Schlacht bei Wavre | |||||||||||||||||
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Teil von: Sommerfeldzug von 1815 (Sechster Koalitionskrieg) | |||||||||||||||||
Datum | 18. Juni bis 19. Juni 1815 | ||||||||||||||||
Ort | Wavre in Wallonien | ||||||||||||||||
Ausgang | Taktischer Sieg der Franzosen (Vertreibung der Preußischen Truppen)
Strategischer Vorteil der Alliierten (die Vereinigung Grouchys mit Napoleon bei Waterloo wurde verhindert) | ||||||||||||||||
Folgen | 24 000 Mann preußische Truppen hielten 34 000 Mann französische Truppen von der Schlacht bei Waterloo fern | ||||||||||||||||
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Frühjahrsfeldzug 1813
Lüneburg – Möckern – Halle – Großgörschen – Gersdorf – Bautzen – Reichenbach – Nettelnburg – Haynau – Luckau
Herbstfeldzug 1813
Großbeeren – Katzbach – Dresden – Hagelberg – Kulm – Dennewitz – Göhrde – Altenburg – Wittenberg – Wartenburg – Liebertwolkwitz – Leipzig – Torgau – Hanau – Hochheim – Danzig
Winterfeldzug 1814
Épinal – Colombey – Brienne – La Rothière – Champaubert – Montmirail – Château-Thierry – Vauchamps – Mormant – Montereau – Bar-sur-Aube – Soissons – Craonne – Laon – Reims – Arcis-sur-Aube – Fère-Champenoise – Saint-Dizier – Claye – Paris
Sommerfeldzug von 1815
Quatre-Bras – Ligny – Waterloo – Wavre – Paris
Die Schlacht bei Wavre war eine der letzten Schlachten der Napoleonischen Kriege. Sie ereignete sich vom 18. Juni bis zum 19. Juni 1815 zwischen der von Johann Adolf von Thielmann kommandierten Nachhut der preußischen Armee vom Niederrhein und einer französischen Streitmacht unter Emmanuel de Grouchy. Ihre Bedeutung erhielt die Schlacht von Wavre dadurch, dass die preußischen Truppen letztlich über 30 000 französische Soldaten von der Schlacht von Waterloo fernhielten und damit zur Niederlage Napoleons beitrugen.
Aufgeführt sind die befehlshabenden Offizieren und die unterstellten Mannschaftstärken.
Dem Oberbefehl des Marschalls Emmanuel de Grouchy unterstanden insgesamt ca. 34 000 Mann der nachfolgende Truppen:
Obgleich den Korps jeweils vier sogenannte Infanterie-Brigaden unterstellt waren, entsprachen diese vielmehr französischen Divisionen.
Da es in der Schlacht von Ligny nicht den Hauptangriff der französischen Offensive aushalten musste, hatte das III. preußische Korps weniger Verluste als die anderen beiden preußischen Korps erlitten; seine Einsatzstärke war vermutlich nur um 3.000 Mann gesunken.
Nachdem die preußischen Truppen in der Schlacht von Ligny geschlagen worden waren, mussten sie sich teilweise ungeordnet zurückziehen. Dabei wurde Grouchy von Napoléon mit der Verfolgung der abziehenden preußischen Verbände beauftragt. Die zögerliche Verfolgung durch die französischen Truppen ermöglichte es der preußischen Armee, sich wieder zu sammeln und auf den Befehl von Blücher Richtung Waterloo abmarschieren zu können. Während das I. Korps unter von Zieten und das II. Korps unter von Pirch von Wavre nach Waterloo aufbrachen, marschierte das IV. Korps unter General von Bülow vor diesen beiden Korps. Das III. Korps unter Generalleutnant von Thielmann bildete aufgefächert zwischen Wavre (23 Bataillone), Bierges (9 Bataillone) und Limal eine Riegelstellung, welche die französische Verfolgung vereiteln sollte.
