Money (That’s What I Want)

Money (That’s What I Want)
Barrett Strong
Veröffentlichung August 1959
Länge 2:39
Genre(s) Rhythm & Blues
Autor(en) Janie Bradford, Berry Gordy
Produzent(en) Berry Gordy
Verlag(e) Tamla Motown
Label Anna Records
Coverversionen
1963 The Beatles
1964 The Rolling Stones

Money (That’s What I Want) (englisch für: Geld (Das ist’s, was ich will)) ist ein 1959 von Barrett Strong gesungener Rhythm-and-Blues-Song, der erst später durch zahlreiche Coverversionen bekannt wurde.

Entstehungsgeschichte

Im Januar 1959 hatte Berry Gordy jr. das unabhängige Plattenlabel Tamla Records gegründet und war auf der Suche nach Talenten. Jackie Wilson stellte ihm den 18-jährigen Barrett Strong vor, der Klavier spielte, aber nur durchschnittlich singen konnte.

Im August 1959 improvisierte Gordy in einem in einer Garage neu errichteten Heim-Tonstudio von Hitsville U.S.A (den späteren Motown Recording Studios) gerade am Klavier, als er Strong und Janie Bradford aufforderte: „Los, denkt an etwas, das jeder braucht!“ – „Geld!“ antwortete Bradford. Spontan entstand ein Text und Barrett Strong, der besser Klavier spielte als Gordy, setzte sich ans Klavier. Die Besetzung bestand zudem aus einem weißen Gitarristen namens Eugene Grew, Eddie Holland übernahm das Tamburin (und fungierte als Toningenieur), James Jamerson spielte Bass, Joe Hunter (Piano) und Benny Benjamin bediente sparsam ein Tomtom. Mit Jamerson, Hunter und Benjamin fand sich zur Aufnahme erstmals der Kern der späteren Funk Brothers zusammen.

Der Text behandelt die Geldgier des Protagonisten und liefert eine zynische Perspektive auf Romanzen und Finanzen. Die Liebe seiner Freundin gefällt ihm zwar sehr, aber mit Liebe kann er keine Rechnungen bezahlen. Der ansteckende Rhythmus basierte auf einem Boogie-Woogie-Piano-Riff.

Veröffentlichung und Erfolg

Barret Strong – Money

Vom Zeitpunkt her war es etwas unpassend, ein Lied, das das Verlangen nach Geld thematisiert, inmitten des Payola-Skandals zu veröffentlichen. Doch der Erfolg sollte die Bedenken vertreiben. Money (That’s What I Want) / Oh I Apologize (Tamla 54027) wurde als achte Single des Tamla-Labels erstmals im August 1959 veröffentlicht. Nach dem Airplay beim Detroiter Radiosender WCHB durch Disc-Jockey Larry Dixon stellte sich eine so große Nachfrage ein, dass Gordy die Rechte an seine Schwester Gwen Gordy und deren Label Anna Records lizenzierte.

Das Label verfügte über ein besseres Vertriebssystem und brachte die Single am 10. Dezember 1959 (Anna 1111) erneut auf den Markt. Nach einer Anzeigenschaltung im Billboard-Magazin ab 4. Januar 1960 gelangte die Single am 25. Januar 1960 in die Rhythm-&-Blues-Hitparade, wo sie bis auf Platz 2 kletterte; in den Pop-Charts erreichte sie Platz 23. Der Song blieb Strongs einziger Hit als Interpret.

Coverversionen

Mindestens 67 Coverversionen sind bekannt. Jerry Lee Lewis griff den Song offenbar als Erster auf (aufgenommen am 21. September 1961 bei Sun Records in Nashville), die Searchers brachten ihn als B-Seite auf die deutsche Single Süß ist sie (Sugar and Spice) / Liebe (veröffentlicht am 15. Januar 1964).

