In der heutigen Welt ist Walter Leistikow ein Thema, das die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf sich gezogen hat. Ob aufgrund seiner heutigen Relevanz oder seiner Auswirkungen auf die Gesellschaft, Walter Leistikow hat in verschiedenen Bereichen großes Interesse geweckt. Vom wissenschaftlichen bis zum kulturellen Bereich war Walter Leistikow Gegenstand zahlreicher Studien und Forschungen, die versuchen, seine Bedeutung und seinen Einfluss auf unser Leben zu verstehen. In diesem Artikel werden wir verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Walter Leistikow untersuchen und seine Auswirkungen und seine Relevanz im aktuellen Kontext analysieren.
Walter Leistikow, späte FotografiePorträt Leistikows von Lovis Corinth, 1893, Stiftung Stadtmuseum BerlinWaldsee im Winter (1892)Märkischer See bei Sonnenuntergang (1895)Abendstimmung am Schlachtensee (1895)Haus in Dänemark (1898)Grabstätte Walter Leistikow, Friedhof Bergstraße, Berlin-Steglitz
Walter Leistikow wurde in Bromberg (dem heutigen Bydgoszcz in Polen) als zweites von neun Kindern des Apothekers Karl Leistikow (1820–1893) und seiner Ehefrau Bertha Cäcilie Leistikow geb. Hoyer (1837–1912) geboren. Sein Geburtshaus stand in der (heute nicht mehr existenten) belebten Danziger Straße, an der Ecke zur Elisabethstraße, am Rande des Stadtzentrums. Dort befand sich auch die elterliche Magenbitter-Fabrik Kujawiak, die der Familie über Jahrzehnte ein beträchtliches Zusatzeinkommen lieferte.
Leistikow beteiligte sich erstmals 1886 am Berliner Salon. Er gehörte 1892 zu den Gründungsmitgliedern der oppositionellen Künstlergruppe Die XI. Um 1893 stand er zeitweise dem Symbolismus nahe, dessen Farbgebung und Linienführung für ihn maßgebend blieben.[2] Die angebliche Rückweisung des Gemäldes Grunewaldsee von der Jury der Großen Berliner Kunstausstellung als Gründungsanlass der Berliner Secession ist eine Legende.
Sonnenuntergang an der Küste (1906)
Leistikow wirkte entsprechend der Kunstauffassung seiner Zeit auch als Kunsthandwerker und entwarf Möbel, Stoffe, Teppiche und Tapeten. Um 1902 war er für die Kölner Schokoladenfabrik Gebr. Stollwerck mit Entwürfen für Stollwerck-Sammelbilder tätig und entwarf u. a. die Serie „Deutsche Landschaften“ für das Sammelalbum No. 5.[3] Zudem versuchte er sich als Schriftsteller. 1893 veröffentlichte er in der Freien Bühne die Novelle Seine Cousine, 1896 erschien sein Roman Auf der Schwelle, der aber nicht erfolgreich war.[4]
Leistikow war ab Dezember 1894 mit der aus Kopenhagen stammenden Kaufmannstochter Anna Catharina Mohr (1863–1950) verheiratet und hatte zwei Kinder, Gerda (1896–) und Gunnar (1903–1980).[7] Sein Neffe Hans Leistikow (1892–1962) wurde als Gestalter und Grafiker bekannt.
Walter Leistikow erschoss sich am 24. Juli 1908 während eines Aufenthalts im Kurhaus Hubertus in Berlin-Schlachtensee. Er war langjährig an Syphilis erkrankt. Nach einer großen Trauerfeier im Berliner Secessionsgebäude wurde er am 29. Juli 1908 auf dem Friedhof Steglitz beigesetzt. Sein Grab ist ein Ehrengrab des Landes Berlin. Der Grabstein – ein Werk Franz Seecks von 1909 – wurde zum 100. Todestag erneuert. Die Grabstätte befindet sich in der Abt. Ih - Erbbegräbnis 251.
Ehrungen
Seit 1920 trägt der Walter-Leistikow-Weg in Berlin-Mahlsdorf seinen Namen.[8]
1972 erschien eine Briefmarke mit einem Motiv Leistikows (Am Schlachtensee).
