Lucky Luke

Lucky Luke
Logo der Serie
Land Belgien
Genre Humor
Western
Autor Morris (1946–1955)
René Goscinny (1955–1977)
Vicq
Bob de Groot
Jean Léturgie
Xavier Fauche
Lo Hartog van Banda
Guy Vidal
Claude Guylouis
Éric Adam
Patrick Nordmann
Laurent Gerra
Daniel Pennac
Tonino Benacquista
Jul (2016–heute)
Zeichner Morris (1946–2001)
Achdé (2003–heute)
Verlag Dupuis (1949–1968)
Dargaud (1968–1988)
Lucky Comics (1991–heute)
Erstpublikation 1946 –
Ausgaben 80
Lucky Luke, Rantanplan, die Daltons und Jolly Jumper. Wandgemälde in Brüssel Lucky Luke im Duell mit den Daltons, im Hintergrund Jolly Jumper (Figuren in einem Freizeitpark in Ankara, 2007)

Lucky Luke ist die Titelfigur einer seit 1946 erscheinenden belgischen Comic-Serie des Zeichners Maurice De Bevere alias Morris. Sie ist mit mehr als 30 Millionen verkauften Alben in Deutschland die erfolgreichste Comic-Serie im Alben-Sektor nach Asterix und der bekannteste und erfolgreichste Western-Comic weltweit. Zu seiner Popularität haben neben den Comics auch Kino-Filme, Zeichentrick-Serien und Merchandise-Artikel beigetragen, wobei natürlich eine Wechselwirkung besteht.

Bis 1955 schrieb Morris die Geschichten noch selbst. Danach verfasste René Goscinny die Texte. Seit Goscinnys Tod 1977 wechseln die Autoren. Vor der Albenveröffentlichung erschien die Serie lange Zeit als Fortsetzungen im Magazin Spirou, danach vor allem in Pilote. Die erste deutsche Übersetzung erschien Ende 1958. Der letzte Lucky-Luke-Band von Morris erschien 2002, ein Jahr nach dessen Tod. Seitdem wird die Serie vom Zeichner Achdé gestaltet.

Handlung

Die Comic-Geschichten handeln von den Abenteuern des einsamen Cowboys Lucky Luke, der im Wilden Westen für Recht und Ordnung sorgt. Dabei hat er es unter anderem mit diversen berühmten oder berüchtigten Wildwest-Legenden („Revolverhelden“), Indianerstämmen, der Kavallerie, verfeindeten Clans, schwierigen Siedlern, hitzköpfigen Dampfschiffern und vielen Banditen (aber v. a. den vier Daltons) zu tun. Einige Abenteuer finden auch außerhalb von Texas, in anderen US-Staaten, Mexiko oder Kanada statt. Am Ende der meisten seiner Abenteuer reitet Lucky Luke genregemäß auf seinem treuen Pferd Jolly Jumper dem Sonnenuntergang entgegen und singt sein Lied „I’m a poor lonesome cowboy and a long way from home“.

Hauptfiguren

Lucky Lukes Schatten im Belgischen Comiczentrum

Jolly-Jumper-Figur in einem Freizeitpark in Ankara

Dalton-Figuren in Samsun

Historische Bezüge und Anspielungen

Morris, Goscinny und die anderen Textverfasser entwarfen ein Lucky-Luke-Universum mit eigenen Regeln, in welchem die Figuren orts- und zeitunabhängig agieren. Persönlichkeiten des Wilden Westens, die einander in Wirklichkeit wahrscheinlich nie kennengelernt haben, treffen in den Geschichten aufeinander und erleben gemeinsam Abenteuer. Selbst wenn man die historischen Hinweise aus Oklahoma Jim beachtet, um damit Lucky Lukes Geburtsjahr zu extrapolieren, muss man zur Kenntnis nehmen, dass er in anderen Alben zu dieser Zeit als Erwachsener bereits höchst aktiv war (So spielt Der singende Draht 1861 und damit zu Beginn des Amerikanischen Bürgerkrieges, die Aussage eines Großvaters in Stacheldraht auf der Prärie hingegen impliziert, dass dieser bereits Jahrzehnte zurückliegt).

Viele Abenteuer greifen also historische Begebenheiten oder Figuren auf, ohne diese allzu dokumentarisch wiederzugeben. Allgemein sind die Geschichten zumeist zwischen den 1860er- und 1890er-Jahren angesiedelt.

An historische Personen angelehnte Figuren

An historische Begebenheiten angelehnte Geschichten

Sonstige Anspielungen und Parodien

Anspielungen auf Filme und Filmschauspieler

In fast jedem Band wird neben den Figuren mit einem realen Hintergrund aus dem Wilden Westen auf Filmschauspieler und Western-Filme angespielt. Oft kann der ganze Plot eines Albums als direkte Parodie auf die berühmtesten Filme des Genres gelesen werden, meist sind die Haupt-Nebenfiguren des Heftes deutlich an amerikanische Stars angelehnt.

Anspielungen auf Comics und Comicschaffende

Sonstiges

Der Mann, der schneller zieht als sein Schatten: Dieses Bild findet sich auf der Rückseite der meisten Lucky-Luke-Alben (hier an der Wand einer Metrostation in Charleroi, Belgien) Rauchender Lucky Luke. Graffito in Hilden, Dorotheenpark Statue von Lucky Luke, Rantanplan und Joe Dalton (v. l.) in Middelkerke

