BMW M1

BMW
BMW M1 im BMW MuseumBMW M1 im BMW MuseumBMW M1 im BMW Museum
E26
Verkaufsbezeichnung: M1
Produktionszeitraum: 1978–1981
Klasse: Sportwagen
Karosserieversionen: Coupé
Motoren: Ottomotor:
3,5 Liter
(204 kW)
(277 PS)
Länge: 4359 mm
Breite: 1824 mm
Höhe: 1138 mm
Radstand: 2560 mm
Leergewicht: 1300 kg

Der BMW M1 (interne Bezeichnung E26) ist ein Supersportwagen von BMW mit längs eingebautem Mittelmotor und Hinterradantrieb. Von Herbst 1978 bis Ende 1981 wurden 460 Fahrzeuge hergestellt.

Geschichte

BMW Turbo (1972) Der von Andy Warhol bemalte BMW M1, das vierte BMW Art Car

1972 präsentierte BMW einen Prototyp mit der Bezeichnung BMW Turbo (E25). Dieses Fahrzeug, mit Flügeltüren und Vierzylinder-Mittelmotor ausgestattet, war nicht für eine Serienproduktion vorgesehen, sondern diente als Designstudie und Technologieträger. 1973 folgte ein weiteres Exemplar. Der 250 km/h schnelle Turbo war eine Antwort auf schwerfällige Prototypen zum Thema Sicherheitswagen mit klobigen Anbauteilen. (Siehe z. B. Volvo VESC)

Das Grundkonzept des Turbos schaffte für den Fahrer ein dickes Sicherheitspolster: Niedriger Schwerpunkt, breite Aufstandsfläche und ein spezielles Fahrwerk. Dazu kamen Fahrerassistenzsysteme wie ABS, Radar-Abstandswarner und ein Querbeschleunigungsmesser. Zusätzlich gab es ein passives Sicherheitspaket mit Sicherheitsgurten, die den Stromkreis für das Zündschloss schließen, oder die Sicherheitslenksäule mit drei Kardangelenken. Die in das Dach fortgesetzten Türpfosten bildeten einen unsichtbaren Überrollkäfig und wurden durch Sicherheitsknautschzonen mit hydraulischen Dämpfern in Front und Heck ergänzt. Auch bei der Farbgebung stand die Sicherheit im Vordergrund: Ein knalliges Rot mit leuchtend orangefarbener Front- und Heckpartie.

Die futuristisch anmutende Stylingstudie des BMW-Chefdesigners Paul Bracq gab die Richtung für die 1976 folgende Entwicklung des BMW M1 vor. Diese lief nach den Vorgaben von BMW bei Lamborghini in Sant’Agata Bolognese, Italien. Dort sollte das Fahrzeug ursprünglich auch gefertigt werden, doch gab es später Probleme bei Lamborghini, so dass das Fahrzeug von Baur in Stuttgart gefertigt wurde. Für das Design der Karosserie war Giorgio Giugiaro verantwortlich, der den BMW M1 im Vergleich zum Prototyp BMW Turbo sachlicher gestaltete und auf die Flügeltüren verzichtete.

Der BMW M1 wurde 1978 präsentiert und als Auto der Superlative eingestuft. Der Autotester Gerold Lingnau bescheinigte dem Wagen „ausgefeilte Technik und überlegene Fahreigenschaften“. Für die Entwicklung und Produktion gründete BMW eigens die BMW Motorsport GmbH, das M im Modellnamen steht somit für Motorsport. 1979 kostete der Wagen 113.000 Deutsche Mark, nach heutiger Kaufkraft etwa 153.000 Euro, und war damit das teuerste deutsche Auto.

Karosserie und Technik

Die Karosserie des BMW M1 ist auf einem Gitterrohrrahmen aufgebaut. Es finden viele Teile aus dem damaligen PKW-Programm von BMW Verwendung. Ein äußerlich auffälliges Merkmal sind die eingesetzten Heckleuchten aus der damaligen BMW 6er-Reihe. Für BMW ungewöhnlich war die Verwendung von Klappscheinwerfern, die wegen der damaligen amerikanischen Vorschriften zur Lampenhöhe bei der aerodynamisch flachen Front notwendig waren.

