Andreas Hilger

Andreas Hilger (* 1967 in Köln) ist ein deutscher Historiker.

Leben

Hilger studierte Geschichte und Slawistik sowie Bibliotheks- und Dokumentationswissenschaften (Diplom) in Köln, Wolgograd (Russland) und Greystones (Irland). Danach wurde er 1998/99 bei Jost Dülffer und Andreas Kappeler an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln mit der Dissertation Deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion 1941–1956 zum Dr. phil. promoviert.

Von 2000 bis 2005 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung in Dresden und an der Abteilung für Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars der Universität zu Köln. Er war in Projekte des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen eingebunden und übernahm Rechercheaufträge. Seit 2001 war er zudem Lehrbeauftragter an den Universitäten Hamburg, Heidelberg und Bremen. Ab 2003 übernahm er auch Beratertätigkeiten für Fernsehproduktionen und Ausstellungen (u. a. „Russland und Deutschland. Von der Konfrontation zur Zusammenarbeit“ im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst).

2015 habilitierte er sich an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg zum Thema Die sowjetisch-indischen Beziehungen 1941–1965/1966. Kommunismus, Dekolonisierung und Kalter Krieg. Er erhielt die Venia legendi für Neuere Geschichte und Osteuropäische Geschichte. Von 2009 bis 2011 war er Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Professur für Neuere Geschichte unter Berücksichtigung Westeuropas (Bernd Wegner) an der Fakultät für Geistes und Sozialwissenschaften der Helmut-Schmidt-Universität. Von 2011 bis 2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945–1968. Im Sommersemester 2016 vertrat er die Professur für Neuere Geschichte (Roland Wenzlhuemer) an der Universität Heidelberg. Danach wurde er wissenschaftlicher Leiter des russisch-deutschen Projekts zur Suche und Digitalisierung von Archivunterlagen „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“ am Deutschen Historischen Institut Moskau. Im Sommersemester 2018 vertrat er an der Universität Heidelberg die Professur für Osteuropäische Geschichte. 2019 bis Anfang 2023 war er Stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Moskau. Seit Herbst 2023 leitet er das Branch Office Georgia der Max Weber Stiftung in Tbilissi.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die deutsche, russische/sowjetische und südasiatische Geschichte und die Geschichte Internationaler Beziehungen seit dem 19. Jahrhundert, der Zweite Weltkrieg, Kriegsgefangenengeschichte sowie die Geschichte von Sicherheitskonzepten und -strukturen.

Hilger ist verheiratet und Vater eines Kindes.

Schriften (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Hilger: Deutsche Kriegsgefangene in der Sowjetunion 1941–1956. Essen 2000, S. 486.
Normdaten (Person): GND: 130929190 | LCCN: nb99143585 | VIAF: 8097690 |