Veröffentlichungsgeschichte

Lucky Luke im Original

Die erste Lucky-Luke-Geschichte (Arizona 1880, 20 Seiten) erschien am 14. November 1946 im Spirou Almanach 1947. In Belgien und Frankreich wurde Lucky Luke anschließend bis 1968 im Magazin Spirou vorveröffentlicht, von 1968 bis 1973 in Pilote, 1974/1975 in seinem eigenen Magazin Lucky Luke, 1975/1976 in Tintin, danach in verschiedenen Publikationen. Im Anschluss daran wurden die Geschichten in Albenform herausgegeben, von wenigen Ausnahmen abgesehen in chronologischer Reihenfolge. Die ersten 31 Alben (bis einschließlich Tortillas pour les Dalton) kamen durchgängig nummeriert bei Dupuis heraus, die weiteren Alben bis Band 59 (darunter auch die beiden noch bei Dupuis in Spirou veröffentlichten Geschichten La diligence und Le pied-tendre) erschienen unnummeriert bei Dargaud. Ab 1991 (Band 60) fungierte Lucky Productions als Verleger, seit 2000 (Band 70) erscheint der Cowboy bei Lucky Comics. Die Fortführung der Reihe ab 2004 mit Achdé als Zeichner läuft unter dem vollständigen Titel „Les Aventures de Lucky Luke d’après Morris“, mit neuer Zählung ab Nr. 1 („La Belle Province“).

Veröffentlichungsgeschichte in den deutschsprachigen Ländern

Semrau-Verlag (1958–1961)

Im Hamburger Semrau-Verlag wurden in der Zeitschrift Der heitere Fridolin Geschichten aus den ersten elf Dupuis-Alben erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht. Darunter befanden sich neben kürzeren frühen Abenteuern auch Des Rails sur la Prairie, Lucky Luke et Phil Defer „Le Faucheux“ und Lucky Luke contre Joss Jamon. Die letztgenannte Geschichte wurde wegen der Einstellung des Magazins nicht mehr vollständig abgedruckt.

Kauka-Verlag (1965–1973)

Kauka veröffentlichte ausschließlich Lucky Luke-Material aus Spirou, von Jours de round-up (1950) bis Le pied-tendre (1968). Der Cowboy erschien hier in Fortsetzungen (in Lupo oder Lupo modern, Tip Top, Primo und Fix und Foxi), ummontiert ins Taschenbuch-Format mit teilweise schlechten zeichnerischen Hinzufügungen (in Fix und Foxi Extra und Fix und Foxi super, das ab Nr. 36 als Taschenbuch herauskam) sowie in abgeschlossenen Geschichten in Heft- (Fix und Foxi super TIP TOP) und erstmals Albenform (Fix und Foxi Album). Die meisten Abenteuer wurden bei Kauka zweimal veröffentlicht, in unterschiedlicher Übersetzung. Jolly Jumper hieß in diesen Veröffentlichungen Rosa, Rantanplan Sheriff. Die Titelbilder wurden in der Regel völlig neu gezeichnet, zumindest aber retuschiert, und die Signatur des Zeichners meistens entfernt. Die unzensierte Version der ersten beiden Seiten des Albums Billy the Kid war auf Deutsch lange Zeit nur in der Kauka-Version zu haben (in Fix und Foxi super Tip Top #11), ebenso die Urversion von Grabuge à Pancake Valley (in Fix und Foxi Extra #6, dort allerdings ummontiert), bis sie auch in der Lucky-Luke-Gesamtausgabe veröffentlicht wurde. Häufig werden Kaukas Taschenbuchformatierungen von Lucky Luke heute als Kuriosa bezeichnet, wobei übersehen wird, dass es auch bei Koralle und Carlsen Taschenbuchformatierungen gab.

Koralle-Verlag (1972–1978)

Ähnlich wie bei Kauka kamen die Abenteuer im Koralle-Verlag als Fortsetzungsgeschichten in der Zeitschrift Zack, im TB-Format (Zack Parade, teilweise erheblich gekürzt) sowie im Album heraus. Da Koralle zunächst nur die Lizenz-Rechte von Dargaud erwerben konnte, erschienen hier zunächst nur die Lucky Luke-Geschichten aus Pilote, so dass Lucky Luke in den Jahren 1972 und 1973 gleichzeitig bei Kauka (das Dupuis-Material, s. o.) und Koralle auf Deutsch erschien. In der Alben-Reihe Zack Comic Box erschienen als Nummern 3, 5 und 7 die drei Abenteuer Dalton City, Chasseur de primes und Le grand duc. Wegen der hohen Nachfrage wurde eine eigene Alben-Reihe mit Lucky Luke abgespalten und beginnend mit Band 4 nummeriert. In den Bänden 11 bis 14 kam die Bezeichnung Zack Album dazu. In den Alben wurden vorwiegend neue Geschichten veröffentlicht, während in Zack auch viel von Kauka bekanntes Material neu übersetzt wurde. Bei den Alben war man bereits um eine sehr gute Darstellung bemüht. Die Übersetzung hatte noch einen gewissen Schliff, ähnlich wie bei Kauka, hielt sich aber schon mehr an das Original. Die Titelblätter bestanden teilweise aus Alternativentwürfen von Morris oder aus vergrößerten Zeichnungen aus dem betreffenden Album. Die Rückseiten einiger Alben enthielten Kurzbiographien von Morris und Goscinny; bei Kauka wurde die ausländische Herkunft dieser Comics in den 1960er Jahren verschleiert. Koralle verlor zunächst die Alben-Rechte an Ehapa (s. u., Band 14 erschien 1976 noch bei Koralle, Ehapa setzte die Serie 1977, die Koralle-Nummerierung übernehmend, ab Band 15 fort). Im Magazin wurde der Comic noch bis 1978 in Zack veröffentlicht, bevor auch hier die Rechte wechselten und die Serie ab 1979 von Yps (s. u.) veröffentlicht wurde.