Version der Beatles

Erste Studioaufnahme:

Der Manager der Beatles, Brian Epstein, konnte Mike Smith, einen Assistenten in der Abteilung A&R bei Decca Records, überzeugen, am 13. Dezember 1961 ein Konzert der Beatles im Cavern Club zu besuchen. Smith war von dem Auftritt so beeindruckt, dass er für den 1. Januar 1962 um 11 Uhr Probeaufnahmen ansetzte. Die Produktionsleitung der Decca Audition hatte Mike Smith in den Decca Studios, Broadhurst Gardens, London, inne, es gab pro Lied nur einen Take, aufgenommen wurde in Mono. Overdubs wurden nicht produziert und eine Abmischung fand nicht statt. Die Beatles spielten also quasi live – innerhalb einer Stunde nahmen sie 15 Lieder auf. Neben Like Dreamers Do wurden noch die Lennon/McCartney-Kompositionen Hello Little Girl und Love of the Loved eingespielt. Anfang Februar 1962 wurden die Beatles von Decca überraschenderweise abgelehnt.

Besetzung:

Diese Version ist bisher lediglich auf Bootleg veröffentlicht worden.

Zweite Studioaufnahme:

Money (That’s What I Want) wurde am 18. Juli 1963 in den Londoner Abbey Road Studios (Studio 2) mit dem Produzenten George Martin aufgenommen. Norman Smith war der Toningenieur der Aufnahmen. Die Band nahm insgesamt sieben Takes auf. Am 30. Juli wurde die Klavierbegleitung von George Martin eingespielt. Die Abmischung des Liedes erfolgte am 21. August 1963 in Mono und am 29. Oktober 1963 in Stereo.

Besetzung:

Veröffentlichungen der Beatles:

Weitere Versionen

Die Rolling Stones nahmen ihre Version am 17. Januar 1964 für ihre erste EP You Better Move on (Decca DFE 8560) auf, es folgten die Rattles (LP Liverpool Beat vol. 1; 1964) und die Kingsmen (März 1964; US-16), Etta James sang den Titel live im New Era Club in Nashville (27. und 28. September 1964), Waylon Jennings nahm ihn am 3. Dezember 1964 auf. Es folgten die The Liverbirds (LP Star Club Show vol. 4; Januar 1965), Everly Brothers (am 7. Juni 1965 bei United Recording aufgenommen), John Lee Hooker (LP It Serve You Right to Suffer; 23. November 1965), Supremes (26. April 1966) oder Led Zeppelin (live aus der Frankfurter Festhalle; 30. Juni 1980). John Lennon spielte den Titel 1969 bei seinem Auftritt mit der Plastic Ono Band beim Toronto Rock and Roll Revival, die Aufnahme erschien auf dem Album Live Peace in Toronto 1969.

Der Song erschien auch in dem Film Animal House (Premiere am 27. Juli 1978). Ein minimalistisches Cover lieferten die Flying Lizards mit ihrem Rap ab (Juli 1979; GB-5). Boyz II Men brachten ihn auf ihrer LP Motown: A Journey Through Hitsville USA (November 2007) heraus. Außerdem wurde Money (That’s What I Want) von Blinky (1972), Pearl Jam, The Smashing Pumpkins, The Blues Brothers, The Doors, The Sonics oder The BossHoss veröffentlicht.

Auszeichnungen

Für den Song gab es einen BMI-Award, er wurde in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Literatur zur Aufnahme der Beatles

Weblinks

Musikbeispiele

Einzelnachweise

  1. Bill Dahl, Motown: The Golden Years, 2011, S. 315 f.
  2. David A. Carson, Grit, Noise, and Revolution: The Birth of Detroit Rock 'n' Roll, 2009, S. 38
  3. Anthology 1
  4. The Beatles Bible: Decca Audition (Entstehungsgeschichte)
  5. Richie Unterberger: Decca Audition (Entstehungsgeschichte)
  6. JPGR: The Complete Silver Beatles (Produktions- und Veröffentlichungsdetails)
  7. Richie Unterberger: The Unreleased Beatles Music & Film. S. 28.
The Beatles

Bandmitglieder:

John LennonPaul McCartneyGeorge HarrisonRingo Starr

Diskografie

Studioalben/Kernkatalog:
Please Please Me (1963) | With the Beatles (1963) | A Hard Day’s Night (1964) | Beatles for Sale (1964) | Help! (1965) | Rubber Soul (1965) | Revolver (1966) | Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (1967) | Magical Mystery Tour (1967) | The Beatles (1968) | Yellow Submarine (1969) | Abbey Road (1969) | Let It Be (1970)

