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Reza Hajatpour (geboren 1958 im Nordiran) ist ein Philosoph, Islamwissenschaftler und Schriftsteller. Er ist Hochschulprofessor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie. Hajatpour ist Vertreter der Diskurskritik der islamischen Theologie und vertritt eine human- bzw. menschenrechtsethische Existenzphilosophie.
Hajatpour ist ein Urenkel von Scheich Ali Taleghani Sohani (bekannt als Tanha, gest. 1932)[1], einem der elf Bildungsstifter, die zahlreiche moderne Schulen in Iran gegründet hatten.
Hajatpour absolvierte ein theologisches Studium im Iran. Er kritisierte das politische Konzept über die „Herrschaft des religiösen Gelehrten“ von Ruhollah Chomeini und den herrschenden religiösen Despotismus im Iran. 1985 verließ er seine Heimat und ging nach Deutschland ins Exil. Seine Erinnerungen an die islamische Revolution hielt er in der Autobiographie „Der brennende Geschmack der Freiheit“ (Suhrkamp) fest. In Deutschland folgte ein Studium der Philosophie, Islamwissenschaft (auch zum Teil der Iranistik) und Politikwissenschaft in Heidelberg, Bonn und Bamberg. Hajatpour studierte u. a. bei Anton Schall, Klaus von Beyme, Manfred Gustav Schmidt, Bert Fragner, Heinz Robert Schlette und Michael Hampe. Im Jahr 1993 erhielt er ein Auslandsstipendium für einen einjährigen Studienaufenthalt an der American University in Cairo.
1997 wurde er Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung für sein Promotionsprojekt mit dem Titel „Die iranische Geistlichkeit zwischen Utopie und Realismus“. Im Jahr 2000 schloss Reza Hajatpour seine Promotion mit der Endnote im Rigorosum: „summa cum laude (0,00)“ ab, wofür er im selben Jahr den Förderpreis der Otto-Friedrich-Universität Bamberg erhielt. Von 1999 bis 2002 war er Dozent an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und anschließend bis 2011 an der Universität Bamberg. Schließlich ließ er sich an der Universität Bamberg im Fach Islamwissenschaft habilitieren.
In seinem Studium beschäftigte er sich u. a. mit Ibn Miskawaih, Zakaryā ar-Rāzī (Rahzes) al-Farabi, Ibn Sina (Avicenna), Ibn Tufail, al-Gazali, Aziz ad-Din Nasafi, Ubayd Zakani, Mullā Ṣadrā, Mohammad-Taqi Jafari und Mehdi Hairi Yazdi und ebenso mit den westlichen Philosophen wie John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Charles Taylor und Pierre Hadot.
Reza Hajatpour ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Werke und hat für etliche internationale Zeitungen Artikel verfasst. Sein Artikel „Der kurze Frühling der Freiheit“, erschienen am 25. Juni 2009 in der Neuen Zürcher Zeitung, wurde für den Medienpreis der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) („Menschenrechte im Iran“) nominiert.
Bei der Neubearbeitung des nach Friedrich Ueberweg benannten „Grundriss der Geschichte der Philosophie. Philosophie in der islamischen Welt“ unter der Leitung von Ulrich Rudolph (Hrsg.) im Verlag Schwabe & Co. AG in Basel, in Zusammenarbeit mit Anke von Kügelgen (Bern), hat er als Autor dem vierten Band „Die Geschichte der Philosophie im 19./20. Jahrhundert“ mitgewirkt.
Im Sommersemester 2012 trat er eine Vertretungsprofessur für das Fach Islamwissenschaft/Schwerpunkt Iran an der Universität Tübingen an. Seit Oktober 2012 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Islamisch-Religiöse Studien mit Systematischem Schwerpunkt am Department Islamisch-Religiöse Studien (DIRS). Er lehrt Theologie/Philosophie/Mystik/Ethik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie. Von 2015 bis 2017 war er Prodekan der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie an der FAU.