Ehapa-Verlag (seit 1977)

Seit 1977 erscheinen die Alben bei Ehapa, wo sie bei Bedarf nachgedruckt werden. Anfangs zeichnete noch das Ehapa/Dargaud-Gemeinschaftskonstrukt Delta als Verlag verantwortlich, mit dem Dargaud seine Lizenzserien von anderen Ehapa-Publikationen abgrenzen wollte (ironischerweise veröffentlichte Delta auch Dupuis-Material). Um Missverständnisse im Vertrieb zu vermeiden – die Koralle-Alben waren 1977 noch erhältlich – setzte Ehapa die Nummerierung der Alben bei Nummer 15 fort. Neben den neuen Alben, die unmittelbar nach Verfügbarkeit übersetzt wurden, kamen zwischendurch auch alle alten Alben ab dem 10. von Dupuis heraus, zuzüglich der 14 vormals bei Koralle erschienenen. Die ersten neun Alben kamen zunächst als gebundene Sonderausgaben (Lucky Luke Classics, 1990–1995) und seit 2004 im Rahmen der Gesamtausgabe heraus. Mittlerweile wurden sie teilweise auch in die reguläre Reihe integriert. Die Texte der regulären Alben unterscheiden sich geringfügig von denen aus der Gesamtausgabe oder den Classics.

Etwa 45 Seiten Comic-Material (aus der Zeit 1950 bis 1988) wurden weder in Frankreich noch in Deutschland in den regulären Alben veröffentlicht. Auf Französisch sind diese Blätter im Buch L’Univers de Morris enthalten, in Deutschland kamen sie in der Gesamtausgabe bei Ehapa zum Abdruck, wo sie chronologisch eingeordnet wurden. Dabei handelt es sich unter anderem um Kurzgeschichten aus Risque-Tout, eine Blattvariante aus Lucky Luke gegen Joss Jamon, das wiedergefundene Blatt 105, Stil-Vergleiche mit anderen Zeichnern oder sonstige Unikate.

Weitere Verlage

Gelegentlich kam es zu Publikationen außerhalb der genannten Verlage (Comic Forum, ein eigenes Lucky-Luke-Magazin mit 15 Ausgaben beim Bastei-Verlag, 16/22-Taschenbücher beim Carlsen Verlag oder Fortsetzungen in Yps und dem neuen Zack, das ab 1999 wieder erschien). Zudem war Lucky Luke Bestandteil von Sammelreihen (Klassiker der Comic-Literatur oder BILD-Comic-Bibliothek).

Liste der Comic-Alben

Die folgende Tabelle gibt einen kurzen Vergleich der französischen Chronologie mit den deutschen Alben (Nr. 1 bis 14 aus dem Koralle-Verlag, ab Nr. 15 im Ehapa-Verlag).