Am 17. Juni marschierte die Masse der französischen Truppen unter Grouchy ca. 15 Kilometer. Die weitere Verfolgung wurde am 18. Juni gegen 10.00 Uhr aufgenommen. Ab 11.30 Uhr setzte der Kanonendonner der Schlacht von Waterloo ein. Obwohl Gérard Grouchy bedrängte, dort hinzueilen, hielt dieser sich an seine Befehle und setzte den Marsch auf Wavre fort.
Kurz nachdem die französische Streitmacht in Kontakt mit preußischen Verbänden gekommen war, erreichte das III. französische Korps unter Vandamme Wavre; gefolgt vom II. Kavallerie-Korps unter Exelmanns. Der Befehlshaber des III. französischen Korps befahl im Folgenden mehrere Angriffe auf die Stadt Wavre, die von leichter preußischer Infanterie besetzt war. Alle Angriffe über die steinerne Brücke auf die preußischen Stellungen wurden abgewehrt. Auch zusätzliche Angriffe auf die preußischen Stellungen bei Bas-Wavre durch und bei Bierges scheiterten.
Mittlerweile erreichte Grouchy ein Befehl Napoleons, unverzüglich abzumarschieren und in die Kampfhandlungen der Schlacht von Waterloo einzugreifen. Tatsächlich befahl Grouchy auch einigen Verbänden des IV. Korps abzumarschieren und diesen Befehl auszuführen. Dennoch griff Vandamme vor Wavre weiterhin an, insgesamt wurden über ein Dutzend Sturmangriffe der französischen Infanterie über die Brücke von Wavre gezählt. Diese Kämpfe dauerten über den Einbruch der Dunkelheit hinaus bis ca. 23.00 Uhr an.
Gegen 18 Uhr erreichte das I. französische Kavallerie-Korps Limal, das lediglich von einem preußischen Infanterie-Regiment und wenig Kavallerie verteidigt wurde. Der Angriff der französischen Kavallerie warf die Preußen aus Limal, über dessen Brücke weitere französische Truppen (darunter auch die Reserve-Division unter Teste) nachrückten. Aber auch preußische Truppen wurden als Verstärkung Richtung Limal abgesandt, insgesamt versuchte von Thielmann eine zusammenhängende Abwehrfront zu bilden. Auch ein erster preußischer Gegenangriff, der nach Einbruch der Dunkelheit eingeleitet wurde, wurde abgefangen. Im Gegenzug dehnten die französischen Truppen ihr Einflussgebiet bis hinter Limal aus. Dies hatte zur Folge, dass das III. preußische Korps von der Anglo-Alliierten Armee und der Preußischen Armee getrennt wurde.
Nachdem die preußischen Truppen in der Nacht auf den 19. Juni weitere Verstärkungen (darunter auch die restlichen Truppen) erhalten hatten, begannen diese vor der Morgendämmerung einen Überraschungsangriff auf die Franzosen. Diese befanden sich in der Übermacht und begannen auf Befehl Marschall Grouchys mit Artillerieunterstützung einen Gegenangriff. Diesem Angriff folgten weitere Angriffe, welche letztlich dazu führten, dass die Preußen das Schlachtfeld räumen mussten. Im Anschluss an das Gefecht erfuhr Grouchy von der Niederlage seines Kaisers in der Schlacht von Waterloo, worauf er den Befehl zum Rückzug der Truppen nach Frankreich gab.
Die Schlacht endete mit einem französischen Sieg, da die preußischen Truppen vom Schlachtfeld vertrieben wurden. Durch die Kampfhandlungen bei Wavre wurde allerdings das Eingreifen der französischen Verbände in der Schlacht bei Waterloo verhindert, was Napoleon vor der Niederlage hätte bewahren können. Die Kämpfe am 18. und 19. Juni hatten unter den preußischen Truppen 3200 Mann das Leben gekostet, die Franzosen verloren 2200 Soldaten.