In diesem Artikel werden wir die Auswirkungen von Wackersdorf auf die heutige Gesellschaft untersuchen. Seit seiner Entstehung hat Wackersdorf die Aufmerksamkeit von Menschen auf der ganzen Welt auf sich gezogen und leidenschaftliche und emotionale Diskussionen ausgelöst. Im Laufe der Jahre hat sich Wackersdorf weiterentwickelt und an Veränderungen in der Gesellschaft angepasst, wodurch verschiedene Aspekte des täglichen Lebens beeinflusst wurden. Durch diese Analyse werden wir die Rolle untersuchen, die Wackersdorf in Kultur, Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen gespielt hat, sowie seinen Einfluss auf die Art und Weise, wie Menschen die Welt um sich herum wahrnehmen. Mit einem kritischen und reflektierten Blick werden wir versuchen, die Auswirkungen, die Wackersdorf auf unsere Gesellschaft hatte und weiterhin hat, besser zu verstehen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 19′ N, 12° 11′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Schwandorf | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Wackersdorf | |
Höhe: | 422 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,56 km2 | |
Einwohner: | 5223 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 156 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92442 | |
Vorwahlen: | 09431, 09439, 09434 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 76 175 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 92442 Wackersdorf | |
Website: | www.vg-wackersdorf.de | |
Erster Bürgermeister: | Thomas Falter (CSU) | |
Lage der Gemeinde Wackersdorf im Landkreis Schwandorf | ||
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Wackersdorf ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf. Der Ort erlangte durch die Proteste gegen die geplante, letztlich nicht realisierte Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf weltweite Bekanntheit.[2] Heute ist die ehemalige Bergbaugemeinde mit Murner See und Brückelsee als Kerngebiet des Oberpfälzer Seenlands ein Standort für Tourismus und Naherholung.
Wackersdorf liegt in der Region Oberpfalz-Nord in Ostbayern, ca. 90 km östlich von Nürnberg und knapp 40 km nördlich von Regensburg, und zählt zum Oberpfälzer Braunkohlerevier. Letzteres erstreckt sich von Pfreimd im Norden bis nach Regensburg im Süden und hat seinen Ursprung im Miozän. Alle wirtschaftlich erschließbaren Braunkohlevorkommen wurden bis in die 1980er Jahre gefördert.
Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Schwarzenfeld, Neunburg vorm Wald, Bodenwöhr, Steinberg am See und Schwandorf.
![]() Schwandorf 6 km |
![]() Schwarzenfeld 9 km |
![]() Neunburg vorm Wald 16 km |
![]() Schwandorf 6 km |
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![]() Bodenwöhr 10 km |
![]() Schwandorf 6 km |
![]() Steinberg am See 4 km |
![]() Bodenwöhr 10 km |
Die Gemeinde hat neun Gemeindeteile[3] (in Klammern ist der Siedlungstyp[4] angegeben):
Es gibt die Gemarkungen Alberndorf, Rauberweiherhaus und Wackersdorf.[5]
Durch Funde bei Bodenbewegungen für Baumaßnahmen wurden Reste einer vorgeschichtlichen Siedlung entdeckt. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1150 zurück. Der Chronist geht davon aus, dass die Gründung bereits vor der Jahrtausendwende lag.
Die Wackersdorfer Kirche wurde erstmals 1217 genannt, sie soll den Überlieferungen nach die Urpfarrei von Schwandorf gewesen sein. Um 1400 begann der Bau der Pfarrkirche St. Stephanus, die 1953 im Zuge der Umsiedlung abgetragen wurde. Mit der Reformationszeit von 1548 bis 1617 kamen auch für den Ort religiöse Neuerungen. Der katholische Glaube wurde 1618 wieder eingeführt; ab 1669 war Wackersdorf selbstständige Pfarrei.
Die ersten Ansätze zur industriellen Ausbeutung der Wackersdorfer Erdschätze gehen auf das Jahr 1800 zurück. Insgesamt sind 1801 verschiedene Gewerbetreibende aufgelistet. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.
Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckte der Schneidermeister Andreas Schuster ein Braunkohle-Vorkommen, mit dessen Abbau um 1840 begonnen wurde. Bereits 1845 wurde es wieder still um die Wackersdorfer Braunkohle. Erst 1889 wurde der Bergbau wieder voll aufgenommen; 1906 gründete man die Bayerische Braunkohlen-Industrie AG (BBI). Die Zahl der Beschäftigten verdreifachte sich innerhalb der ersten drei Jahre. Es musste Wohnraum geschaffen werden. Ehe noch an eine Umsiedlung des Ortes gedacht wurde, entschied man sich für den Bau von „Kolonien“, kleinen Arbeitersiedlungen, in denen Mitarbeiter der BBI und ihre Familien Platz fanden. 1908/1909 entstand deshalb die Kolonie Ost unweit von Alt-Wackersdorf.[6] Bis zur Schließung 1982 gab der Braunkohlentagebau der Gemeinde Wackersdorf das Gepräge, mit ihm kam der Aufschwung des kleinen Bauerndorfs.
Die „Umsiedlung des Dorfes Wackersdorf“ wurde erstmals in den Jahren 1923 und 1924 geplant, konnte damals aber nicht verwirklicht werden. Am 13. Oktober 1948 wurde die Verlegung von Alt-Wackersdorf endgültig entschieden. 1950 begann die Ablösung der Landwirte im Zuge der Umsiedlung. Zur gleichen Zeit setzte eine rege Bautätigkeit im Umsiedlungsgebiet „Neu-Wackersdorf“ ein. Am 6. Juli 1952 fanden die Konsekration der neuen Pfarrkirche St. Stephanus und die Einweihung von Neu-Wackersdorf statt. Ungefähr 1200 Einwohner konnten damals in diesem Baugebiet eine neue Heimat finden.