Französische Ausgabe Deutsche Ausgabe
Band Titel Text Zeichnung Jahr Band Titel Jahr
Lucky Luke
0 La bataille du Riz René Goscinny Morris 1969 78 Die Reisschlacht
1 La mine d’or de Dick Digger Morris Morris 1949 Die Goldmine von Dick Digger
2 Rodéo Morris Morris 1951 Rodeo
3 Arizona Morris Morris 1951 Arizona 1880
4 Sous le ciel de l’Ouest Morris Morris 1952 85 Texas und kein Ende
5 Lucky Luke contre Pat Poker Morris Morris 1953 87 Lucky Luke gegen Pat Poker
6 Hors-la-loi Morris Morris 1954 81 Die Gesetzlosen
7 L’élixir du docteur Doxey Morris Morris 1955 86 Das Elixier von Doc Doxey
8 Lucky Luke et Phil Defer Morris Morris 1956 83 Lucky Luke gegen Phil Steel
9 Des Rails sur la Prairie René Goscinny Morris 1957 79 Die Eisenbahn durch die Prärie
10 Alerte aux Pieds-Bleus Morris Morris 1958 51 Der falsche Mexikaner
11 Lucky Luke contre Joss Jamon René Goscinny Morris 1958 24 Lucky Luke gegen Joss Jamon
12 Les Cousins Dalton René Goscinny Morris 1959 21 Vetternwirtschaft
13 Le juge René Goscinny Morris 1959 31 Der Richter
14 Ruée sur l’Oklahoma René Goscinny Morris 1960 29 Auf nach Oklahoma
15 L’évasion des Dalton René Goscinny Morris 1960 17 Die Daltons brechen aus
16 En remontant le Mississippi René Goscinny Morris 1961 20 Am Mississippi
17 Sur la piste des Dalton René Goscinny Morris 1962 23 Den Daltons auf der Spur
18 À l’ombre des derricks René Goscinny Morris 1962 32 Im Schatten der Bohrtürme
19 Les rivaux de Painful Gulch René Goscinny Morris 1962 26 Familienkrieg in Painful Gulch
20 Billy the Kid René Goscinny Morris 1962 37 Billy The Kid
21 Les collines noires René Goscinny Morris 1963 59 Die schwarzen Berge
22 Les Dalton dans le blizzard René Goscinny Morris 1963 25 Die Daltons im Blizzard
23 Les Dalton courent toujours René Goscinny Morris 1964 60 Die Daltons auf dem Kriegspfad
24 La Caravane René Goscinny Morris 1964 39 Kalifornien oder Tod
25 La ville fantôme René Goscinny Morris 1965 64 Goldrausch!
26 Les Dalton se rachètent René Goscinny Morris 1965 30 Die Daltons bewähren sich
27 Le vingtième de cavalerie René Goscinny Morris 1965 19 Lucky Luke reitet für die 20er Kavallerie
28 L’escorte René Goscinny Morris 1966 44 Die Eskorte
29 Des barbelés sur la prairie René Goscinny Morris 1967 34 Stacheldraht auf der Prärie
30 Calamity Jane René Goscinny Morris 1967 22 Calamity Jane
31 Tortillas pour les Dalton René Goscinny Morris 1967 28 Tortillas für die Daltons
32 La diligence René Goscinny Morris 1968 15 Die Postkutsche
33 Le pied-tendre René Goscinny Morris 1968 16 Das Greenhorn
34 Dalton City René Goscinny Morris 1969 36 Dalton City
35 Jesse James René Goscinny Morris 1969 38 Jesse James
36 Western-Circus René Goscinny Morris 1970 62 Western Circus
37 Canyon Apache René Goscinny Morris 1971 61 Der Apachen-Canyon
38 Ma Dalton René Goscinny Morris 1971 47 Ma Dalton
39 Chasseur de primes René Goscinny Morris 1972 43 Der Kopfgeldjäger
40 Le Grand Duc René Goscinny Morris 1973 46 Der Großfürst
41 L’héritage de Ran-Tan-Plan René Goscinny Morris 1973 53 Die Erbschaft von Rantanplan
42 7 histoires complètes René Goscinny Morris 1974 66 Eine Woche Wilder Westen
43 Le cavalier blanc René Goscinny Morris 1975 50 Der weiße Kavalier
44 La guérison des Dalton René Goscinny Morris 1975 54 Die Daltons und der Psycho-Doc
45 L’empereur Smith René Goscinny Morris 1976 57 Der Kaiser von Amerika
46 Le fil qui chante René Goscinny Morris 1977 18 Der singende Draht
47 Le magot des Dalton Vicq Morris 1980 27 Die Daltons auf Schatzsuche
48 Le bandit manchot Bob de Groot Morris 1981 33 Der einarmige Bandit
49 Sarah Bernhardt Fauche & Léturgie Morris 1982 35 Sarah Bernhardt
50 La corde du pendu René Goscinny / Vicq / Bob de Groot / Domi / Lodewijk Morris 1982 42 Der Galgenstrick und andere Geschichten
51 Daisy Town René Goscinny Morris 1983 40 Daisy Town
52 Fingers Van Banda Morris 1983 41 Fingers
53 Le Daily Star Fauche & Léturgie Morris 1984 45 Der Daily Star
54 La fiancée de Lucky Luke Vidal Morris 1985 48 Die Verlobte von Lucky Luke
55 La ballade des Dalton et autres histoires René Goscinny / Morris / Greg Morris 1986 49 Die Dalton-Ballade
56 Le ranch maudit Fauche & Léturgie / Guylouis Morris 1986 58 Die Geister-Ranch
57 Nitroglycérine Van Banda Morris 1987 52 Nitroglyzerin
58 L’alibi Guylouis Morris 1987 55 Das Alibi
59 Le Pony Express Fauche & Léturgie Morris 1988 56 Der Pony-Express
60 L’amnésie des Dalton Fauche & Léturgie Morris 1991 63 Gedächtnisschwund
61 Chasse aux fantômes Van Banda Morris 1992 65 Die Jagd nach dem Phantom
62 Les Dalton à la noce Fauche & Léturgie Morris 1993 67 High Noon in Hadley City
63 Le pont sur le Mississippi Fauche & Léturgie Morris 1994 68 Die Brücke am Ol’man River
64 Belle Starr Fauche Morris 1995 69 Belle Starr
65 Le Klondike Yann & Léturgie Morris 1996 70 Am Klondike
66 O.K. Corral Éric Adam & Fauche Morris 1997 71 O.K. Corral
67 Marcel Dalton Bob de Groot Morris 1998 72 Marcel Dalton
68 Le prophète Patrick Nordmann Morris 2000 74 Der Prophet
69 L’artiste-peintre Bob de Groot Morris 2001 75 Der Kunstmaler
70 La légende de l’ouest Patrick Nordmann Morris 2002 76 Eine Wildwest-Legende
71 La Belle Province Gerra Achdé 2004 77 Schikane in Quebec 2004
72 La Corde au cou Gerra Achdé 2006 80 Die Daltons in der Schlinge 2006
73 L’Homme de Washington Gerra Achdé 2008 84 Der Mann aus Washington 2008
74 Lucky Luke contre Pinkerton Pennac & Benacquista Achdé 2010 88 Lucky Luke gegen Pinkerton 2010
75 Cavalier seul Pennac & Benacquista Achdé 2012 90 Auf eigene Faust 2012
76 Les Tontons Dalton Gerra & Pessis Achdé 2014 93 Meine Onkel, die Daltons 2014
77 La Terre promise Jul Achdé 2016 95 Das gelobte Land 2016
78 Un cow-boy à Paris Jul Achdé 2018 97 Ein Cowboy in Paris 2018
79 Un cow-boy dans le coton Jul Achdé 2020 99 Fackeln im Baumwollfeld 2020
80 L’Arche de Rantanplan Jul Achdé 2022 101 Rantanplans Arche 2022
Kid Lucky
K1 Kid Lucky Pearce & Léturgie Pearce 1995 82 Am Fluss der rosa Biber
K2 Oklahoma Jim Pearce & Léturgie Pearce 1997 73 Oklahoma Jim 1999
K3 L’Apprenti cow-boy Achdé Achdé 2011 89 Lucky Kid 2012
K4 Lasso périlleux Achdé Achdé 2013 91 Ein starker Wurf 2014
K5 Statue Squaw Achdé Achdé 2015 94 Martha Pfahl 2015
K6 Suivez la flèche Achdé Achdé 2017 96 Mitten ins Schwarze 2017
K7 Kid ou double Achdé Achdé 2019 98 Volle Fahrt voraus 2019
Lucky Luke Hommage
H1 L'Homme qui tua Lucky Luke Matthieu Bonhomme Matthieu Bonhomme 2016 H1 Der Mann, der Lucky Luke erschoss 2016
H2 Jolly Jumper ne répond plus Guillaume Bouzard Guillaume Bouzard 2017 H2 Jolly Jumper antwortet nicht 2017
H3 Wanted Lucky Luke Matthieu Bonhomme Matthieu Bonhomme 2021 H4 Wanted 2021
H4 Lucky Luke se recycle Mawil Mawil 2021 H3 Lucky Luke sattelt um 2019
H5 Choco-Boys Ralf König Ralf König 2022 H5 Zarter Schmelz 2021
H6 Les Indomptés Blutch Blutch 2023 H6 Die Ungezähmten 2024
Nur in Deutschland erschienene Bände & Zusammenstellungen
René Goscinny / Guylouis / Domi / Gerra Morris / Achdé 92 Ein Menü mit blauen Bohnen 2014
Morris Morris 100 Die Ursprünge – Western von Gestern 2021

Chronologische Reihenfolge der Lucky Luke-Geschichten

Die Liste ist grundsätzlich chronologisch orientiert. Die Jahreszahlen beziehen sich auf die erste Publikation in Frankreich (vorwiegend in den Magazinen Spirou oder Pilote). Die deutschen Titel von Kauka, Koralle und Ehapa sind angeführt, sofern die Geschichten dort geschlossen und im richtigen Format herausgekommen sind. Deutsche Titel, die sich nicht oder nur wenig vom Originaltitel unterscheiden, sind nicht aufgenommen. In den Bemerkungen – keine Inhaltsangabe (außer bei noch wenig zugänglichem Material) – sind Karikaturen, Vorbilder aus dem Kino, historische Schlussfolgerungen (v. a. solche, die nicht in den Alben zu finden sind), Hinweise auf Zensuren und Fehler in den deutschen Bearbeitungen in einer möglichst knappen Darstellung aufgenommen. Mit den Blatt-Bezeichnungen ist die vom Zeichner angebrachte Nummer (nicht die Seitennummer im Album, welche meist um zwei höher ist) gemeint.

Morris (1946–1955)

Morris & Goscinny (1955–1977)

Morris (1978–2002)

Jahr Band Französischer Titel Text Zeichnung Deutscher Titel Seiten
1997 K 2 Oklahoma Jim Pearce & Léturgie Pearce Oklahoma Jim 44
Mit dem Revolver dürfte eine Anspielung auf den Colt Single Action Army .45 (Colt „Peacemaker“) aus der Waffenfabrik von Samuel Colt (1814–1862) von 1873 gemeint sein. Nach neunjähriger Verlobungszeit heiratete die 1845 geborene Mrs. Zee 1874 ihren Vetter Jesse James.
66 O.K. Corral Adam & Fauche Morris O.K. Corral 44
Spielt auf den berühmten Gunfight at the O.K.Corral in Tombstone, Arizona, am 26. Oktober 1881 zwischen den verfeindeten Clans der Clantons und der Earps (unter Führung von Wyatt Earp) an.
1998 67 Marcel Dalton Bob de Groot Morris Marcel Dalton 44
Der Gouverneur trägt den Namen Sam Pekinpah. Außerdem taucht mit Nathanael Flatshoe, dem fliegenden Händler aus Eine Woche Wilder Westen, eine weitere Figur aus einer frühen Geschichte auf.
1999 92 (dt.) Lucky Luke et Machine Gun Kid Achdé Achdé Lucky Luke und Machine Gun Kid 4
Mit dieser Geschichte, in der Achdé auch textete und die ursprünglich in dem Album Hommage à Morris erschien, überzeugte der Zeichner derart, dass er bald darauf Morris' Nachfolger wurde. Lucky Luke (der hier nochmals zum Raucher wurde) trifft auf das alter Ego von Morris und hat eine Auseinandersetzung mit dem Vetter von Billy the Kid. Diese Geschichte wurde in S/W gedruckt.
2000 68 Le prophète Patrick Nordmann Morris Der Prophet 44
2001 69 L’artiste-peintre Bob de Groot Morris Der Kunstmaler 44
Frederic Remington war ab 1883 in Kansas.
2002 70 La légende de l’ouest Patrick Nordmann Morris Eine Wildwest Legende 44
Die Daltons erlauben sich nur einen Scherz, wenn sie mit Kreuzen unterschreiben.
2003 92 (dt.) Le cuisinier français Claude Guylouis Achdé Der französische Koch 16
Diese Geschichte entstand 2003 als Probearbeit von Achdé, der sich damit endgültig als Nachfolger von Morris qualifizieren konnte.
2004 71 La belle Province Laurent Gerra Achdé Schikane in Quebec 44
Namenspatronin des Originaltitels ist das Pferd Province. In mehreren Szenen tritt die kanadische Sängerin Celine auf. Ebenfalls zu sehen sind die beiden hierzulande wenig bekannten Musiker Robert Charlebois und Gilles Vigneault, sowie der Quizmaster Guy Lux, der zuvor schon in Asterix karikiert wurde im Band Die Trabantenstadt. Auf Planche 43A sagt der Mounty Captain Livingstone den Satz, mit dem sein berühmter Namensvetter David Livingstone von Henry Morton Stanley begrüßt wurde („Mr. Livingstone, I presume?“). Louis-Adélard Sénécal war Präsident zweier kanadischer Eisenbahnlinien von 1883 bis 1886. Wiederholt ist vom berühmten siebenschüssigen Colt Lucky Lukes die Rede, der schon 1954 in Lucky Luke et Phil Defer dit le Faucheux seinen ersten Auftritt hatte (Revolver mit mehr als sechsfächrigen Trommeln gab es tatsächlich).
92 (dt.) Le pire Noël est arrivé! Laurent Gerra Achdé Stille Nacht, Rantanplan wacht! 4
2006 72 La corde au cou Laurent Gerra Achdé Die Daltons in der Schlinge 44
