Winfried Speitkamp

Winfried Speitkamp (* 17. April 1958 in Düsseldorf) ist ein deutscher Historiker, Hochschullehrer und politischer Beamter. Seit 2022 ist er Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Zuvor war er von 2017 bis 2022 Präsident der Bauhaus-Universität Weimar.

Leben

Speitkamp wuchs in Wuppertal auf. Ab 1976 studierte er Geschichts- und Politikwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. Nach der Promotion bei Hellmut Seier 1986 mit einer Arbeit zur Verfassungsgeschichte Kurhessens im frühen 19. Jahrhundert habilitierte er sich 1994 unter der Betreuung von Helmut Berding an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einer Untersuchung zum Verhältnis von Staat und Denkmalpflege zwischen 1871 und 1933. Dort war er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent tätig. Danach hatte er unter anderem eine Vertretungsprofessur sowie eine Professur auf Zeit in Gießen inne. Im April 2010 übernahm er die Professur für Neuere und Neueste Geschichte am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Kassel. Von März 2017 bis zu seiner Ernennung zum Staatssekretär im Februar 2022 hatte Speitkamp eine Professur für Kulturgeschichte der Moderne an der Bauhaus-Universität Weimar inne und war zugleich ab 1. April 2017 Präsident der Bauhaus-Universität. Am 22. Februar 2022 wurde er als Nachfolger von Julia Heesen zum Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport ernannt.

Speitkamp ist verheiratet und hat fünf Söhne.

Forschungsschwerpunkte

Die Forschungsschwerpunkte von Speitkamp liegen in der Verfassungs- und Landesgeschichte, der Geschichte von Denkmalpflege, Geschichtskultur und politischer Symbolik, der Sozial-, Jugend- und Bildungsgeschichte sowie in der Geschichte Afrikas und des Kolonialismus. Er hat zusammen mit Kollegen der Hong Kong Baptist University ein Forschungsprojekt zum deutschen Imperialismus in China bearbeitet (gefördert vom DAAD, 1997/98) und im Gießener Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ der DFG mehrere Teilprojekte zur afrikanischen Geschichte geleitet (1997–2008). Er war Sprecher der 2009 eingerichteten DFG-Forschergruppe „Gewaltgemeinschaften“. Hier leitete er Teilprojekte zu ost- und westafrikanischen Gewaltgemeinschaften im 19. und 20. Jahrhundert. Ein weiteres von ihm geleitetes Projekt, das von der Gerda Henkel Stiftung finanziert wurde, befasste sich mit Macht, Krieg und Religion im vorkolonialen Westafrika. Zudem war Speitkamp Sprecher des LOEWE-Schwerpunkts „Tier-Mensch-Gesellschaft. Ansätze einer interdisziplinären Tierforschung“, der im Januar 2014 seine Arbeit an der Universität Kassel aufnahm.

Ehrenamt

Speitkamp ist Mitglied des Vorstands der Historischen Kommission für Hessen und war von 2008 bis 2019 Vorsitzender des Hessischen Landesdenkmalrats.

Schriften (Auswahl)

Monographien

Herausgeberschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Biografie auf der Homepage der Bauhaus-Universität.
  2. Biographie Prof. Dr. Winfried Speitkamp. In: uni-weimar.de. Bauhaus-Universität Weimar, abgerufen am 21. August 2021. 
  3. Claudia Weinreich: Prof. Dr. Winfried Speitkamp wird neuer Präsident der Bauhaus-Universität Weimar. In: idw - Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de). Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw -, 24. Juni 2016, abgerufen am 22. August 2021. 
  4. Homepage der Bauhaus-Universität.
  5. Prof. Dr. Winfried Speitkamp als Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport in das Thüringer Bildungsministerium berufen. Abgerufen am 15. Februar 2022 (deutsch). 
  6. Biografie auf der Homepage der Bauhaus-Universität.
  7. Biografie auf der Homepage der Bauhaus-Universität; vgl. dazu § 5 Hessisches Denkmalschutzgesetz.
  8. Besprechung von Eckart Rüsch, in: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe, Jg. 1997, Heft 2, S. 76–77.
Normdaten (Person): GND: 110648633 | LCCN: n85385300 | VIAF: 39502009 |