Motoren

Studie BMW turbo:

BMW M1 Serienversion:

BMW M1 Rennversion:

Fahrleistungen

BMW M1 Procar im BMW-Showroom am Kurfürstendamm in Berlin

Die Straßenversion des BMW M1 beschleunigt in ca. 5,6 Sekunden von 0 bis 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 262 km/h. Das Gruppe-4-Fahrzeug beschleunigt in 4,5 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h. Bis zum Verkaufsbeginn des Porsche 911 turbo mit Werksleistungssteigerung im Jahr 1983 war der BMW M1 der schnellste Seriensportwagen eines deutschen Herstellers. Messwerte aus der Zeitschrift auto motor und sport:

Motorsport

Nelson Piquet in einem BMW M1 (1980) Der Franzose Bernard Béguin in einem BMW M1 der Gruppe B für Rallye-Einsätze (1984)

Ursprünglich war der BMW M1 für den Einsatz im Motorsport geplant, nur eine Homologationsserie sollte in kleiner Auflage für den öffentlichen Straßenverkehr gebaut werden. Durch Änderungen im internationalen Reglement noch vor der Präsentation des BMW M1 erwies er sich als Rennfahrzeug jedoch praktisch als überflüssig. Er wurde mit mäßigem Erfolg zwar noch als Rennwagen in diversen Serien eingesetzt, die Mehrzahl der produzierten Fahrzeuge wurde aber entgegen der ursprünglichen Planung als Straßenversion an Privatleute verkauft. Am 1. März 1983 wurde der BMW M1 nachträglich für die Gruppe B homologiert und tauchte dann sporadisch auch als Rallyewagen (beispielsweise beim WM-Lauf Rallye Korsika 1983) bei internationalen Wettbewerben auf.

Lediglich in der Procar-Serie, einem Rahmenprogramm der Formel 1 in den Jahren 1979 und 1980, erlangte der BMW M1 größere Aufmerksamkeit im Bereich des Rennsports. In der Procar-Serie traten die fünf schnellsten Formel-1-Fahrer aus den Trainingsläufen mit Werksfahrzeugen des BMW M1 gegen ausgewählte private Fahrer dieses Fahrzeugtyps an.

M1 Hommage

Zum 30-jährigen Jubiläum des BMW M1 präsentierte BMW im April 2008 die Studie M1 Hommage. Offiziellen Stimmen aus dem BMW-Konzern zufolge soll es eine einmalige Designstudie sein, die nicht in Produktion gehen wird. Das Fahrzeug wurde unter anderem 2009 auch auf der Dubai International Motor Show und auf der Melbourne International Motor Show, in Paris 2013 auf der Retromobile, 2015 auf dem Festival automobile international und 2016 auf dem Concorso d’Eleganza am Comer See gezeigt.

Literatur

Commons: BMW M1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. BMW Group Zeitung. Nr. 9, 2006. 
  2. a b Frank Gotta: Pariser Automobilsalon: Im Westen manches Neue – BMW stellt den M1 vor. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11. Oktober 1978, S. 33. 
  3. Gerold Lingnau: Der BMW M1: Sportwagen für den Alltag gezähmt – Das 100.000-Mark-Auto bietet Fahrleistungen der Extraklasse. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. Mai 1979, S. IV. 
  4. Entspricht kaufkraftbereinigt in heutiger Währung rund 153.000 Euro. Die Zahl wurde mit der Vorlage:Inflation ermittelt, auf 100 EUR gerundet und gilt für den zurückliegenden Januar.
  5. Andreas Gabriel (Hrsg.): Porsche 911 Turbo – Air Cooled Years 1975–1998. 1. Auflage. BMB, Berlin Motor Books, Berlin 2012, ISBN 978-3-9814592-1-0
  6. Die Sport-Kollektion von BMW. In: Auto, Motor und Sport. Nr. 25, 6. Dezember 1986. 
  7. Moritz: BMW M1 “Hommage”! automobil-blog.de, 27. April 2008, abgerufen am 14. Juni 2013. 
  8. Thomas Geiger: Dubai Motorshow – Goldrausch im Supermarkt der Luxusschlitten. In: Die Welt. 16. Dezember 2009 (welt.de ). 
Modelle der Bayerischen Motoren Werke
Aktuelle Modelle:

1er • 2er • 3er • 4er • 5er • 7er • 8er • iX • M2 • M3 • M4 • M5 • M8 • X1 • X2 • X3 • X4 • X5 • X6 • X7 • XM • Z4

Modelle seit 1972:
1er:

E81, E82, E87, E88 • F20, F21 • F52 • F40 • F70

2er:

F22, F23 • F44 • F45 • F46 • G42 • U06

3er:

E21 • E30 • E36 • E46 • E90, E91, E92, E93 • F30, F31, F35 • F34 • G20, G21 • Compact

4er:

F32, F33, F36 • G22, G23, G26

5er:

E12 • E28 • E34 • E39 • E60, E61 • F07 • F10, F11, F18 • G30, G31, G38 • G60, G61, G68

6er:

E24 • E63, E64 • F12, F13, F06 • G32

7er:

E23 • E32 • E38 • E65, E66, E67 • E68 • F01, F02, F03, F04 • G11, G12 • G70

8er:

E31 • G14, G15, G16

X1:

E84 • F48 • U11

X2:

F39 • U10

X3:

E83 • F25 • G01 • G45

X4:

F26 • G02

X5:

E53 • E70 • F15 • G05

X6:

E71, E72 • F16 • G06

X7:

G07

XM:

G09

Z-Modelle:

Z1 • Z3 (E36/7, E36/8) • Z4 (E85, E86) • Z4 (E89) • Z4 (G29) • Z8 (E52)

M-Modelle:

M1 (E26) • M2 • (F87 • G87) • M3 (E30 • E36 • E46 • E90, E92, E93 • F80 • G80) • M4 (F82, F83 • G82, G83) • M5 (E28 • E34 • E39 • E60, E61 • F10 • F90 • G90) • M6 (E63, E64 • F06, F12, F13) • M8 (F91, F92, F93) • XM (G09) • 3.0 CSL

i-Modelle:

i3 (I01) • i3 (G28) • i4 (G26) • i5 (G60) • i7 (G70) • i8 (I12, I15) • iX (I20) • iX1 (U11) • iX2 (U10) • iX3 (G08) • iX5 Hydrogen (G05)

Historische Modelle
(1945–1970er):

501, 502 • 503 • 507 • 528 • 541 • 570 • 600 • 700, 700 RS • 1500, 1600, 1800, 2000, 2000 CS • 1600 GT • 1502, 1602, 1802, 2002 (E10), 2002 turbo (E20) • 2500, 2800, 2,8, 3,0, 3,3 (E3) • 2800 CS, 2.5 CS, 2.8 CS, 3.0 CS, 3.0 CSi, 3.0 CSL (E9) • 3200 CS • Isetta

Historische Modelle
(bis 1945):

3/15 PS • 3/20 PS • 303 • 309 • 315 • 315/1 • 319, 319/1 • 320 • 321 • 325 • 326 • 327 • 328 • 329 • 332 • 335 • 337 • F 76, F 79

Konzeptautos:

Liste • K1 • K4 • 328 Hommage • 531/331 • 505 • 3200 Michelotti Vignale • Turbo X1 (E25) • Nazca C2 • E1 • H2R • Concept 7 Series ActiveHybrid • Concept CS • Concept X1 • Concept X6 ActiveHybrid • Concept ActiveE • Vision Efficient Dynamics (i8) • GINA Light Vision • M1 Hommage • Megacity Vehicle (i3) • Vision ConnectedDrive • ActiveE

Motorsport:

M3 GTR • F1.06 • F1.07 • F1.08 • F1.09 • M3 DTM • M3 GT2 • Z4 GT3 • M3 GT4 • 320 TC • M4 DTM • M235i Racing • M6 GT3 • M6 GTLM • M4 GT4 • M240i Racing • M8 GTE

Modelle aus Südafrika:

1800 GL, 1800 SA, 2000 GL, 2000 SA • 1804, 2004

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