Zürgelbäume

Zürgelbäume

Europäischer Zürgelbaum (Celtis australis)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Hanfgewächse (Cannabaceae)
Gattung: Zürgelbäume
Wissenschaftlicher Name
Celtis
L.

Die Zürgelbäume oder Nesselbäume (Celtis) sind eine Gattung der Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae). Früher wurde die Gattung in die Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae) eingeordnet.

Verbreitung

Die Zürgelbäume kommen als sommergrüne Arten in der nördlichen gemäßigten Zone und als immergrüne Arten in den Tropen vor. Verbreitungsschwerpunkt ist Ostasien.

Forschungen lassen vermuten, dass Zürgelbäume auf Timor durch den Menschen eingeführt wurden. Bei Grabungen in der Laili-Höhle fand man Samen nur in Schichten, die aus Zeiten stammen, in der sich auch menschliche Besiedlung nachweisen ließ.

Beschreibung

Celtis-Arten sind laubabwerfende bis halb- oder immergrüne Bäume oder Sträucher, seltener Lianen, und sie bilden manchmal Wurzelschösslinge. Die Borke ist meist grau. Es können Dornen ausgebildet sein.

Die wechselständig und zweizeilig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind gestielt und haben einen gesägten oder ganzen Blattrand. Sie sind an der Basis dreinervig und die Seitennerven verlaufen vor dem Blattrand stets bogig zur Spitze hin und verschmelzen. Nebenblätter sind vorhanden, aber sie fallen schon früh ab.

Celtis-Arten sind, meist funktionell, einhäusig monözisch, polygam-monözisch, seltener andromonözisch oder diözisch. Es werden achselständige, gemischte oder eingeschlechtliche, traubige, rispige oder zymöse bis büschelige Blütenstände gebildet oder die Blüten erscheinen einzeln. Die unscheinbaren Blüten sind, meist funktionell, eingeschlechtig, seltener zwittrig. Die meist fünfzähligen (4–6) Blüten besitzen eine einfache Blütenhülle, die Kronblätter fehlen. Es sind meist fünf, seltener vier oder sechs Staubblätter oder oft Staminodien mit meist Antheroden vorhanden. Der Fruchtknoten oder der oft vorhandene Pistillode sind oberständig. Die zwei federigen Narbenäste sind ganz oder geteilt, ein Griffel fehlt meist oder er ist sehr kurz.

Zürgelbäume bilden kugelige und meist einsamige Steinfrüchte. Bei einigen Arten ist das rote bis schwarze Fruchtfleisch essbar, wenn auch der darin enthaltene Samen sehr groß ist. Diese Früchte wurden spätestens seit dem Epipaläolithikum gesammelt, wie Funde aus der Öküzini-Höhle in der Südwesttürkei beweisen.

Systematik und Verbreitung

Die weltweit in den gemäßigten Klimaten vorkommende Gattung umfasst 60 bis 100 Arten, darunter:

Ein fossile Art ist:

Abbildungen

Holz des Zürgelbaums

Westlicher Zürgelbaum (Celtis occidentalis):

Europäischer Zürgelbaum (Celtis australis):

Quellen

Einzelnachweise

  1. Ceri Shipton, Mike W. Morley, Shimona Kealy, Kasih Norman, Clara Boulanger, Stuart Hawkins, Mirani Litster, Caitlin Withnell & Sue O’Connor: A rare find in ancient Timorese mud may rewrite the history of human settlement in Australasia, (2024). Nature Communications | (2024)15:4193.
  2. Danièle Martinoli: Food plant use, temporal changes and site seasonally at Epipalaeolithic Öküzini and Karain B caves, southwest Anatolia, Turkey. In: Paléorient. 30(2), 2004, S. 70, JSTOR:41496700.
  3. a b c Celtis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 1. Mai 2017.
Commons: Zürgelbäume (Celtis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien