In der Judentum in der Schweiz-Welt gibt es eine große Vielfalt an Erfahrungen, Meinungen und Wissen, die dazu beitragen, unser Verständnis und unsere Perspektiven zu Judentum in der Schweiz zu bereichern. Aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen war Judentum in der Schweiz Gegenstand von Interesse und Forschung und löste Debatten, Fortschritte und Überlegungen aus, die uns dazu einladen, tiefer in seine Bedeutung und Auswirkungen auf unser Leben einzutauchen. Im Laufe der Geschichte spielte Judentum in der Schweiz eine grundlegende Rolle in der Art und Weise, wie wir mit der Welt um uns herum umgehen, und beeinflusste unsere Überzeugungen, Entscheidungen und Handlungen. In diesem Artikel werden wir verschiedene Facetten von Judentum in der Schweiz untersuchen, seine vielfältigen Dimensionen untersuchen und Schlüsselfragen beantworten, die es uns ermöglichen, seine heutige Relevanz besser zu verstehen.
In der Schweiz leben heute etwas mehr als 20'000 Juden, das entspricht ungefähr 0,4 Prozent der Gesamtbevölkerung, was das Land zur zehntgrössten jüdischen Gemeinde Europas macht.[1] Es lässt sich die genaue Anzahl aufgrund der jeweils unterschiedlichen Kriterien, nach denen man Menschen jüdischer Glaubensrichtung respektive Herkunft definieren kann, nur begrenzt feststellen. Die Mehrheit der aufgeführten Juden lebt in den Grossstädten des Landes, namentlich in Zürich, Genf und Basel, wobei circa 80 % der im Land lebenden Juden Schweizer Staatsbürger sind.
In der Alten Eidgenossenschaft lebten die Juden seit dem frühen 17. Jahrhundert in der Gemeinen Herrschaft Baden unter einem «teuren» Sonderstatut, letztmals beschlossen von der Tagsatzung 1776. Der Wohnsitz der Menschen jüdischen Hintergrundes war auf die beiden aargauischen Dörfer Endingen und Lengnau beschränkt, mit weiteren Ausnahmen im Raum der heutigen Westschweiz, u. a. in La Chaux-de-Fonds und Carouge.[2][3] Die Helvetische Republik trieb zwar die Idee der Emanzipation voran, setzte sie aber nicht umfassend durch. Im Jahr 1866 wurden die jüdischen Staatsbürger der Schweiz dann per Bundesverfassungsentscheid gleichberechtigt.[4]
Vereinzelte archäologische Funde (Fingerring mit Menora[6]) aus dem 4. Jahrhundert, die in Augusta Raurica gemacht wurden, deuten darauf hin, dass erste Angehörige des jüdischen Volkes mit den Römern in das Gebiet der heutigen Schweiz kamen. Die spärlichen Funde beantworten jedoch nicht die Frage, ob es sich bei dem Ring um den verlorenen Besitz eines durchreisenden jüdischen Händlers oder um ein Souvenir eines Römers handelt, oder ob es in Augusta Raurica ansässige jüdische Familien oder gar eine Kultusgemeinde gab.[7] Zwar wurden Juden auch in dem nach 500 redigierten Burgunderrecht erwähnt, eine jüdische Siedlertätigkeit ist jedoch erst seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in Genf archäologisch nachweisbar.
Mittelalter und Frühe Neuzeit
Im Jahr 1213 ist die Anwesenheit von Juden in Basel bezeugt, als der dortige Bischof die Rückgabe eines Pfandes anordnete, das er bei einem jüdischen Geldverleiher hinterlegt hatte.[8] Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurden jüdische Gemeinden in Luzern (1252), Bern (1262), St. Gallen (1268), Winterthur (vor 1270), Zürich (1273), Schaffhausen (1278), Zofingen und Bischofszell (1288), Rheinfelden (1290), Genf (1281), Montreux und Lausanne gegründet; die bedeutendsten befanden sich in Bern, Zürich und Luzern.[9] In dieser Zeit waren sie zunehmenden Verfolgungen, oft nach dem Muster der Ritualmordlegende, ausgesetzt. So wurde 1293 in Bern aufgrund der vorgebrachten Behauptung, ein Jude namens Jöly (Joel)[10] habe einen christlichen Knaben ermordet, der Beschuldigte hingerichtet, der jüdische Friedhof zerstört und die ganze jüdische Gemeinde aus der Stadt vertrieben. Der Knabe wurde später unter dem Namen Rudolf von Bern als Märtyrer verehrt.