Auch in diesem Band finden sich wieder viele Anspielungen auf alte Morris-Alben. Zumindest die ersten 31 Seiten der Geschichte zeigen (stärker als in älteren Alben), wie sehr die Daltons im Geschehen dominieren. Luke hat bis dahin nur kurze Auftritte. Die Verlobungsfeier (Planche 18B) soll an das übliche Bankett am Ende einer Astérix-Geschichte erinnern. Comic-Darstellungen von John Wayne und Kirk Douglas gehen Luke zur Hand, ferner werden Liz Taylor und Joe Dassin karikiert. Raoul Cauvin und Willy Lambil, die Schöpfer der Comicserie Die blauen Boys, sind als Corporal Field und Sergeant Chesterblutch (Chesterfield und Blutch sind die Namen der Hauptfiguren ebenjener Serie) zu sehen. Ab Planche 32 werden der Panzerwagen und andere Elemente aus dem Western The War Wagon (1967) (dt. Die Gewaltigen) in den Comic eingebracht. Der unterste Streifen von Blatt 6 (Seite 8 des Albums) zeigte bei der Vorabveröffentlichung einen mit seinem Tabaksbeutel hantierenden Luke, der die gedrehte Zigarette jedoch Joe Dalton überreichte. Für die Albenversion wurde der Streifen zensiert oder ersetzt.
2008 73 L’homme de Washington Laurent Gerra Achdé Der Mann aus Washington 44
Thema dieses Bandes ist eine US-Präsidentenwahl. Hierbei treten die tatsächlichen Kandidaten der Wahl von 1876 auf. Daneben gibt es aber auch viele zeitgenössische Anspielungen, z. B. auf George W. Bush, Sarah Palin und Barack Obama.
2010 74 Lucky Luke contre Pinkerton Daniel Pennac & Tonino Benacquista Achdé Lucky Luke gegen Pinkerton 44
Im Band muss sich Lucky Luke mit Allan Pinkerton messen, dem Gründer der ersten Privatdetektei Amerikas.
2011 K3 L’apprenti cow-boy Achdé Achdé Lucky Kid 44
Dieser Band befasst sich erstmals seit 1997 wieder mit der Kindheit von Lucky Luke. Des Weiteren ist er der erste Band, der fast ausschließlich aus Einseitern besteht.
2012 75 Cavalier seul Daniel Pennac & Tonino Benacquista Achdé Auf eigene Faust 44
Die Daltons versuchen einzeln gegen Lucky Luke zu kämpfen.
2013 K4 Lasso périlleux Achdé Achdé Ein starker Wurf 44
Dieser Band befasst sich wieder mit der Kindheit von Lucky Luke. Er besteht wieder hauptsächlich aus Einseitern.
2014 76 Les Tontons Dalton Laurent Gerra & Jacques Pessis Achdé Meine Onkel, die Daltons 44
Die Geschichte der echten Daltons wird in diesem Band historisch korrekt wiedergegeben.
2015 K5 Statue Squaw Achdé Achdé Martha Pfahl 44
Dieser Band befasst sich wieder mit der Kindheit von Lucky Luke. Er besteht wieder hauptsächlich aus Einseitern.
2016 77 La Terre Promise Jul Achdé Das gelobte Land 44
In diesem Band empfängt Lucky Luke in Vertretung eines jüdischen Freundes dessen aschkenasische Familie in Amerika. Auf der gemeinsamen Reise durch den Westen haben Lucky Luke und seine Schützlinge einige Abenteuer zu bestehen. Der Band beinhaltet eine Fülle von Anspielungen auf das osteuropäische Judentum und die jiddische Sprache.
2017 K6 Suivez la flèche Achdé Achdé Mitten ins Schwarze 44
Dieser Band befasst sich wieder mit der Kindheit von Lucky Luke. Er besteht wieder hauptsächlich aus Einseitern.
2018 78 Un cow-boy à Paris Jul Achdé Ein Cowboy in Paris 44
Lucky Luke begleitet den Erschaffer der Freiheitsstatue (Frédéric-Auguste Bartholdi) nach Paris und begegnet dort zahlreichen Figuren der Pariser Kunstszene wie Victor Hugo, Claude Monet, Arthur Rimbaud, Paul Verlaine und Gustave Eiffel. Dann begleitet er die (stürmische) Überführung der Statue in die USA und wohnt der Einweihung im Hafen von New York im Jahr 1886 bei. Der Band weist eine Fülle von Anspielungen auf die Literaturgeschichte auf (u. a. Madame Bovary). Er zitiert Hergés Kapitän Haddock und karikiert den frühen Lucky Luke: "Das Foto ist nicht aktuell! Da haben Sie eine Zigarette im Mund!"
2019 K7 Kid ou double Achdé Achdé Volle Fahrt voraus 44
Dieser Band befasst sich wieder mit der Kindheit von Lucky Luke. Er besteht wieder hauptsächlich aus Einseitern.
2020 79 Un cow-boy dans le coton Jul Achdé Fackeln im Baumwollfeld 44
Lucky Luke erbt eine Baumwollfarm in den Südstaaten und muss sich dort für die Rechte der schwarzen Baumwollpflücker einsetzen. In der Geschichte gibt es eine Bildergalerie mit Porträts von Lucky Luke, welche die zeichnerische Entwicklung der Serie darstellen.
2022 80 L’Arche de Rantanplan Jul Achdé Rantanplans Arche 44
Lucky Luke muss zwischen Cowboys und militanten Tierschützern vermitteln.

Weitere Veröffentlichungen

Rantanplan

→ Hauptartikel: Rantanplan

Die Szenaristen dieses Spin-offs waren Jean Léturgie, Xavier Fauche, Bob de Groot und Éric Adam. Co-Zeichner war Michel Janvier, der bei einigen Bänden mehr zeichnete als der Meister selbst. Der vor allem als Kolorist bekannte Vittorio Leonardo (Studio Leonardo) wechselte zwischen Zeichnung und Szenario.

  1. La mascotte – Das Maskottchen (1987)
  2. Le parrain – Der Pate (1988)
  3. Rantanplan otage – Die Geisel (1992)
  4. Le clown – Der Clown (1993)
  5. Le fugitif – Der Flüchtling (1994)
  6. Le messager – Der Bote (1995)
  7. Les cerveaux – Die Genies (1996, Morris, Vittorio, De Groot); 1875: Der bereits weißhaarige Prof. Stein (Parodie auf den 1879 geborenen Albert Einstein) und sein Kollege Frank (Parodie von Frankenstein) entführen Averell Dalton und Rantanplan. In ihren Experimenten machen sie Genies aus den beiden. Da Averell mit seinen Brüdern wieder Banken überfällt, macht Stein alles rückgängig. In dieser Geschichte legt Averell seinen Bruder Joe übers Knie (beim Boxen – Les Dalton dans le blizzard – ist Averell ebenfalls der Stärkere, eine Umkehr ist offenbar möglich, wenn Joe zornig ist). Lucky Luke hat nur zwei kurze Auftritte.
  8. Le chameau – Das Kamel (1997)
  9. Le grand voyage – Die große Reise (1998)
  10. La belle et le bête – Die Schöne und die Bestie (2000)
  11. Le noël de Rantanplan (2001)

Lucky Luke Heftreihe

In den Jahren 1994/95 erschien bei Bastei eine monatliche Heftserie mit insgesamt 15 Ausgaben. Die Geschichten dafür schrieb Peter Mennigen in Anlehnung an die TV-Serie. Die Szenarien wurden vorher von Morris genehmigt, unter dessen Namen sie auch erschienen. Die Zeichnungen entstanden im spanischen Studio Ortega.

Lucky Kid

→ Hauptartikel: Lucky Kid

Diese Mini-Serie um den jungen Lucky Luke entstand 1995 und war vom Kleinen Spirou inspiriert. Als Szenaristen wurden Jean Léturgie und Pearce angegeben, die Zeichnungen teilten sich für die ersten zwei Bände Morris mit Pearce. Hinter dem selbstgewählten, gemeinsamen Pseudonym Pearce verbergen sich als Texter Yann Le Pennetier alias Yann und als Zeichner Didier Conrad. Seit 2012 setzt Achdé die Reihe der Kurzgeschichten um den jungen Luke fort. Zu den Kurzgeschichten schrieb er auch die Szenarien selbst. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland erschien nur der erste Band als eigenständige Publikation, das zweite Abenteuer war in Frankreich eine Beilage eines Lucky Luke-Albums, in Deutschland Bestandteil der Lucky-Luke-Reihe (Band 73). Der erste Band erschien mittlerweile erneut als Band 82 mit dem Titel Am Fluss der rosa Biber.

  1. Kid Lucky – Am Fluss der rosa Biber (1995)
  2. Oklahoma Jim – Oklahoma Jim (1997)
  3. L’apprenti cow-boy – Lucky Kid (2012)
  4. Lasso périlleux – Ein starker Wurf (2013)
  5. Statue Squaw – Martha Pfahl (2016)
  6. Suivez la flèche – Mitten ins Schwarze (2018)
  7. Kid ou double – Volle Fahrt voraus (2020)

Siehe Kommentare zu den Ausgaben s. o. in der Alben-Liste.

Lucky-Luke-Gesamtausgaben

Seit Oktober 2003 erscheint in Deutschland in der Ehapa Comic Collection eine Gesamtausgabe (Lucky Luke – Die Gesamtausgabe, zunächst dreimonatlich, nach einem Jahr zweimonatlich, ab Band 26 unregelmäßig), in der alle Geschichten in chronologischer Reihenfolge nachgedruckt werden, darunter auch einige bis dahin noch nie in Deutschland veröffentlichte Geschichten. Die gebundenen Bücher enthalten üblicherweise jeweils drei albenlange Geschichten sowie kurze Artikel mit zusätzlichen Informationen und kommen so auf je etwa 160 Seiten. Das erste Buch dieser Ausgabe enthält Abenteuer aus der Zeit von 1955 bis 1957. Aufgrund von Beschwerden der Fans wurde die von Morris 1975 überarbeitete Kurzgeschichte Dicke Luft in Pancake Valley in der zweiten Auflage durch die Urversion von 1955 ersetzt (im Band 1978–1980 wird von einem „Fehlgriff in der Druckerei“ gesprochen). Der ältere, noch von Morris getextete Stoff aus der Zeit von 1946 bis 1954 wurde später in zwei weiteren Bänden nachgereicht. Die Gesamtausgabe ist nicht nummeriert, sondern orientiert sich an den Jahreszahlen der Erstveröffentlichungen der Alben. Die Gesamtausgabe enthält in ihren fünf jüngsten Bänden bereits Material, das nach Morris' Tod entstand. Nicht enthalten ist der Ableger um Rantanplan, Lucky Kid dagegen schon. Die Serie umfasst bisher die Jahre 1946 bis 2020 und kommt auf 29 Bände mit zusammen ca. 4.700 Seiten.

Seit Anfang 2021 erscheint bei Egmont Ehapa eine neue, zweite Lucky Luke Gesamtausgabe, die chronologisch mit den Comics ab 1946 startete und über einen erheblich umfangreicheren Informationsteil verfügt, verfasst von Christelle und Bernard Pissavy-Yvernault.

Der Betrug

Im März 2008 veröffentlichten der FÖD Wirtschaft, K.M.B., Mittelstand und Energie (Belgien), die Verbraucherbehörde Consumentenautoriteit (Niederlande) und die Ministerien für Mittelstand, Tourismus, Wohnungswesen, Wirtschaft und Außenhandel (Luxemburg) eine 24-seitige, kostenlose Warnbroschüre zum Thema Betrugsfälle. Sie beinhaltet u. a. zehn Lucky-Luke-Einseiter vom Zeichner Vittorio Leonardo. Die kostenlose Broschüre wurde auf Niederländisch, Französisch und Deutsch gedruckt und war schnell vergriffen. Sie konnte bei der FÖD kostenlos abgerufen werden.

