Ireen Sheer

Ireen Sheer (2018)

Ireen Sheer (* 25. Februar 1949 in Romford, Greater London; bürgerlich Ireen Wooldridge) ist eine deutsch-britische Schlagersängerin.

Karriere

Ireen Sheer ist die Tochter eines englischen Vaters († 2017) und einer deutschen Mutter († 2009). Ihre Eltern hatten sich kennengelernt, als ihr Vater als Soldat in Deutschland stationiert war. Ireen wuchs zweisprachig auf; ihre Jugend verbrachte sie in Billericay, Essex, England, wo sie auch zur Schule ging.

Sie wurde 1961 bei einem Talentwettbewerb entdeckt, bei dem sie It’s Now or Never sang. Sie absolvierte parallel zu ihrem Erfolg eine Banklehre. In den 1960er Jahren arbeitete sie zunächst mit Pop-Gruppen wie Family Dogg zusammen.

Ab 1970 widmete sie sich ihrer Solo-Karriere, zunächst mit englischen Aufnahmen. Da sie zweisprachig aufgewachsen war, erkannte Polydor die Möglichkeit, den englischen Hit Hey Pleasure Man in der Fassung von Oh Holiday im deutschsprachigen Sprachraum zu vermarkten. Neben der Single Goodbye Mama, die 1973 in den Top-5 der deutschen Charts gelistet war, hatte sie noch drei weitere Hits in den offiziellen Charts. Zudem waren vier ihrer Alben zwischen 2005 und 2022 in den Charts. Viele ihrer Singles konnten sich in diversen Schlagerparaden beim Radio platzieren und waren in den Airplay-Charts.

In ihrer inzwischen 50-jährigen Karriere hat sie über 20 Alben und über 110 Singles veröffentlicht.

Neben ihren Soloaufnahmen sang Ireen Sheer Duette mit ihrem damaligen Ehemann Gavin du Porter sowie mit Bernhard Brink, Gilbert Bécaud und Cliff Richard.

Im Dezember 2017 nahm Ireen Sheer an dem Projekt Schlagerstars für Kinder teil und sang mit der Gruppe den Weihnachtsschlager Auf Einmal ein. Der Schlager wurde im Dezember veröffentlicht, die Einnahmen kommen Kindern in Not zugute. Der Song wurde 2018 neu aufgenommen und zu Weihnachten wieder veröffentlicht.

Am 27. November 2021 kündigte Ireen Sheer in der ARD-Sendung Das Adventsfest der 100.000 Lichter für das Jahr 2023 ihren Abschied an, teilte jedoch mit, noch einige Konzerte geben zu wollen. Dies bestätigte sie bei der Abendsendung von Bares für Rares am 20. Dezember 2022, in der sie einen Tischaufsatz für wohltätige Zwecke verkaufte, auf Nachfragen von Horst Lichter erneut.

Film und Fernsehen

Nach ihrem Durchbruch mit Goodbye Mama drehte Ireen Sheer im Sommer 1973 zusammen mit ihrem Kollegen Chris Roberts den Film Wenn jeder Tag ein Sonntag wär, eine Mischung aus Musikfilm und Verwechslungskomödie. Weitere Darsteller waren unter anderem Peter Weck, Lotte Ledl und Georg Thomalla. Der Film lief am 19. Oktober 1973 in den deutschen Kinos an.

Als Sängerin war und ist Ireen Sheer Gast in vielen deutschsprachigen TV-Musiksendungen. Zwischen den 1970er und den 1990er Jahren trat sie häufig in der ZDF-Hitparade auf.

1990 wurde Ireen Sheer bei Verstehen Sie Spass mit versteckter Kamera damit konfrontiert, dass eine Nachwuchssängerin – verkörpert durch Paola Felix –, die vor ihr auftrat, die Lieder ihres Repertoires sang.

Ireen Sheer ist eine der wenigen Schlagersängerinnen, die auch in großen Fernsehshows des Privatfernsehens auftraten, so zum Beispiel 2007 in der Sendung Die ultimative Chartshow auf RTL. Am 4. Mai 2024 trat sie als "Mysterium" bei The Masked Singer auf. Hauptsächlich konzentrierten sich ihre Auftritte auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen.

