Wipo

Wipo (* vor 1000; † nach 1046) war ein mittellateinischer Dichter und Historiograph.

Über Wipos Leben ist nur bekannt, was man seinen Schriften entnehmen kann. Er war Hofkaplan der Kaiser Heinrich II., Konrad II. und Heinrich III., dessen Kaiserkrönung an Weihnachten 1046 er noch miterlebte.

Mit seinen Gesta Chuonradi II. imperatoris wies sich Wipo als bedeutendster Geschichtsschreiber in der frühen Salierzeit aus. Die mit eingeflochtenen Versen, Reimen und rhythmischen Prosapartien versehene Biographie porträtiert den idealen Herrscher als Ebenbild Christi. Diese Darstellung sollte auf Heinrich III. in erzieherischer Weise einwirken. Der gleichen Absicht dienten die „Proverbia“, eine Sammlung moralischer Denksprüche, und der „Tetralogus“, ein Lobgedicht auf Heinrich III.

Die Ostersequenz Victimae paschali laudes zeigt Wipo auch als bedeutenden Sequenzdichter. Ihr dialogisch gehaltener Mittelteil fand Aufnahme in Osterspiele. Weitere Gedichte Wipos sind verloren gegangen.

Die in manchen Gesangbüchern und hymnologischen Nachschlagewerken zu findende Namensform Wipo von Burgund ist nicht zeitgenössisch.

Textausgaben

Literatur

Darstellungen

Lexika

Weblinks

Anmerkungen

  1. Gotteslob. Katholisches Gebet- und Gesangbuch. Ausgabe für das Bistum Limburg. Lahn-Verlag, Kevelaer 2013, ISBN 978-3-7840-0200-2, Nr. 320, S. 398 f.; Evangelisches Gesangbuch. Ausgabe für die Evangelisch-Lutherischen Kirchen in Bayern und Thüringen. Evangelischer Presseverband für Bayern, München 1994, ISBN 3-583-12100-7, Nr. 101, S. 206 f.
  2. Meinrad Walter: Wipo (Wigbert) von Burgund. In: Wolfgang Herbst (Hrsg.): Wer ist wer im Gesangbuch? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-50323-7, S. 350 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Normdaten (Person): GND: 118807633 | LCCN: nr90002218 | VIAF: 89474915 |