Hommagen

Seit dem 70-jährigen Jubiläum Lucky Lukes erscheinen seit 2016 Hommagen von verschiedenen Künstlern:

  1. Der Mann, der Lucky Luke erschoss, 2016 (Matthieu Bonhomme – L’homme qui tua Lucky Luke), ISBN 978-3-7704-3925-6
    Matthieu Bonhommes Hommage stellt einen realistischeren und düsteren Lucky Luke dar.
  2. Jolly Jumper antwortet nicht, 2017 (Guillaume Bouzard – Jolly Jumper ne répond plus), ISBN 978-3-7704-3926-3
    Erzählt eine überzeichnete Geschichte um Jolly Jumper.
  3. Lucky Luke sattelt um, 2019 (Mawil), ISBN 978-3-7704-4060-3
    Der erste von einem deutschen Comiczeichner gestaltete Lucky-Luke-Comic. Darin durchquert Lucky Luke den nordamerikanischen Kontinent auf dem Fahrrad. Das Album wurde im Juni 2021 auch unter dem Titel Lucky Luke se recycle auf Französisch veröffentlicht, ISBN 978-2-88471-462-4
  4. Lucky Luke – WANTED, 2021 (Matthieu Bonhomme – Lucky Luke – WANTED), ISBN 978-3-7704-0111-6
    Matthieu Bonhommes zweite Hommage bringt Lucky Luke in die feine Gesellschaft dreier Schwestern. Der Buchrücken titelt: Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Wer zuerst küsst ….
  5. Zarter Schmelz, 2021 (Ralf König), ISBN 978-3-7704-0500-8
    Zum Schutz von Schweizer Milchkühen engagiert, trifft Lucky Luke auf schwule Cowboys, Sitting Butch und Calamity Jane. Das Album wurde im Oktober 2021 auch unter dem Titel Choco-boys auf Französisch veröffentlicht.
  6. Die Ungezähmten, 2024 (Blutch), ISBN 978-3-7704-0902-0
    Nachdem er einen Kleinkriminellen hinter Gitter gebracht hat, stellt Lucky Luke fest, dass dessen minderjährige Geschwister nun auf sich allein gestellt in einer abgelegenen Waldhütte hausen. Er fühlt sich verpflichtet, sich um die beiden verzogenen Gören zu kümmern, muss aber sehr schnell einsehen, dass dies kein Kinderspiel wird.

Bereits 1989 erschien im Alpha-Comic Verlag die Parodie Rocky Luke, ISBN 978-3-89311-079-7
.

Verfilmungen und Spiele

Zeichentrickfilme

Es entstanden vier Zeichentrickfilme mit Lucky Luke:

Außerdem entstanden drei Zeichentrickserien mit jeweils 52 Folgen:

Realverfilmungen

Dokumentationen

Videospiele

Es sind mehrere Videospiele für verschiedene Plattformen erschienen.

Briefmarken und Münzen

Lucky Luke Sondermünze von 2009

Am 2003 erschienen bei der Französischen Post 2 Motive von Lucky Luke zu je 0,46 Euro. Eine davon war ein Briefmarkenblock und hatte einen 0,09 Euro Zuschlag.

Am 15. Oktober 1990 brachte die belgischen Post ein Lucky Briefmarke zu 10 Franc heraus Am 17. September 2012 erschien eine weitere Marke von Lucky Luke und Jolly Jumper. 2015 gab es ein Markenheft mit 10 verschiedenen Motiven aus den Lucky Luke Comics bei der belgischen Post.

2009 erschien eine 10 Euro Sondermünze mit den Motiven von Lucky Luke und den Daltons. 2021 brachte die Monnaie de Paris zum 75-jährigen Jubiläum von Lucky Luke eine 10 Euro Silbermünze, eine 50 Euro Silbermünze und eine 100 Euro Goldmünze heraus.

Literatur

Weblinks

Commons: Lucky Luke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lucky Luke – Der Mann, der schneller zieht als sein Schatten. Egmont Comic Collection, 2021, abgerufen am 25. April 2021. 
  2. Horst Berner: ‚Pik As‘ gegen ‚Herz As‘. Editorisches Vorwort zu Lucky Luke gegen Phil Steel, in Lucky Luke – Die Gesamtausgabe 1951–1954, Ehapa Comic Collection beim Egmont Ehapa Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-7704-2142-8 (Comicseite online, französisch).
  3. Sparkasse wirbt mit Lucky Luke: Zahl schneller als dein Schatten in Werben & Verkaufen vom 27. März 2012.
  4. Horst Berner: Lucky Luke – Die Gesamtausgabe 1946–1950, Ehapa Comic Collection beim Egmont Ehapa Verlag, Berlin 2004, S. 3, ISBN 978-3-7704-2137-4.
  5. Siehe dazu auch Einträge im Deutschen Comic Guide (Online).
  6. Lucky Luke Song – I’m a poor lonesome cowboy. Egmont Comic Collection, 2021, abgerufen am 25. April 2021. 
  7. I’m a poor lonesome cowboy, gesungen von Pat Woods, YouTube, 27. April 2021.
  8. Interview mit MORRIS am 3. April l996 zum 50-jährigen Jubiläums von LUCKY LUKE. (Memento vom 26. Dezember 2007 im Internet Archive)
  9. Horst Berner: Lucky Luke – Die Gesamtausgabe 1969–1971, Ehapa Comic Collection beim Egmont Ehapa Verlag, Berlin 2006, S. 4, ISBN 978-3-7704-2144-2.
  10. Martin Surmann in Zack Nr. 49, Juli 2003.
  11. Lucky Luke – Der Betrug (Flashplayer erforderlich). Föderaler Öffentlicher Dienst, 2008, archiviert vom Original am 9. Februar 2016; abgerufen am 9. Februar 2016. 
  12. Lucky Luke se recycle. Abgerufen am 9. Februar 2024 (französisch). 
  13. Sein größter Trick, gesungen von Reinhard Mey, YouTube, 1. Mai 2021.
  14. Lucky Luke – Intro, gesungen von Freddy Quinn, YouTube, 1. Mai 2021.
  15. Briefmarkenkatalog : Briefmarke › Belgium, Land of Comics: Lucky Luke auf colnect.com
  16. Frankreich 2021 100 Euro Lucky Luke PP auf emuenzen.de