Teilnahmen Eurovision Song Contest und Vorentscheidungen

1974 nahm sie für Luxemburg am Eurovision Song Contest teil. Ihr Titel Bye Bye, I Love You erreichte Platz 4. Vier Jahre später sang sie für Deutschland. Ihr Titel Feuer erreichte Platz 6. 1985 sang Ireen Sheer dann zusammen mit Margo, Franck Olivier, Chris Roberts, Diane Solomon und Malcolm Roberts erneut für Luxemburg. Ihr Titel Children, Kinder, Enfants erreichte Platz 13.

Sie nahm noch zwei weitere Male an deutschen Vorentscheidungen teil: 1976 mit Einmal Wasser, einmal Wein und 2002 mit Es ist niemals zu spät, zusammen mit Bernhard Brink, konnte sich aber nicht qualifizieren.

Jahr Titel Land Sprache Platz

Vorentscheidung

Platz

ESC

Deutsche

Charts

1974 Ireen Sheer Bye Bye, I Love You Luxemburg Französisch direkt nominiert 4
1976 Ireen Sheer Einmal Wasser, einmal Wein Deutschland Deutsch 8
1978 Ireen Sheer Feuer Deutschland Deutsch 1 6 39
1985 Margo, Franck Olivier, Diane Solomon,
Ireen Sheer, Malcolm & Chris Roberts
Children, Kinder, enfants Luxemburg Französisch direkt nominiert 13
2002 Ireen Sheer & Bernhard Brink Es ist niemals zu spät Deutschland Deutsch 7

Leben

Ireen Sheer lebt seit 1973 in Deutschland. Sie war 24 Jahre mit Gavin du Porter verheiratet; sie trennten sich 2000. Seit September 2016 lebt Ireen Sheer mit ihrem Manager Klaus-Jürgen Kahl zusammen in Berlin-Wilmersdorf. Zuvor waren die beiden 15 Jahre lang in Ellmau ansässig gewesen; sie heirateten im August 2010 (den Hochzeitssegen spendete Pfarrer Jürgen Fliege). Zeitweise lebte sie in Unna-Billmerich und in Waldeck am Edersee. 2014 erschien im Gerhard-Hess-Verlag ihre Biographie Jetzt oder nie, in der sie sich auch kritisch über ihre Ehe mit Gavin du Porter äußerte. Im Juni 2019 beantragte sie beim Berliner Bezirksamt die deutsche Staatsangehörigkeit. Im Juli 2020 erfolgte die offizielle Einbürgerung.

Diskografie

→ Hauptartikel: Ireen Sheer/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1972 Keine liebt dich so wie ich
Polydor
Erstveröffentlichung: 1972
1974 Nur noch einen Tanz
Polydor
Erstveröffentlichung: 1974
English Favorites
Polydor
Erstveröffentlichung: 1974
1979 Ireen Sheer
EMI
Erstveröffentlichung: August 1979
1991 Ireen Sheer (1991)
EMI
Erstveröffentlichung: November 1991
1993 Das gewisse Etwas
Activ
Erstveröffentlichung: 11. Oktober 1993
1995 Tanz mit mir
AME
Erstveröffentlichung: 30. November 1995
1997 Ich vermisse Dich
Koch
Erstveröffentlichung: 17. März 1997
1998 Weil Du mein Leben bist
Koch
Erstveröffentlichung: 10. November 1998
2000 Ein Kuss …
Koch
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 2000
2001 Zeitlos
Koch
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 2001
2003 Leben heißt lieben
Koch
Erstveröffentlichung: 22. April 2003
2005 Bin wieder verliebt
White
DE55
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 12. September 2005
2007 Mein Weg zu Dir
White
Erstveröffentlichung: 16. März 2007
2008 Frei
Gloriella
DE90
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 11. Juli 2008
2010 Männer
Gloriella
Erstveröffentlichung: 7. Mai 2010
2012 Heller als die Sterne
Gloriella
Erstveröffentlichung: 24. Februar 2012
2015 Showtime
Firework
Erstveröffentlichung: 18. September 2015
2022 Auf Wiedersehn – Goodbye
Telamo
DE35
(1 Wo.)DE
CH75
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 14. Januar 2022