Als 1348 in ganz Europa Pestepidemien ausbrachen, wurden die Juden beschuldigt, sie hätten Brunnen vergiftet und vielerorts auf dem Scheiterhaufen verbrannt, u. a. in Bern, Solothurn, Basel und Zürich. Die überlebende jüdische Bevölkerung wurde des Landes verwiesen, und so gab es in der Schweiz bis ins 19. Jahrhundert fast keine Juden.
Eine Ausnahme waren die nahe bei Zurzach, dem Austragungsort der Zurzacher Messe, gelegenen beiden aargauischen Dörfer Endingen und Lengnau, wo Juden seit dem 17. Jahrhundert als fremde Schutzgenossen Wohnsitz nehmen durften, und wo deshalb mit 553 Personen Ende des 18. Jahrhunderts fast die gesamte jüdische Bevölkerung der Schweiz lebte. Rechtlich waren die Juden starken Einschränkungen unterworfen. Verordnungen im 18. Jahrhundert regelten zum Beispiel, dass sie ihr Vieh nur auf offenen Märkten und nicht direkt beim Bauern kaufen bzw. verkaufen durften; Christen hatten keinerlei solcher Vorschriften.[11][12] Grunderwerb war ihnen verboten, so dass die weder Landwirtschaft betreiben noch einen eigenen Friedhof einrichten konnten. Dieser wurde dann auf einer zu Waldshut gehörenden ehemaligen Rheininsel (Judenäule) gegenüber des schweizerischen Koblenz angelegt, die die Lengnauer und Endinger Juden 1689 pachten konnten. Nach 1750 wurde dann zwischen den Dörfer Endingen und Lengnau ein Jüdischer Friedhof eingerichtet.[13]
Viele Kenntnisse über das Schweizer Judentum der damaligen Zeit ist dem reformierten Zürcher Pfarrer Johann Caspar Ulrich und seiner 1768 in Basel herausgegebenen Sammlung Jüdischer Geschichten, welche sich mit diesem Volk in dem XIII. und folgenden Jahrhunderten bis auf MDCCLX. in der Schweiz von Zeit zu Zeit zugetragen zu verdanken.
Eine 1776 erlassene eidgenössische Tagsatzung bestätigte, dass Juden lediglich in Endingen und Lengnau wohnen durften, gestattete ihnen aber neu in einem sehr engen Rahmen den Hausbesitz.[14]
Die dem Einmarsch der Franzosen 1798 in die Schweiz folgende, nur kurzlebige Helvetik verbesserte die Situation für die Schweizer Juden nur marginal.
19. Jahrhundert
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Situation der Schweizer Juden zunehmend paradox, da sich insbesondere die Regierung Frankreichs für die Wahrnehmung der Rechte ihrer jüdischen Mitbürger einsetzte, die in der Schweiz noch zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt waren. In der Bundesverfassung von 1848 galten die Niederlassungs- und Kultusfreiheit sowie Gleichheit im Gerichtsverfahren nur für christliche Schweizer. Erst mit der Teilrevision der Bundesverfassung von 1866 wurde den Juden in der Schweiz die Niederlassungsfreiheit und die volle Ausübung der Bürgerrechte gewährt,[15][16][17] wobei der Kanton Aargau mit der Gleichberechtigung auch auf ortsbürgerlicher Ebene in Endingen und Lengnau bis 1879 zuwartete. Die 1893 angenommene Eidgenössische Volksinitiative «für ein Verbot des Schlachtens ohne vorherige Betäubung» zeigte, dass breite Kreise in der Schweiz antijüdisch gesinnt blieben.
Teilnehmer des ersten Zionistenkongresses 1897 in Basel
1894 begann im Nachbarstaat Frankreich die Dreyfus-Affäre, die Theodor Herzl zu seinem 1896 veröffentlichten Buch Der Judenstaat bewegte, in dem er einen eigenen Staat für das jüdische Volk forderte und den Zionismus begründete. Unter Herzl fand 1897 in Basel der erste Zionistische Weltkongress statt. Dass der Kongress hierbei in der Schweiz – und nicht wie anfangs vorgeschlagen in München – stattfinden sollte, war unter anderem auch dem Engagement des Zürcher Nationalrats David Farbstein zu verdanken.[18] Schliesslich fand der Kongress bis zur Staatsgründung Israels 1948 zehnmal in Basel statt, mehr also als in jeder anderen Stadt der Welt.