In den 1970er Jahren war Wackersdorf, bedingt durch den Kohleabbau, eine der reichsten Gemeinden Bayerns. 2013 war die Premiere von Erben des Tertiär, einem 80-minütigen Dokumentarfilm über die Geschichte Wackersdorfs vom Braunkohleabbau über die Auseinandersetzung um die atomare Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) bis zur heutigen Kultur- und Freizeitlandschaft rund um das Seenland.[7]
Bis 1961 gehörte der heutige Gemeindeteil Heselbach zur Gemeinde Oder. Nach deren Auflösung ging die Ortschaft Oder selbst an die Gemeinde Steinberg am See, Heselbach wurde nach Wackersdorf eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam im Jahre 1972 Alberndorf zur Gemeinde Wackersdorf. Bis dahin war es mit den Gemeindeteilen Höflarn, Imstetten, Irlach, Natermoos und Niederhof eine selbstständige Kommune. Im Jahre 1978 wurden Rauberweiherhaus (vorher Gemeinde Sonnenried) sowie Meldau und Mappenberg (vorher Gemeinde Altenschwand) eingegliedert.[8][9]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3905 auf 5265 um 1360 Einwohner bzw. um 34,8 %.
Über die Zeit in den 1980er Jahren hinweg stand die Gemeinde im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen um die umstrittene Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA). Im Februar 1985 stimmte der Gemeinderat Wackersdorf der WAA zu.[10][11] Im Mai 1985 wurde das bis dahin gemeindefreie WAA-Baugebiet überwiegend in die Gemeinde Wackersdorf eingegliedert. Nach Aufgabe dieses Projekts 1989 entstand auf den dafür vorgesehenen Flächen ein Industriepark.[12]
Im Oktober 2018 kam der Spielfilm Wackersdorf von Oliver Haffner in die Kinos. Der Film zeigt u. a. den Widerstand der Bevölkerung und vornehmlich des damaligen Landrats Hans Schuierer gegen die WAA.[13][14]
Nach der Wahl am 15. März 2020 hat der Gemeinderat von Wackersdorf 20 Mitglieder.
Partei / Liste | Sitze |
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CSU – Christlich Soziale Union | 7 |
FW – Freie Wähler | 6 |
SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschland | 3 |
Grüne – Bündnis 90/Die Grünen | 2 |
JU – Junge Union | 2 |
Seit dem 7. Juni 2011 ist Thomas Falter (CSU) der 1. Bürgermeister der Gemeinde Wackersdorf; er wurde ohne Gegenkandidatur am 12. März 2017 mit 97,9 % der Stimmen für eine weitere Amtszeit gewählt.
In Wackersdorf gab es bis jetzt vier hauptamtliche Bürgermeister:
Zeitraum | Hauptamtliche Bürgermeister |
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27. Januar 1946–13. Januar 1967 | Ludwig Simbeck (SPD) |
1. Juni 1967–31. Mai 1993 | Josef Ebner (erst SPD, später UW) |
7. Juni 1993–6. Juni 2011 | Alfred Jäger (FW) |
seit 7. Juni 2011 | Thomas Falter (CSU) |
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Blasonierung: „In blau auf goldenem Boden ein goldener Laubbaum, dessen Stamm von schräg gekreuzten silbernem Schlägel und silbernem Eisen überdeckt ist.“[16] |
Wappenbegründung: Die gekreuzten Schlägel und Eisen weisen auf die montanwirtschaftliche Entwicklung des Ortes hin, wo seit 1906 die Braunkohlengewinnung im Tagebau betrieben wurde, während der heraldische Laubbaum auf die im Zuge umfangreicher Rekultivierungsmaßnahmen vorgenommene Wiederbegrünung der Landschaft hindeutet. |
Neben dem traditionellen Wappen führt die Gemeinde Wackersdorf seit Anfang 2016 Logo und Schriftzug im eigenen Corporate Design.
Nach Stilllegung der Braunkohlenindustrie und nach Ablehnung der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage wurde der Industriestandort Wackersdorf durch gezielte Ansiedlungspolitik mit Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung und der Energiewirtschaft besiedelt. Konzerne wie BMW, Sennebogen oder auch Gerresheimer sind neben vielen Zulieferfirmen für die Automobilindustrie und weiteren mittelständischen Betrieben Arbeitgeber für rund 6.000 (Stand 2018) Personen, wovon rund 90 % auf Einpendler entfallen.
Im Jahr 2022 erzielte Wackersdorf Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von 13,84 Millionen Euro. Mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 350 % zählt die Gemeinde zu den steuerlich attraktiveren Standorten Deutschlands.[22]
Der Betriebsbahnhof Wackersdorf (Obpf.) liegt an der Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald. Bis 1984 hielten dort auch Personenzüge.
Die Gemeinde verfügt über folgende Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungseinrichtungen:[23]
Im alten Grundschulgebäude, das zu den ältesten Bauten der Gemeinde zählt, ist seit Januar 2017 das Mehrgenerationenhaus mit Bibliothek beheimatet.
Ehrenbürger:
Wackersdorf hat vier Personen zu Ehrenbürgern ernannt (Stand Ende 2016); sie erhielten die Ehrung für ihren Einsatz bei der Ansiedlung von Unternehmen nach dem Scheitern der WAA Wackersdorf.[24][25]