Livealben:
Live! at the Star-Club in Hamburg, Germany; 1962 (1977) | The Beatles at the Hollywood Bowl (1977) | Get Back:The Rooftop Performance (2022)

Alben mit unveröffentlichten Material:
The Beatles’ First (1964) | The Beatles Christmas Album (1970) | Sessions (ursprünglich geplant: 1985) | Live at the BBC (1994) | Anthology 1 (1995) | Anthology 2 (1996) | Anthology 3 (1996) | On Air – Live at the BBC Volume 2 (2013) | The Beatles Bootleg Recordings 1963 (2013)

Remixalben/Alternative Versionen:
Yellow Submarine Songtrack (1999) | Let It Be… Naked (2003) | Love (2006)

Internationale Kompilationen:
1962–1966 (1973) | 1967–1970 (1973) | Rock ’n’ Roll Music (1976) | Love Songs (1977) | Rarities (1979) | Reel Music (1982) | 20 Greatest Hits (1982) | Past Masters (1988) | 1 (2000) | Anthology Highlights (2011) | Tomorrow Never Knows (2012)

Britische Kompilationen:
A Collection of Beatles Oldies (1966) | The Beatles Ballads (1980) | The Beatles Box (1980)

US-amerikanische Kompilationen:
Introducing… The Beatles (1964) | Meet the Beatles! (1964) | The Beatles’ Second Album (1964) | A Hard Day’s Night (Soundtrack) (1964) | Something New (1964) | The Beatles’ Story (1964) | Beatles ’65 (1964) | The Early Beatles (1965) | Beatles VI (1965) | Help! (Soundtrack) (1965) | Rubber Soul (US-Version) (1965) | Yesterday and Today (1966) | Revolver (US-Version) (1966) | Hey Jude (1970) | Rarities (US-Version) (1980)

Deutsche Kompilationen:
The Beatles Beat (1964) | The Beatles’ Greatest (1965) | The Beatles DDR-Album (1965)

Boxsets:
The Singles Collection 1962–1970 (1976/77/82) | The Beatles Collection (1978) | The Beatles E.P.s Collection (1981) | The Beatles Box Set (1988) | The Capitol Albums Vol. 1 (2004) | The Capitol Albums Vol. 2 (2006) | The Beatles Stereo Box Set (2009) | The Beatles in Mono (2009) | The U.S. Albums (2014) | The Japan Box (2014) | The Singles Collection Box (2019)

Britische EPs:
Twist and Shout (1963) | The Beatles’ Hits (1963) | The Beatles (No. 1) (1963) | All My Loving (1964) | Long Tall Sally (1964) | Extracts from the Film A Hard Day’s Night (1964) | Extracts from the Album A Hard Day’s Night (1964) | Beatles for Sale (1965) | Beatles for Sale (No. 2) (1965) | The Beatles’ Million Sellers (1965) | Yesterday (1966) | Nowhere Man (1966) | Magical Mystery Tour (1967) | Baby It’s You (1995) | Free as a Bird (1995) | Real Love (1996)

Britische Singles:
Love Me Do (1962) | Please Please Me (1963) | From Me to You (1963) | She Loves You (1963) | I Want to Hold Your Hand (1963) | Can’t Buy Me Love (1964) | A Hard Day’s Night (1964) | I Feel Fine (1964) | Ticket to Ride (1965) | Help! (1965) | We Can Work It Out/Day Tripper (1965) | Paperback Writer (1966) | Yellow Submarine/Eleanor Rigby (1966) | Strawberry Fields Forever/Penny Lane (1967) | All You Need Is Love (1967) | Hello, Goodbye (1967) | Lady Madonna (1968) | Hey Jude/Revolution (1968) | Get Back/Don’t Let Me Down (1969) | The Ballad of John and Yoko (1969) | Something/Come Together (1969) | Let It Be (1970) | Free as a Bird (1995) | Real Love (1996) | Now and Then (2023)

The Rolling Stones