20. Jahrhundert und Gegenwart
In einem Gerichtsprozess (Berner Prozess), der zwischen 1933 und 1935 in Bern stattfand, wurden die antisemitischenProtokolle der Weisen von Zion zur Schundliteratur erklärt und deren Herausgeber zu einer Geldstrafe verurteilt. Das Urteil vom Mai 1935 wurde im November 1937 aus formaljuristischen Gründen kassiert. Als Gerichtssachverständiger war am damaligen Prozess Carl Albert Loosli beteiligt, der den Antisemitismus bereits 1927 in der Schrift Die schlimmen Juden! bekämpft hatte.
Im Zweiten Weltkrieg wurden an den Schweizer Grenzen mindestens 30'000 Personen abgewiesen, darunter auch viele Juden. Nach Verhandlungen mit der Schweiz wurden im nationalsozialistischen Deutschland ab 1939 die Pässe von Juden mit einem «J»-Stempel markiert.[19] 1995 entschuldigte sich der Bundesrat während einer Gedenksitzung im Bundesparlament in Bern für die von der Schweiz im Zweiten Weltkrieg geführte Praxis gegenüber jüdischen Asylsuchenden an der Schweizer Grenze zum ersten Mal. Der damalige BundespräsidentKaspar Villiger erwähnte hierbei: «Wir können uns nur verneigen vor jenen, die unsertwegen Leid und Gefangenschaft erlitten haben.»[20][21] Erst mit der intensiven Aufarbeitung der Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg in den 1990er Jahren, u. a. mit dem Bergier-Bericht, dem Schlussbericht der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg, realisierte eine breitere Öffentlichkeit, dass Holocaust-Überlebende auch in der Schweiz wohnen und Schweizerinnen und Schweizer geworden sind.[22]
Heute konzentriert sich die jüdische Bevölkerung auf die Grossstädte Basel, Genf und Zürich, wo es sowohl orthodoxe, konservative als auch liberale Gemeinden gibt. Die politische Organisation der jüdischen Einheitsgemeinden ist der 1904 gegründete Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG). Im Jahr 1972 wurde die Israelitische Gemeinde Basel (IGB) als erste jüdische Gemeinde der Schweiz vom Kanton Basel-Stadt nach einer Volksabstimmung als öffentlich-rechtliche Körperschaft anerkannt.[1] 1980 wurde der Basler Verlag Morascha gegründet, der seither eine Konstante im jüdischen Leben ist.[23]
Im 21. Jahrhundert schrumpfen die jüdischen Gemeinden in der Schweiz rasch. Viele Gemeinden ausserhalb von Basel, Genf und Zürich verfügen nur noch über wenige, meist sehr alte Mitglieder. Die Gründe dafür sind die Assimilation der Juden in der Schweizer Mehrheitsgesellschaft sowie ihre Auswanderung nach Israel und in die USA, ebenso die Abwanderung nach Basel, Genf und Zürich.[26] So wurde auf Ende 2015 die Gemeinde in Kreuzlingen aufgelöst.[27] Bereits früher haben sich die Gemeinden in Pruntrut, Yverdon-les-Bains, Avenches, Davos und Delsberg aufgelöst. Neu ist Chabad[28] heute in Zug vertreten.