Seit 2016 ist er Gastprofessor an der Universität Innsbruck am Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik.[2]
Hajatpour ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher und akademischer Einrichtungen.
2019 gründete er mit einigen Freunden auf Initiative von Reinhard Knodt die Akademie für den Ost-Westlichen Dialog der Kulturen, in der er bis Oktober 2022 als Präsident wirkte.
Seine Forschungsschwerpunkte bilden schiitischer Islam, Staatsdenken, Menschenrechte, Menschenbild, Reformdenken im Islam, Islamische Mystik, Islamische Ethik und Islamische Philosophie. Darüber hinaus hat er im Laufe seiner akademischen Laufbahn innerhalb der Islamwissenschaft ein dezidiert sozial- und kulturwissenschaftliches Profil entwickelt, das von seinen Publikationen zum Kontext der schiitischen Theologie und zur iranischen Zeitgeschichte, zum Religionsdiskurs in einer pluralen Gesellschaft sowie einer spirituellen Entfaltung der Glaubensinhalte untermauert wird.
Reza Hajatpour ist ein Verfechter der Philosophie der „Symphonie der Differenzen“[3] und „der Freiheit zum existentiellen Selbstentwurf“[4]. Wie Ulrich Rudolph hervorhebt, hat Hajatpour seine Studien nicht nur „als Islamwissenschaftler, sondern auch als islamischer Philosoph und Theologe geschrieben“.[5]
Er geht von einer grundsätzlichen Autonomie des Menschen aus, die ihn befähigt, sich selbst zu konstituieren. Selbst der Glaube ist ein Entwurf des Menschen. Ohne Freiheit könne nicht vom Glauben gesprochen werden. Mit seiner Definition des Glaubens als Begehren, als Liebe zur Schönheit im Sinne der vollkommenen Ganzheit sieht Darius Asghar-Zadeh Hajatpour in der Tradition der islamischen ʿisq-Mystik stehend.[6] Es gehe um Glaubensästhetik und nicht um Glaubensdogmatik. Eine moderne Theologie sei ohne eine kritische ethisch-humane Reflexion der Glaubensinhalte nicht ergiebig[7]. Der existenzielle Entwurf geht Hand in Hand mit Selbstoptimierung, was Fragen in Bezug auf Eugenik und künstliche Intelligenz (KI) aufwirft.[8]
Dementsprechend vertritt er die Idee der Ethik des Selbstentwurfes.[9] Hierbei handele es sich um eine anthropologische Würdeethik frei von der religiösen Dogmatik. Es existiere demnach keine universelle Ethik, sondern höchstens eine humane Ethik, die nach verbindenden Tugenden sucht. Ebenso wenig gebe es eine absolute Wahrheit, sondern vielmehr unterschiedliche Perspektiven der Existenz. Nur das „Lebensprinzip“ als „Leitprinzip“ im Sinne der globalen Verwirklichung der Menschenrechte und Existenzberechtigung der Differenzen und deren Ankerkennung gelte als allgemeingültig.
Diese existentiellen Fragen spiegeln sich auch in seinen belletristischen Arbeiten wider. Das Leben im Exil und die Suche nach der Identität und Authentizität gehen mit der Frage der Selbstfindung und Selbstbildung in der Existenz einher.[10] „Das was uns einigt, sind also am Ende nicht unsere Theorien und die „kleine Vernunft“ des Kopfes, (Nietzsche) sondern die „große Vernunft“ des Lebens selber.“[11]
Mitwirkung an der Neubearbeitung des nach Ueberweg benannten Grundriss der Geschichte der Philosophie. Philosophie in der islamischen Welt. Im 19. Und 20. Jahrhundert – Türkei, Iran und Südasien. Hrsg. Anke von Kügelgen (2021). Verlag Schwabe & Co. AG in Basel. Bd. 4/2. S. 918–947; 1015:1051. ISBN 978-3-7965-4320-3
Personendaten | |
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NAME | Hajatpour, Reza |
KURZBESCHREIBUNG | Philosoph, Islamwissenschaftler und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 20. Jahrhundert |