Deutsche Briefmarke von 1972 mit Motiv Am Schlachtensee
Von 1954 bis zu ihrer Schließung 2008 war die Leistikow-Oberschule, einzige Hauptschule in Berlin-Zehlendorf, nach ihm benannt.[11]
Südöstlich der Stadt Erkner gibt es einen Leistikow-Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Löcknitztal. Walter Leistikow hielt sich mehrmals in Erkner bei seinem Freund Gerhart Hauptmann auf und malte in der Natur.[12]
Liebesinsel - Lindwerder, Blick auf das Havelufer, 1906.
Sonnenuntergang an der Küste, 1906.
Berliner Seenlandschaft, o. J.
Märkischer See im Abendlicht, o. J.
Abendliche Havellandschaft bei aufgehendem Vollmond, o. J.
Flusslandschaft, o. J.
Märkischer See, o. J.
Ziehende Schwäne bei untergehender Sonne, o. J.
Fischerboote im Hafen, o. J.
Grunewaldsee mit Bucht, o. J.
Haus hinter blühenden Kastanienbäumen, o. J.
Segelboote, o. J.
Dünen an der Ostsee, o. J.
Wald (Walddickicht), o. J.
Schriften
Walter Selber (Pseudonym): Die Affäre Munch. In: Freie Bühne, 3. Jg., 1892, S. 1296–1300.
Moderne Kunst in Paris. In: Freie Bühne, 4 Jg., 1893, S. 800–804.
Seine Cousine (Novelle). In: Freie Bühne, 4. Jg., 1893.
Auf der Schwelle. Roman. Schuster & Loeffler, Berlin 1896. Digitalisierung: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2020. urn:nbn:de:kobv:109-1-15418745; Reprint AVI Arzneimittel Verlags-GmbH, Berlin 2008.
Moderne Tapeten. In: Kunstgewerbeblatt, N. F., 13. Jg., Heft 5, 1902, S. 85–92.
Otto Eckmann. In: Kunstgewerbeblatt, N. F., 13. Jg., Heft 10, 1902, S. 194–197.
Über den deutschen Künstlerbund und die Tage in Weimar. In: Die Kunst für Alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur, 19. Jg., 1903/04, Heft 9, S. 201–205.
Über das Erlernen der Malerei. In: Die Kunst für Alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur, 23. Jg., Heft 15, 1908, S. 351–354.
Literatur
Wilhelm Fabian: Zur Schätzung Walter Leistikows. In: Deutsche Kunst, 2, 1897/98, S. 381–383.
Max Osborn: Walter Leistikow. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Band 5, Heft 3, 1899, S. 113–136, (Digitalisat).
Peter Behrens: Walter Leistikow. In: Dekorative Kunst, 2, 1899, S. 233 f.
Friedrich Fuchs: Walter Leistikow. In: Berliner Leben. Nr.10, 1901, S.188–189 (zlb.de).
Werner Weisbach: Walter Leistikow. In: Zeitschrift für bildende Kunst, N. F. 13, 1902, S. 281–294.
Oscar Bie: Walter Leistikow. In: Kunst und Künstler. Illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe, Jg. 2, 1904, S. 260–268.
Julius Elias: Walter Leistikow. In: Die Kunst für alle. Malerei, Plastik, Graphik, Architektur, 18. Jg., 1902/03, Heft 14, S. 345–351.
Hans Rosenhagen: Walter Leistikow. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Band 16, 1905, S. 499–509.
Max Liebermann: Nekrolog auf Walter Leistikow. In: Kunstchronik. Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe, NF XIX, Nr. 30, 14. August 1908, Sp. 529 ff.
Margrit Bröhan: Walter Leistikow. Maler der Berliner Landschaft. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988.
Arthur Brande: Walter Leistikow und der Grunewald. In: Zehlendorfer Heimatbrief, 32. Jg., 3, 1989, S. 24–28.
Margrit Bröhan: Walter Leistikow – Landschaftsbilder. Ars Nicolai, Berlin 1994.
Markus Nass: Walter Leistikow. Das druckgraphische Werk. Galerie Gerda Bassenge, Berlin 1999, ISBN 3-00-004140-0 (Werkverzeichnis aller Druckgraphiken und Druckzustände).
Ingeborg Becker (Hrsg.): Stimmungslandschaften. Gemälde von Walter Leistikow. Ausstellungskatalog. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2008, ISBN 978-3-422-06829-2.