Reichsgau Oberdonau

Ostmark 1941: Reichsgaue, Land- und Stadtkreise

Der Reichsgau Oberdonau war einer von sieben Reichsgauen des Deutschen Reichs im 1938 angeschlossenen Österreich. Er bestand aus Teilen Oberösterreichs, Teilen des Salzkammergutes mit dem Ausseerland und südwestlichen Teilen Böhmens, die nach dem Münchner Abkommen 1938 von der Tschechoslowakei abgetreten worden waren. Der Reichsgau Oberdonau bestand nach dem Ostmarkgesetz von 1939 bis 1945. Von 1939 bis 1942 wurden die sieben Reichsgaue im ehemaligen Österreich als Ostmark, ab 1942 als Alpen- und Donau-Reichsgaue bezeichnet, um jeglichen Bezug zum früheren Österreich zu beseitigen.

Geschichte

→ Hauptartikel: Geschichte Oberösterreichs

Bereits im August 1926 entstand unter Alfred Proksch ein Gau Oberösterreich der NSDAP in Österreich, den ab 1927 Andreas Bolek und nach dem Parteiverbot 1933 in der illegalen Phase August Eigruber (ab 1936) leitete.

Im Reichsgau Oberdonau fungierte Eigruber während der gesamten Zeit als Gauleiter und in Personalunion erst als Landeshauptmann und ab 1940 als Reichsstatthalter. Sein Stellvertreter als Gauleiter war ab 1938 Hans Eisenkolb, ab 1. Mai 1940 Christian Opdenhoff. Die Gauhauptstadt war Linz, das als Alterssitz Hitlers zur „Führerstadt“ ausgebaut werden sollte. Im Gaugebiet befanden sich seit 1938 das KZ Mauthausen mit mehreren Außenlagern, die Tötungsanstalt Hartheim bei Linz sowie der Bergungsort Salzbergwerk Altaussee für NS-Raubkunst.

Verwaltungseinheiten

Die Verwaltungseinheiten des Gaues waren:

Stadtkreise

  1. Stadtkreis Linz
  2. Stadtkreis Steyr

Landkreise

  1. Landkreis Braunau am Inn
  2. Landkreis Freistadt
  3. Landkreis Gmunden
  4. Landkreis Grieskirchen
  5. Landkreis Kaplitz
  6. Landkreis Kirchdorf an der Krems
  7. Landkreis Krummau
  8. Landkreis Linz
  9. Landkreis Perg
  10. Landkreis Ried im Innkreis
  11. Landkreis Rohrbach
  12. Landkreis Schärding
  13. Landkreis Steyr
  14. Landkreis Vöcklabruck
  15. Landkreis Wels

Amtsträger

Folgende Personen gehörten der Gauleitung an

Gliederungen der NSDAP (Auswahl)

Dokumentarfilm

2021 erschien die bislang erste Dokumentarfilmproduktion, die sich explizit mit den Gauleitern der Alpen- und Donau-Reichsgaue auseinandersetzt und die Entwicklungsgeschichte dieser nationalsozialistischen Verwaltungseinheiten aufzeigt. Der Doku-Zweiteiler des österreichischen Regisseurs Christian Hager wurde im Hauptabendprogramm von ORF III ausgestrahlt und thematisiert auch den Reichsgau Oberdonau unter der Gauleitung von August Eigruber.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Territorium Gau Oberdonau
  2. Michael Rademacher: Reichsgau Oberdonau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 
  3. Gauorganisationsamt der NSDAP und Behörde des Reichsstatthalters in Wien (Hrsg.): Ostmark Jahrbuch 1941. Carl Ueberreuter Verlag, Wien 1941. 
  4. Gauorganisationsamt der NSDAP und Behörde des Reichsstatthalters in Wien (Hrsg.): Ostmark Jahrbuch 1941. Carl Ueberreuter Verlag, Wien 1941. 

Weblinks

48.16666666666714Koordinaten: 48° 10′ N, 14° 0′ O

Gaue der NSDAP

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Siehe auch: Struktur der NSDAP: Die 43 Gaue (1941) und ihre Gauleiter Normdaten (Körperschaft): GND: 6011725-4 | VIAF: 138137620