Tschugg

Tschugg
Wappen von TschuggWappen von Tschugg
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Bern Bern (BE)
Verwaltungskreis: Seelandw
BFS-Nr.: 0501i1f3f4
Postleitzahl: 3233
Koordinaten: 572497 / 20852947.027237.076835492
Höhe: 492 m ü. M.
Höhenbereich: 438–597 m ü. M.
Fläche: 3,29 km²
Einwohner: 473 (31. Dezember 2022)
Einwohnerdichte: 127 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
18,8 %
(31. Dezember 2022)
Gemeindepräsident: Stephan Garo
Website: www.tschugg.ch
Lage der Gemeinde
Karte von TschuggKarte von Tschugg{ww

Tschugg ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland des Schweizer Kantons Bern. Tschugg ist eine Einwohnergemeinde ohne Burger- oder eigene Kirchgemeinde.

Geographie

Tschugg liegt auf einer Anhöhe des Jolimont im Berner Seeland. Die Nachbargemeinden von Norden beginnend im Uhrzeigersinn sind Gals, Erlach, Ins und Gampelen.

Politik

Gemeindepräsident ist Stephan Garo (Stand 2024).

Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Tschugg (in Klammern die Veränderung im Vergleich zu den Wahlen 2019 in Prozentpunkten): SVP 29,41 % (−2,62), SP 16,35 % (+5,65), Grüne 14,08 % (−5,67), Mitte 11,30 % (−0,69), glp 11,25 % (+0,13), EDU 4,91 % (+4,67), EVP 4,84 % (+0,53), FDP 4,00 % (−2,23), SD 0,02 % (+0,02).

Geschichte

Die Klinik Bethesda ist seit 1889 im ehemaligen Landgut Steiger beheimatet. Mit etlichen Neubauten und Erweiterungen wurde daraus ein bedeutendes Zentrum für Neurorehabilitation. Heute sind Spezialabteilungen für Hirnverletzte, Parkinson- und Epilepsie-Erkrankte angeschlossen. Die Klinik ist der grösste Arbeitgeber in der Gemeinde.

1946 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Mullen mit Tschugg fusioniert.

Sport und Freizeit

Das gesellschaftliche Leben wird durch das Vereinswesen gefördert, unter anderem durch die örtliche Schützengesellschaft und den Swingolfclub.

Sprachliches

Der Ortsnamen Tschugg geht auf ein gleichlautendes Gattungswort zurück, das ‹Felskopf›, ‹grosser, runder Felsvorsprung› bedeutet.

Tschugger

Wein

Aus den in Tschugg angebauten Reben wird von Marolf Weinbau auch ein Tschugger angeboten.

Polizist

Die volkstümliche Meinung, der Ausdruck Tschugger für ‹Polizist› gehe auf das Seeländer Dorf zurück, ist nicht haltbar. Der Sprachwissenschafter Siegmund A. Wolf postuliert die Herkunft von aschkenasisch-hebräisch chokar (< althebräisch chāqar) ‹er hat gespäht, untersucht, geforscht›. Tschugger wäre damit über das Jiddische ins Rotwelsche und von da ins Schweizerdeutsche gelangt. Das Wort mit der Bedeutung ‹Polizist, Landjäger, Gendarm› findet sich auch in weiteren Mundarten, etwa als Schugger in Basel, als Schucker im Schwarzwald und in Franken sowie als Schogger, Schocker in der Pfalz.

Sehenswürdigkeiten

→ Hauptartikel: Liste der Kulturgüter in Tschugg

Literatur

Weblinks

Commons: Tschugg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Gemeinderat. Website der Gemeinde Tschugg.
  6. Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024. 
  7. Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol (Hrsg.): Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Frauenfeld 2005, S. 889. 
  8. Tschuggen II. In: Schweizerisches Idiotikon. Band 14, Sp. 1718 (idiotikon.ch). 
  9. Erlacher- und Tschugger-Weine. Marolf Weinbau, abgerufen am 6. Dezember 2021. 
  10. Siegmund A. Wolf: Wörterbuch des Rotwelschen. Deutsche Gaunersprache. Bibliographisches Institut, Mannheim 1955, Nr. 5175. 
  11. a b Hansjörg Roth: Jenisches Wörterbuch. Aus dem Sprachschatz Jenischer in der Schweiz. Frauenfeld 2001, S. 243 f. 
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