Marx mit der Eltern-Kind-Beziehung auseinander. Zentrales Thema seiner Bücher sind u. a. Entwicklungshemmnisse durch Abhängigkeit von Projektionen der Eltern.

Zusammen mit Rosa von Praunheim realisierte Pilgrim 1981 die Hörfunksendung Auf der Suche nach dem neuen Mann für den Sender RIAS Berlin.

Nach seiner allgemeinen „Männerforschung“ als Privatgelehrter forschte er 20 Jahre über das Phänomen des Serienmörders. Seine Bücher Du kannst mich ruhig Frau Hitler nennen und das Epos Hitler 1 und Hitler 2, das in vier Bänden erschien, sind Ergebnisse dieser Zeit.

Pilgrim lebte von 1982 bis 2008 abwechselnd in Australien und Neuseeland. 1989 wurde er australischer Staatsbürger und änderte seinen Namen in Max Melbo. 2008 nach Deutschland zurückgekehrt, veröffentlichte er im Folgejahr als Max Melbo Die Königsfälschung, in dem er die These vertrat, Ludwig XIV. sei kein leibliches Kind seiner Eltern Ludwig XIII. und Anna von Österreich gewesen.

Pilgrim starb im März 2022, eine Woche vor seinem 80. Geburtstag, in Neuseeland.

Werke

Materialien

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Volker Elis Pilgrim. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band II: P-Z. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 715–716.
  2. Volker Elis Pilgrim. Nachruf von Wolf-Rüdiger Osburg auf buchmarkt.de, veröffentlicht und abgerufen am 16. März 2022.
  3. Website von Volker Elis Pilgrim. Abgerufen am 27. September 2017. 
  4. Auf der Suche nach dem neuen Mann. ARD Hörspieldatenbank, abgerufen am 18. März 2022. 
  5. Jörg Von Uthmann: Melbos Operation Kronprinz. 9. Mai 2009 (welt.de ). 
  6. Machte Hitlers Sexualität ihn zum Massenmörder? 4. November 2017, abgerufen am 24. Februar 2023. 
Normdaten (Person): GND: 122095626 | LCCN: n86119331 | VIAF: 111243104 |