Mit einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2022 wurde die Verbreitung von Stereotypen gegenüber den Juden in der Schweiz ermittelt. Mehr Kriterien für Antisemitismus erfüllten dabei häufiger Personen aus dem rechten als dem linken politischen Spektrum sowie ältere gegenüber jüngeren Personen. Als dritte zentrale Erkenntnis nannte der Tages-Anzeiger die häufigere Verbreitung von jüdischen Feindbildern unter Muslimen, wobei nach der Aussage der Forscherin Christina Späti jedoch die religiöse Zugehörigkeit gegenüber der politischen Einstellung dieser Personen und bestimmter Herkunftsländer überbewertet würde.[29]
Orte mit jüdischen Gemeinden
Synagoge der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ) in Zürich
Jüdische Liberale Gemeinde Or Chadasch Zürich (erste liberal-jüdische Gemeinde im deutschsprachigen Bereich nach 1945)
Synagogen
In den meisten historisch großen Städten in der Schweiz finden sich Synagogen oder Gebetsräume. Die großen Städte Zürich und Genf mit mehreren Gemeinden verfügen auch über mehrere Synagogen. Ansonsten finden sich Synagogen noch in kleineren Orten, wo früher Juden lebten.[31]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bezeichnung Gerechter unter den Völkern verwendet, um nichtjüdische Personen zu bezeichnen, die ihr Leben dafür einsetzten, um Juden vor dem Holocaust zu retten. In der Schweiz gehörten u. a. folgende Personen zu diesen «Gerechten»:
Nach den seit 1860 durchgeführten Volkszählungen hat sich die Anzahl der Personen, die sich zum jüdischen Glauben bekannten (1860 und 1870 wurden «Israeliten und andere Nichtchristen» gezählt und 1870 und 1880 nur die ortsanwesende Bevölkerung), im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung wie folgt entwickelt:
Thomas Bardelle: Juden in einem Transit- und Brückenland. Studien zur Geschichte der Juden in Savoyen-Piemont bis zum Ende der Herrschaft Amadeus VIII. (1397–1434) (= Forschungen zur Geschichte der Juden. Band A 5). Hannover 1998.
Caspar Battegay, Naomi Lubrich: Jüdische Schweiz: 50 Objekte erzählen Geschichte. (Hrsg.): Jüdisches Museum der Schweiz. Christoph Merian Verlag, Basel 2018, ISBN 978-3-85616-847-6.
Ludwig Berger: Der Menora-Ring von Kaiseraugst. Jüdische Zeugnisse römischer Zeit zwischen Britannien und Pannonien (= Forschungen in Augst. Band 36). Römermuseum Augst, Augst 2005, ISBN 3-7151-0036-2 (PDF).
Karl Heinz Burmeister: Medinat bodase. Zur Geschichte der Juden am Bodensee 1200–1349, 1350–1448. 3 Bände. UVK, Konstanz 1994, 1996, 2002, ISBN 3-89669-758-7.
Ron Epstein-Mil: Die Synagogen der Schweiz. Bauten zwischen Emanzipation, Assimilation und Akkulturation. Fotografien von Michael Richter (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz. Band 13. Schriftenreihe des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds). Chronos, Zürich 2008, ISBN 978-3-0340-0900-3 (zugleich Dissertation an der Universität Basel 2007).
Dietrich Gerhardt: Zürich und Süsskind von Trimberg. In: Zeitschrift für deutsche Philologie. 138, 1999, S. 103–110.
Hans-Jörg Gilomen: Spätmittelalterliche Siedlungssegregation und Ghettoisierung, insbesondere im Gebiet der heutigen Schweiz. In: Stadt- und Landmauern. Band 3: Abgrenzungen – Ausgrenzungen in der Stadt und um die Stadt (= Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich. Band 15,3). Zürich 1999, S. 85–106.
Hans-Jörg Gilomen: Die Substitution jüdischer Kredite im Spätmittelalter. Das Beispiel Zürichs. In: Lukas Clemens, Sigrid Hirbodian (Hrsg.): Christliches und jüdisches Europa im Mittelalter. Kolloquium zu Ehren von Alfred Haverkamp. Trier 2011, S. 207–233.
Hans-Jörg Gilomen: Kooperation und Konfrontation. Juden und Christen in den spätmittelalterlichen Städten im Gebiet der heutigen Schweiz. In: Matthias Konradt, Rainer C. Schwinges (Hrsg.): Juden in ihrer Umwelt: Akkulturation des Judentums in Antike und Mittelalter. Eine Publikation der Interfakultären Forschungsstelle für Judaistik der Universität Bern. Schwabe, Basel 2009, ISBN 978-3-7965-2424-0.
Heinz-Peter Katlewski: Judentum im Aufbruch. Von der neuen Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Berlin 2002, ISBN 3-934658-38-5.
Erich Keller: Bürger und Juden: die Familie Wyler-Bloch in Zürich 1880–1954; Biografie als Erinnerungsraum (= Veröffentlichungen des Archivs für Zeitgeschichte des Instituts für Geschichte der ETH Zürich. Band 9). Chronos, Zürich 2015, ISBN 978-3-0340-1261-4 (Dissertation Universität Zürich 2013).