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Filmografie

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Ireen Sheer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Ireen Sheer bekommt endlich deutschen Pass! In: schlager.radio. 27. Juli 2020, abgerufen am 3. November 2021. 
  2. Extratipp: Tod der Mutter
  3. a b Ireen Sheer: Abschiedsalbum nach 60 Jahren auf der Bühne. NDR, 6. August 2022, abgerufen am 20. November 2022. 
  4. SCHLAGERSTARS FÜR KINDER (b). Abgerufen am 5. Dezember 2018. 
  5. Ireen Sheer verkündet Karriere-Ende beim „Adventsfest der 100.000 Lichter“. In: mdr.de. 27. November 2021, abgerufen am 28. November 2021. 
  6. "Wir sind ja getestet" – So lief die Jubiläumsausgabe von "Verstehen Sie Spaß?", auf web.de
  7. German national final 1978, auf natfinals.50webs.com, abgerufen am 7. Februar 2022
  8. Manuela Hrdlicka: Ireen Sheer wartet auf ihren Brexit
  9. Sängerin Ireen Sheer: „Auf der Bühne lebe ich nach wie vor auf“, Berliner Zeitung vom 24. Februar 2020, abgerufen am 7. Februar 2022
  10. Pressemitteilung des Kreises Unna, abgerufen am 16. Mai 2014
  11. Manuela Hrdlicka: Ireen Sheer wartet auf ihren Brexit
  12. Die “smago! Award 2015” Preisträger(innen) in der Übersicht! In: smago.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2016; abgerufen am 16. Januar 2016. 
  13. Smago-Awards 2020. In: schmusa.de. 2020, abgerufen am 26. November 2020. 
  14. smago! top-exklusiv: Die Preisträger*innen mit den vollständigen Award-Kategorien! In: smago.de. 13. Juni 2021, abgerufen am 3. November 2021. 
ESC-Logo Deutschland Deutschland beim Eurovision Song Contest

1956: Walter Andreas Schwarz; Freddy Quinn | 1957: Margot Hielscher | 1958: Margot Hielscher | 1959: Alice und Ellen Kessler | 1960: Wyn Hoop | 1961: Lale Andersen | 1962: Conny Froboess | 1963: Heidi Brühl | 1964: Nora Nova | 1965: Ulla Wiesner | 1966: Margot Eskens | 1967: Inge Brück | 1968: Wencke Myhre | 1969: Siw Malmkvist | 1970: Katja Ebstein | 1971: Katja Ebstein | 1972: Mary Roos | 1973: Gitte | 1974: Cindy & Bert | 1975: Joy Fleming | 1976: The Les Humphries Singers | 1977: Silver Convention | 1978: Ireen Sheer | 1979: Dschinghis Khan | 1980: Katja Ebstein | 1981: Lena Valaitis | 1982: Nicole | 1983: Hoffmann & Hoffmann | 1984: Mary Roos | 1985: Wind | 1986: Ingrid Peters | 1987: Wind | 1988: Maxi & Chris Garden | 1989: Nino de Angelo | 1990: Chris Kempers & Daniel Kovac | 1991: Atlantis 2000 | 1992: Wind | 1993: Münchener Freiheit | 1994: Mekado | 1995: Stone & Stone || 1997: Bianca Shomburg | 1998: Guildo Horn | 1999: Sürpriz | 2000: Stefan Raab | 2001: Michelle | 2002: Corinna May | 2003: Lou | 2004: Max Mutzke | 2005: Gracia | 2006: Texas Lightning | 2007: Roger Cicero | 2008: No Angels | 2009: Alex Swings Oscar Sings! | 2010: Lena | 2011: Lena | 2012: Roman Lob | 2013: Cascada | 2014: Elaiza | 2015: Ann Sophie | 2016: Jamie-Lee | 2017: Levina | 2018: Michael Schulte | 2019: S!sters | 2020: Ben Dolic | 2021: Jendrik | 2022: Malik Harris | 2023: Lord of the Lost | 2024: Isaak

Konnte sich nicht qualifizieren:
1996: Leon

ESC-Logo Luxemburg Luxemburg beim Eurovision Song Contest

1956: Michèle Arnaud | 1957: Danièle Dupré | 1958: Solange Berry || 1960: Camillo Felgen | 1961: Jean-Claude Pascal | 1962: Camillo Felgen | 1963: Nana Mouskouri | 1964: Hugues Aufray | 1965: France Gall | 1966: Michèle Torr | 1967: Vicky | 1968: Chris Baldo & Sophie Garel | 1969: Romuald | 1970: David Alexandre Winter | 1971: Monique Melsen | 1972: Vicky Leandros | 1973: Anne-Marie David | 1974: Ireen Sheer | 1975: Géraldine | 1976: Jürgen Marcus | 1977: Anne-Marie B. | 1978: Baccara | 1979: Jeane Manson | 1980: Sophie & Magaly | 1981: Jean-Claude Pascal | 1982: Svetlana | 1983: Corinne Hermès | 1984: Sophie Carle | 1985: Margo, Franck Olivier, Diane Solomon, Ireen Sheer, Chris & Malcolm Roberts | 1986: Sherisse Laurence | 1987: Plastic Bertrand | 1988: Lara Fabian | 1989: Park Cafe | 1990: Céline Carzo | 1991: Sarah Bray | 1992: Marion Welter & Kontinent | 1993: Modern Times || 2024: Tali

Interpreten beim Eurovision Song Contest 1974

Gewinner: SchwedenSchweden ABBA
2. Platz: Italien Gigliola Cinquetti • 3. Platz: NiederlandeNiederlande Mouth & MacNeal

Belgien Jacques Hustin • Deutschland Bundesrepublik Cindy & Bert • Finnland Carita • Griechenland 1970 Marinella • Irland Tina Reynolds • Israel Poogy • Jugoslawien Korni grupa • Luxemburg Ireen Sheer • Monaco Romuald • Norwegen Anne-Karine Strøm • Portugal Paulo de Carvalho • Schweiz Piera Martell • Spanien 1945 Peret • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Olivia Newton-John

Teilnahme zurückgezogen:
FrankreichFrankreich Dani

Interpreten beim Eurovision Song Contest 1978

Gewinner: Israel Izhar Cohen and the Alphabeta
2. Platz: Belgien Jean Vallée • 3. Platz: FrankreichFrankreich Joël Prévost

Danemark Mabel • Deutschland Bundesrepublik Ireen Sheer • Finnland Seija Simola • Griechenland 1975 Tania Tsanaklidou • Irland Colm T. Wilkinson • Italien Ricchi e Poveri • Luxemburg Baccara • Monaco Caline & Olivier Toussaint • NiederlandeNiederlande Harmony • Norwegen Jahn Teigen • OsterreichÖsterreich Springtime • Portugal Gemini • SchwedenSchweden Björn Skifs • Schweiz Carole Vinci • Spanien 1977 José Vélez • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich CoCo • Turkei Nilüfer & Nazar

Interpreten beim Eurovision Song Contest 1985

Gewinner: Norwegen Bobbysocks
2. Platz: Deutschland Bundesrepublik Wind • 3. Platz: SchwedenSchweden Kikki Danielsson

Belgien Linda Lepomme • Danemark Hot Eyes • Finnland Sonja Lumme • FrankreichFrankreich Roger Bens • Griechenland Takis Biniaris • Irland Maria Christian • Israel Izhar Cohen • Italien Al Bano & Romina Power • Luxemburg Margo, Franck Olivier, Diane Solomon, Ireen Sheer, Chris & Malcolm Roberts • OsterreichÖsterreich Gary Lux • Portugal Adelaide • Schweiz Mariella Farré & Pino Gasparini • SpanienSpanien Paloma San Basilio • Turkei MFÖ • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vikki • Zypern 1960 Lia Vissi

Normdaten (Person): GND: 134520939 | LCCN: no2001071591 | VIAF: 79656749 |