Claude Kupfer, Ralph Weingarten: Zwischen Ausgrenzung und Integration. Geschichte und Gegenwart der Jüdinnen und Juden in der Schweiz. Sabe, Zürich 1999, ISBN 3-252-05066-8.
Oliver Landolt: «Wie die juden zuo Diessenhofen ein armen knaben ermurtend, und wie es inen gieng.» Ritualmordvorwürfe und die Judenverfolgungen von 1401. In: Schaffhauser Beiträge zur Geschichte 73. 1996, S. 161–194.
Stefanie Mahrer: Handwerk der Moderne. Jüdische Uhrmacher und Uhrenunternehmer im Neuenburger Jura (= Jüdische Moderne. Band 14). Böhlau, Wien/Köln 2012, ISBN 978-3-412-20935-3.
Achilles Nordmann: Ueber den Judenfriedhof in Zwingen und Judenniederlassungen im Fürstbistum Basel. Basel 1906 (Sonderdruck aus der Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde). Basel 1906.
Achilles Nordmann: Geschichte der Juden in Basel seit dem Ende der zweiten Gemeinde bis zur Einführung der Glaubens- und Gewissensfreiheit 1397–1875. Basel 1913 (Sonderausdruck aus der Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde).
Achilles Nordmann: Les juifs dans le Pays de Neuchâtel. Neuchâtel 1923.
Jacques Picard: Helvetik. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 3: He–Lu. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02503-6, S. 27–30.
Jacques Picard, Angela Bhend (Hrsg.): Jüdischer Kulturraum Aargau. hier & jetzt, Zürich 2020.
Anna Rapp Buri: Jüdisches Kulturgut in und aus Endingen und Lengau. Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2008, ISBN 978-3-89735-493-7.
Noëmi Sibold: «Bewegte Zeiten.» Zur Geschichte der Juden in Basel, 1930er bis 1950er Jahre. In: Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz. Schriftenreihe des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, Band 14. Chronos-Verlag, Zürich 2010. (Besprechung).
Christoph Schwinges (Hrsg.): Juden in ihrer Umwelt. Akkulturation des Judentums in Antike und Mittelalter. Basel 2009, S. 157–227.
↑Nadia Guth: Synagoge und Juden in Basel, Israelitische Gemeinde Basel, Verlag Morascha, Zürich 1988. - Bischof Lüthold I († 7. Juni 1213) wies an, 6 Mark zu Gunsten des Juden Villicus aufzuwenden, dies zur Auslösung einen verpfändeten Bischofsrings und eines seidenen Messgewandes (s. Solothurner Urkundenbuch 162, Nr. 280). Es ist bisher nicht geklärt, ob der Name Villicus auf die Herkunft aus einem Dorf hinweist, oder ob der Name mit Meir zu übersetzen ist. Vgl. dazu: Zvi Averni: Nouvelles inscriptions tumulaires du premier cimetière de Bâle, in: Revue des études juives, 4ème série, tome 1, Fasc. 1 et 2, Notes S. 185.
↑Marilyn Umurungi: Le colonialisme et l’institutionalisation de la «recherche raciale» en Suisse. In: Colonialisme : Une Suisse impliquée. Traduction de Valentine Meunier. Musée national suisse/Scheidegger & Spiess, Zürich 2024, ISBN 978-3-03942-212-8, S.219–232, hier S. 224.
↑Caspar Battegay, Naomi Lubrich: Jüdische Schweiz. 50 Objekte erzählen Geschichte / Jewish Switzerland. 50 objects tell their stories. Hrsg.: Jüdisches Museum der Schweiz. Christophe Merian Verlag, Basel 2018, ISBN 978-3-85616-847-6.
↑Uri Kaufmann: Jüdische und christliche Viehhändler in der Schweiz 1780–1930. Chronos, Zürich 1988.
↑Konrad Sutter: Der Judenfriedhof auf der Waldshuter Rheininsel. In: Vom Schwarzwald zum Jura. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz. 70. 1996, S. 137–143.
↑Edith Hunziker: Doppeltürhäuser und jüdischer Grundbesitz in Endingen und Lengnau: Hintergründe, Beobachtungen und Überlegungen, in: Argovia. 135. 2023, S. 9–32, hier S. 21.